Sollte ich meiner Klassenlehrerin mitteilen, dass mir die Versetzung egal ist?
Hallo. Gestern habe ich eine E-Mail von meiner Klassenlehrerin erhalten. Sie hat jedem Schüler Hausaufgaben geschickt und dazu noch einen persönlichen Brief an unsere Klasse verfasst, in dem sie jeden einzelnen dazu ermutigt, den Stoff zu bearbeiten, damit man seine Versetzung schaffen kann. Ich selbst gehöre zu denen, die versetzungsgefährdet sind, aber ich möchte diese Versetzung eigentlich nicht schaffen.
Das gesamte neunte Schuljahr war für mich eine Katastrophe, ich hatte viele Probleme mit mir selbst und habe eine Therapie angefangen. Die Lehrerin weiß darüber Bescheid, aber dass ich das Schuljahr wiederholen möchte ist ihr noch nicht bekannt.
Nun mache ich mir Gedanken, ob es gut wäre, ihr so eine E-Mail zu schicken, in der geschrieben steht, dass ich keine Aufgaben mehr bearbeiten werde, da es für mich keinen Sinn mehr hat. Die Versetzung könnte ich zwar noch schaffen, aber in der 10.Klasse komme ich dann nicht mehr zurecht. Mir fehlt einfach zu viel und ich fühle mich psychisch nicht besonders gut, deshalb möchte ich das Jahr freiwillig wiederholen. Ich habe das Bedürfnis, ihr das zu erzählen, aber ich denke die ganze Zeit, dass sie mich einfach für bescheuert halten wird.
17 Antworten
Hallo,
dass du Probleme hast und du aus den von dir benannten unterschiedlichen Gründen, die Klasse wiederholen möchtest, kann man verstehen. Und das kannst du ihr auch ehrlich schreiben. In meinen Augen solltest du das auch.
Was du aber nicht tun solltest, ist das in diesen Worten zu schreiben, ich zitiere Dich da:
, dass ich keine Aufgaben mehr bearbeiten werde, da es für mich keinen Sinn mehr hat.
Das kommt nicht deiner Situation angemessen rüber und klingt so als ob du einfach aufgibst oder gar keinen Bock hast und vorher schon so eine Ansage machst: Ich werde nichts mehr machen. Es kommt respektlos rüber, auch, wenn du andere Gründe hast.
Offenbar hat sich deine Lehrerin Mühe gegeben und macht sich Gedanken über Eure schulische Laufbahn trotz der Gesamtsituation.
Du kannst es ja dennoch versuchen die Aufgaben zu machen und die Klasse dennoch wiederholen, das kannst du in Absprache und mit Begründung immer noch tun.
Mein Vorschlag:
Ich würde ihr schreiben und nochmal über deine psychischen Probleme und deine Therapie berichten. Dann würde ich auf jeden fall schreiben, dass du Klasse wiederholen möchtest und warum genau.
Zu den Aufgaben würde ich nichts schreiben, es sei denn es geht dir nicht gut und du schaffst sie nicht. Ansonsten würde ich an deiner Stelle ganz ehrlich kommunizieren und versuchen mitzumachen so gut du kannst.
Das hat auch den Sinn, dass du schon für das nächste Mal 9.Klasse auch schon etwas machst. Eine andere Option wäre der formale Weg und eine Krankschreibung, sollte eine Diagnose zu einer psychischen Erkrankung vorliegen.
Vielleicht könnt ihr auch telefonieren, deine Lehrerin klingt interessiert, also gehe den offenen Weg, aber respektiere auch ihr Engagement, indem du nicht offen sagst: Ich mache ab jetzt nichts mehr, das hat keinen Sinn.
LG!
eine E-Mail zu schicken, in der geschrieben steht, dass ich keine Aufgaben mehr bearbeiten werde, da es für mich keinen Sinn mehr hat
Das wäre tatsächlich Blödsinn.
Ja, schreib deiner Lehrerin, dass du nicht versetzt werden möchtest. Aber arbeite so gut es geht weiter an den gestellten Aufgaben, denn nächstes Jahr wirst du den Stoff brauchen, und was du jetzt lernst oder wiederholst, wird dir im nächsten Jahr das Leben drastisch erleichtern.
Sag ihr was du wirklich möchtest, aber streiken bringt nichts...
Besprich das doch mal mit Deinen Eltern. Du kannst Deiner Lehrerin das schon schreiben, aber ich würde an Deiner Stelle nicht einfach drauf losschreiben, sondern wirklich gut überlegen, was Du schreiben willst.
Die Aufgaben kannst Du trotzdem machen, soweit es Dir möglich ist. Ein Schaden wird es sicher nicht für Dich sein.
Hallo Du :)
Was möchtest Du denn stattdessen machen in der Quarantäne-Zeit?
Würdest Du die Zeit nutzen, um Deine Stabilität aufzubauen oder würdest Du dann "nichts" machen? Oder etwas ganz anderes?
Die Frage soll hilfreich sein, dass Du Deine Bedürfnisse kennenlernst. Und überprüfen kannst, ob diese auch hilfreich sein können.
Zum Beispiel "Pause", im Sinne von "in den Tag Hineinleben", kann einige Zeit hilfreich sein.
Dieses Bedürfnis kann aber auch zu noch mehr Instabilität führen.
Bitte achte auf Dich.
Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, nicht alles zu machen, sondern ausgewählte Sachen, damit kein Druck entsteht und Du auch Zeit für Dich hast.
Wäre das eine Möglichkeit?
Ja, bitte rede mit Deiner Lehrerin.
Ganz liebe Grüße an Dich :)