Selbstständig als Broker oder Depotverwalter?
Hi,
ich soll für jemanden sein Aktiendepot verwalten. Ich soll und kann alle trades tätigen wie ich möchte. Nun ist meine Frage, muss ich mich hierfür extra selbstständig machen oder setze ich mit der Person einfach einen Vertrag auf? Wie rechne ich mit Ihm ab? Nach Aufwand, Gewinnbeteiligung oder beides? Ich agiere dann als sogenannter Berater oder wie darf ich das verstehen? Habe bereits das ganze Internet durchforscht aber nichts finden können. Gibt es hierfür überhaupt eine genaue Bezeichnung? Kann mir jemand zu dem Thema weiterhelfen? Vorab schon mal, damit keine dummen Kommentare aufkommen. Ich investiere mein Geld bereits seid langer Zeit in Aktien und das mit sehr großen Erfolg.
4 Antworten
Was du da vorhast ist ein erlaubnispflichtiges Gewerbe. Und bevor du die Erlaubnis nach § 34f GewO bekommen kannst, musst du einen Sachkundenachweis beibringen. Anschließend musst du dich auch in das Anlagenvermittlerregister bei deiner IHK eintragen lassen.
Es soll halt nicht jeder das Vermögen seiner Mitmenschen verprassen und dafür noch Geld verdienen...
Man kann ohne Führerschein autofahren und man kann ohne Erlaubnis Anlagen vermitteln... Dürfen tut man aber beides nicht. Und zu glauben, dass Steuerberater Fachleute im Gewerberecht sind, ist etwas naiv.
Du mußt dich bei der IHK qualifizieren und eine Genehmigung gemäß § 34 GewO beantragen. Es gibt mehrere unterschiedliche Genehmigungen, die unter dem § 34 GewO geführt werden. Leider erinnere ich nicht mehr ob es § 34d, 34e oder 34f ist. Rufe am besten die für dich zuständige Handelskammer an und erkundige dich dort.
Ich würde den Teufel tun und ein fremdes Portfolio gegen Geld verwalten. Dann handelst du nämlich ggf. gewerblich und bist im Begriff eine Finanzdienstleistung i.S.d. § 1 Abs. 1a S. 2 Nr. 3 KWG zu erbringen und brauchst ggf. eine Erlaubnis, § 32 Abs. 1 KWG. Erbringst du gewerblich oder in einem Umfang, der einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert, eine Finanzdienstleistung ohne Erlaubnis, machst du dich strafbar, § 54 Abs. 1 KWG.
Ob die konkrete Verwaltungstätigkeit dann tatsächlich gewerblich ist, steht auf einem anderen Papier und kann von mir nicht beurteilt werden. Allerdings solltest du dir den Risiken bewusst sein.
Bist du sicher, dass du weißt was du machst? Wenn du nicht mal das hinbekommst wie sollst du dann das Vermögen eines anderen verwalten ...
Man sollte niemals dumme Kommentare abgeben ohne zu wissen welche Person hinter dieser Frage steckt.
Worte sagen viel aus, in diesem Fall mehr als genug.
Ja, und dann verkaufen Sie alle schön mit ordentlich Provision und ziehen denjenigen, die nichts haben das Geld aus der Tasche. Selbst mit der Lizenz gibt es reichlich schwarze Schafe auf dem Markt. Habe einen Weg gefunden dies auch ohne Zulassung machen zu dürfen. Da hier keiner wirklich weiterhelfen kann. Mein Steuerberater kostet zwar ordentlich aber es lohnt sich ja doch jedes Mal.