Risiko? Mein Mann will sein Handelsgewerbe auf meinen Namen anmelden...?

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Es kann immer was schief gehen. In keiner Konstellation wird die zu Euch exportierende Firma auch das volle Risiko für Euch abdecken. Und damit wäre wenn ein Zahlungsausfall kommt dieses ein vermutlich echtes Problem. Frage Deinen Mann danach. Was passiert wenn ein Kunde hier in Deutschland nicht bezahlen kann?

Da es sich um Import handelt. Ich gehe davon aus, dass es durch den Zoll muss. Was ist, wenn sich aus irgendwelchen Gründen die Zollabfertigung oder die Lieferung überhaupt verschiebt. Wer ist dem Kunden gegenüber den schadenersatzpflichtig? Womöglich kann es einen Regress gegen Euren Lieferanten geben, aber wird das vor einem ausländischen Gericht funktionieren? Und dann ist Euer einziger Lieferant weg. Ihr seid also vollkommen abhängig von dem. Umgekehrt wäre es nicht das erste Unternehmen, dass bei Einsatz eines Zwischenhändlers merkt wie gut ein Markt funktioniert und ein eigenes Netz einschaltet. Wobei die Frage der Kapazitäten usw. auch so eine Sache ist. Wie groß ist der Anbieter? Und wie attraktiv ist er, dass große Konzerne ihn übernehmen würden usw.

Es gibt ausreichende Probleme, die in diesem Hobby stecken. Blöd ist auch, dass eine Gründung einer UG oder GmbH nicht vor dem Arbeitgeber schützt. Denn auch hier wäre die Tätigkeit zu melden.

Wie sieht die zusätzliche Arbeitsleistung bei Deinem Mann überhaupt aus? Wenn er jetzt schon stark eingespannt sein sollte, wie soll das funktionieren? Wann sind die Kunden für dieses Produkt überhaupt erreichbar? Wenn seine Arbeitszeiten sich mit denen der Kunden Stark überschneiden, was könnt Ihr dann tun?

Fazit: Könnt Ihr Euch die Risiken unabhängig davon wer das Gewerbe hat leisten? Was bedeutet es für die Familie, wenn der Familienvater noch einmal zehn Stunden pro Woche weniger Zeit hat?

Diese Frage lässt sich aus meiner Sicht und nach dem, was Du hier geschrieben hast, nur mit einer Antwort beantworten:

Lass es sein!

Die Gründe wurden hier zwar bereits aufgeführt - und alle entsprechend Antwortenden erhalten von mir dafür einen Daumen hoch - , ich möchte sie aber dennoch noch einmal aus meiner Sicht vorbringen.

Zunächst wirst Du alleine die Haftung für das Unternehmen und all seine Schulden tragen. Mit anderen Worten: Jegliche Schulden, die das Unternehmen haben wird, sind dann allein - und damit meine ich auch allein - Deine Schulden. Das heißt, selbst wenn Du und dein Mann euch vertrauen könnt, wirst Du mit noch weniger als Nichts dastehen, sollte ihm etwas passieren und er daraufhin die Geschäftsführung nicht weiter übernehmen können. Dazu trägst Du allein die Steuerlast. Der Staat pfändet bei Dir, was er nur kann.

Sollte Dein Mann außerdem Steuern hinterziehen, kommt sogar eine Strafbarkeit für Dich in Betracht. Und der Staat versteht keinen Spaß, wenn es um Steuerhinterziehung geht.

Eine GmbH zu Gründen bedarf mind. 25.000,00 € Stammkapital der GmbH. Wo soll das herkommen? Man könnte zwar an eine UG (haftungsbeschränkt) denken, doch auch hier gilt schon das vorher Gesagte: Du als Gesellschafterin bist nicht gänzlich von der Haftung befreit. Zumindest wirst Du für Schulden der UG (haftungsbeschränkt) haften, die in dem Zeitraum entstanden sind, in dem die GmbH noch nicht im Handelsregister eingetragen gewesen sein wird. Das kann Dich auch ruinieren.

Jetzt zum Menschlichen - und ich weiß, jetzt werde ich Deinem Mann möglicherweise Unrecht tun. Dennoch hat mich die Erfahrung gelehrt, dass man, wenn es um unternehmerische Tätigkeiten geht, nicht vorsichtig genug sein kann.

Zum Ersten setzt Dein Mann dich unter Druck, wenn er sagt, er erwarte es von Dir. Warum tut er das? Warum will er Dir ein Risiko aufbürden, obwohl es doch seine Angelegenheit ist? Der Gedanke von Familie ist mir schon klar, aber hier geht es nicht um den reinen Zusammenhalt. Hier geht es um die knallharte Wirtschaft. Die rechtlichen Anforderungen an Unternehmer sind sehr hoch! Und in diesem Falle sollst allein Du die Unternehmerin (rechtlich betrachtet) sein. Aber Dir fehlt es offenbar am notwendigen Know-how - und Deinem Mann bestimmt auch.

Das heißt, Ihr wäret nicht die Ersten, die mangels Erfahrung im unternehmerischen Bereich auf solche zwielichtigen Angebote z. B. der Gewerbeauskunft-Zentrale reinfallen. Das würde Euch teuer zu stehen kommen. Und jetzt kommt mir bitte niemand mit so "tollen" Argumenten wie, das sei ein Betrugsverein, oder die hätten bereits ein - lächerlich, ein Urteil!!! - kassiert. Diese Firma ändert nach einem Rückschlag sofort die Praktiken, um sich rechtlich abzusichern. Denn: rechtlich sind deren Angebote fast schon einwandfrei (!!!). Denn: ihre Vertragspartner sind Unternehmer. Unternehmer haben sich ihrer rechtlichen Pflichten bewusst zu sein. Andernfalls haften sie. So die grundsätzliche Meinung des BGH.

Ergo: Wer ein Unternehmen gründen möchte, der sollte selbst (!) über die notwendigen rechtlichen als auch betriebswirtschaftlichen Kenntnisse verfügen und auch nicht davor zurückscheuen, die Angelegenheit auf seinen eigenen Namen anzumelden.

Zurück zum Unter-Druck-Setzen. Dein Mann argumentiert wie ein typischer Pascha. Er will keine Verantwortung tragen, aber alles dreht sich nur um ihn. Denn es soll sein Geschäft werden. Die Konsequenzen für sein Handeln wälzt er bereits mit der Gründung des Geschäfts auf Dich ab.

Seine Argumentation berschränkt sich auf den Aspekt Familienehre. (Ich behalte meine Gedanken jetzt besser für mich.) Derartige Argumente werden aber fast immer von denjenigen gebrochen, die sich zunächst noch darauf berufen haben. Denn es geht ihnen im Endeffekt lediglich darum, ihre eigenen Interessen durchsetzen zu können. Wenn es hart auf hart kommt, weisen sie jede Verantwortung von sich und sehen sich als das Opfer.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann Dir diesbezüglich nur raten, Dich keinesfalls dazu überreden zu lassen, das Gewerbe auf Dich anmelden zu lassen oder in sonstiger Art und Weise dafür einzustehen.

Du wirst erheblich viel Kraft brauchen, um Dich gegen deinen Mann behaupten zu können. Ich kann Dir nur raten, Dich mit Freunden zusammenzusetzen, die diese Meinung teilen und während eines klärenden Gesprächs mit Deinem Mann auch mit anwesend sein werden und Dich unterstützen werden.

Okapi123 
Fragesteller
 26.02.2013, 23:41

Ich danke Dir für Deine ausführliche und für mich nachvollziehbare Darstellung.

Mein Mann denkt, dass es besser sei, seinem Arbeitgeber gegenüber als Ehemann einer Geschäftsfrau aufzutreten als sich selbser als Hauptaktiver zu präsentieren. Vor allem, weil es in den letzten Jahren bei seinem Arbeitgeber immer wieder zu Personalbbau kommt. Mein Mann hofft auf ein wachsendes Unt, dass seine Geschäftsidee Erfolg hat und sieht in dem anfänglichen Nebengewerbe eine Möglichkeit den Familienunterhalt künftig abzusichern. Und genau hier liegt der Punkt, der mich dazu bringen könnte auf seinen Vorschlag (ich als Firmeninhaberin) einzugehen, weil ich auch die Verantwortung mittrage.

Würde denn das von Dir Geschriebene auch zutreffen, wenn es bei der Gründung statt einer GmbH zu einem Einzelunternehmen kommen würde?

Ich spiele in meinen Gedanken mal die Situation durch, dass ich das Geschäft auf meinen Namen anmelde. Ob es möglich wäre, sich gegen alle "Gefahren" abzusichern.

Das heißt aktuellster Stand seit heute mittag ist, dass mein Mann sagt, ich solle diese Woche zur Stadtverwaltung gehen und dort auf meinen Namen ein Gewerbe anmelden und dann gleich anschließend bei der Bank ein Geschäftskonto auf meinen Namen eröffnen. Dann solle ich darauf von seinem Gehaltskonto einzahlen, damit die ersten Investitionen bezahlt werden würden. Das heißt wir kommen vorerst ohne Kredit aus. Das "Handelsgeschäft" könnte anfangs als Provisionsgeschäft laufen, so dass wir keine teure Ware einkaufen und das Geld somit bis zum Verkauf vorstrecken müssen. Und wenn wir dann doch einen kleinen Kredit bräuchten, den ich als Geschäftsinhaberin aufnehmen müsste, dann könnte ich mich doch im Gegezug sofort bei meinem Mann absichern (Absicherung durch Anteile an seiner Immobilie)? Laut meiner Info läuft dann alles auf eine Person zusammen ohne Haftungsbeschränkung. Und der Firmeninhaber (ich) würde sich mit einer Betriebshaftpflicht gegenüber Dritten absichern. Alle weiteren Ausgaben und Verpflichtungen würden doch dann sowieso über mich laufen und ich müsste unterschreiben. Hätte damit den Überblick?

Vom Typ her bin ich gerne bereit in die Selbständigkeit zu gehen oder meinen Mann darin zu unterstützen. Der für mich problematische Punkt ist, dass ich die Verantwortung für ein solches Vorhaben nicht übernehmen möchte und mich als passive Person in eine Rolle gedrängt fühle.

Würde mich sehr freuen, nochmal von Dir zu lesen.

Ruedi  16.03.2013, 02:14
@Okapi123

Hallo,

sorry für meine späte Antwort. Ich sah Deinen Kommentar bisher nicht.

Egal, wie die Dinge stehen. Ich würde an Deiner Stelle das Geschäft nicht auf meinen Namen anmelden. Wenn Du von den Geschäft, das Dein Mann (!!!) gründen will, keine Ahnung hast, dann solltest Du dich aus dieser Angelegenheit auch komplett heraushalten!

Die Firma wird Verträge eingehen (müssen). Diese sind sorgfältig zu prüfen - im Zweifel durch einen Anwalt. Das kostet Geld - Dein Geld!

Ich bin kein Versicherungsfachmann, aber meines Wissens wird die Betriebshaftpflicht nur für Schäden eintreten, die auf besonderen gesetzlichen Grundlagen beruhen. Das heißt, Du - und nur Du! - wirst ein nicht unerhebliches Kostenrisiko tragen.

Was meinst Du mit Einzelunternehmen? Grundsätzlich wäre eine GmbH die bessere Alternative, weil sie ab einem bestimmten Zeitpunkt als eigenständige (juristische) Person auftritt. Das heißt, grundsätzlich haftet allein die GmbH mit ihrem eigenen Vermögen (das mindestens 25.000,00 € (!) in Form des Stammkapitals betragen muss). Kaufleute etc. haften mit ihrem eigenen Vermögen. Gar nicht so schön, wenn es hart auf hart kommt.

Wie gesagt, und ich glaube, das ist Dir bereits selbst klar: Wenn Du nur eine passive Rolle in dem Geschäft haben, Dich mit der Geschäftsmaterie und den betriebswirtschaftlichen Dingen nicht auskennen solltest, hast Du keinerlei Einfluss auf die Geschäfte. Du wirst der Willkür Deines Mannes ausgeliefert sein und für seine Fehler - sofern er denn überhaupt welche machen muss, damit Du (!) haftest - geradestehen. Dazu zählt auch die Steuer. Und glaube mir: die Finanzämter sind kleinlich, was die Steuern der Unternehmer anbelangt.

Aus Deinem Originaltext und all Deinen weiteren Kommentaren und Beiträgen spüre ich eine große Unsicherheit, besonders hinsichtlich Deiner Haftung und Verantwortung. Wie groß Dein innerer Druck ist und worauf er sich konkret begründet, kann ich aus Deinen Angaben nicht wirklich zuverlässig herauslesen - das spielt im Grunde aber auch keine entscheidende Rolle. Klar ist für mich nur: Du kannst und darfst Dich in Deiner familiären und beruflichen Situation AUF KEINEN FALL in ein Risko stürzen, das Du nicht wirklich in voller Breite übersehen kannst!

Ich habe hier etliche gute Ratschläge gelesen, aber auch viel Unsinn (wahrscheinlich/hoffentlich nur aus Unwissenheit).

Mein Rat orientiert sich ausschließlich an DEINER EIGENEN Sicherheit bzw. Deinem möglichst überschaubaren Risiko. Dazu folgendes:

  1. Gründe eine 'Mini-GmbH' - also eine so genannter 'Unternehmergesellschaft (UG)', und zwar als alleinige Gesellschafterin.
  2. Das haftende Mindest-Gesellschaftskapital einer UG beträgt 1 Euro. Bedenke bei der realistischen Einschätzung eines frei wählbaren Mindest-Stammkapitals aber, dass es bei quasi jeder Geschäftsgründung zunächst gewisse Vorlaufkosten gibt, die durch Erlöse und Eträge nicht sofort ausgeglichen werden können. Wenn es sich heraus stellen sollte, dass Deine UG mehr ausgibt als sie erwirtschaftet, läufst Du sehr schnell in die Gefahr einer Überschuldungssituation, wenn Dein Stammkapital zu knapp bemessen ist - und eine überschuldete Kapitalgesellschaft MUSS qua Geetz zwangsläufig Insolvenz anmelden! Deshalb: '1 Euro Stammkapital' ist in aller Regel unrealistisch - es müssen aber auch nicht EUR 25.000 sein wie bei einer 'normalen GmbH'. Rechnet einfach realistisch und 'krisensicher' Eure Gründungs- und Vorlaufkosten aus, die als Kapitalstock tatsächlich abgedeckt sein müssen - das können 1.000 oder auch 5.000 Euro sein (das müsst Ihr selbst wissen bzw. seriös ausrechnen, und DAS sollte Euer angemeldetes UND eingezahltes Stammkapital sein (bei einer UG zwingend erforderlich).
  3. DU bist alleinige Geschäftsführerin, und Du solltest auch allein zeichnungsberechtigt sein, inklusive Bankkonto-Vollmacht.
  4. Wenn Du alle Vorgaben gemäß 1. - 3. vollständig beachtest, bist Du aus jeder eigenen, persönlichen Haftung befreit. Dies gilt zumindest solange Ihr keinen Bankkredit in Anspruch nehmen müsst (eine Bank wird IMMER auch eine persönliche Bürgschaft des Kreditnehmers verlangen).
  5. Achte vom ersten Tag an auf eine ordentliche, vollständige und korrekte Buchführung. Keine Angst, das ist für einen Klein- oder Kleinstbetrieb nicht wirklich schwierig, aber um die Beratung und Hilfe eines Steuerberaters kommst Du nicht herum (also Kosten einholen und in die Finanzplanung mit einbeziehen!).
  6. Schließe keine Geschäfte ab, die Du nicht verstehst und deren Risiken Du nicht abschätzen kannst! Dabei darfst Du Dich auch nicht von Deinem Mann unter Druck setzen lassen - schließlich geht es auch um Eure GEMEINSAME Zukunft und finanzielle Sicherheit., und um die Eurer Kinder.
  7. Eine UG darf von Gesetz wegen KEINE Jahresüberschüsse entnehmen bzw. an die Gesellschafter(in) /ausschütten, und zwar so lange bis die gesetzliche Mindesthaftung einer 'normalen' GmbH aus bilanzierten Gewinnen erwirtschaftet ist. Wenn das der Fall ist, sollte eine UG in eine 'normale' GmbH überführt werden - die haftet dann mit einem Mindest-Stammkapital von EUR 25.000.

Wenn Du all diese Punkte verstanden hast und gewillt bist, eine UG auf dieses Basis zu gründen und in eigener Verantwortung zu führen, dann halte ich diesen Weg für gangbar und risikomäßig überschaubar/kontrollierbar.

Absolutes NO-GO ist aber:

  1. Gründung eines Einzelunternehmens, bei der Du allein in der vollen persönlichen Haftung bist

  2. Erteilung jeglicher Vollmachten an Deinen Ehemann (zumindest solange er selbst lohnabhängig beschäftigt ist bzw. Du Dir nicht 100%ig sicher bist dass die neue Unternehmung im beiderseitgen Einvernehmen und in Harmonie läuft

  3. KEINERLEI eigene persönliche Bürgschaften eingehen, egal wem gegenüber, auch z.B. nicht zur Leasingfinanzierung eines Firmenwagens, eines Bank- oder Lieferantenkredits o.ä.

Hier noch ein Link zum Thema 'UG'-Gründung, der Dir vielleicht noch weitere Aufschlüsse liefert:

http://www.gruenderszene.de/finanzen/rechtsformen-fur-startups-i-ug-vs-gmbh-was-kann-die-mini-gmbh

Ich schreibe Die dies alles aus einschlägigen Erfahrungen im Bereich meines familiären Bereichs und dem Bekanntenkreis sowie als 'nichtgewerblicher Berater' in ähnlichen Fällen - bin Kaufmann und habe im Geschäftsleben halt schon einiges erlebt.

Frauen haben ja oft ein besseres Gespür und Gefühl, wenn es darum geht 'das Richtige' zu tun. Da kann es aber auch schwierig werden, wenn es um die richtige Entscheidung innerhalb einer Ehe geht. Höre deshalb nicht zuletzt auch auf Dein 'Bauchgefühl', ganz besonders auch deshalb weil es ja um eine wichtige Sache innerhalb Deiner Ehe geht...

Wenn Du noch Fragen hast - nur zu... ;)

Viel Glück!

Okapi123 
Fragesteller
 04.03.2013, 00:53

Punkt 1-3 bei der Gründung einer UG klingen sehr absichernd, danke. Entspricht das einer englischen Ltd? Wäre eine Ltd auch gut?

Punkt 4: sicherlich kann es sein, dass wir mal einen kleinen Kredit brauchen. Wer muss diesen dann unterschreiben? Ein GF (wäre ich) oder der Gesellschafter(wäre mein Mann)? Wenn ich den Kredit unterschreiben bzw bürgen müsste, dann..... .... wäre es eine Absicherung für mich, dass mir mein Mann in der Höhe des Kredites einen Teil seines Hauses überschreibt (zur Absicherung?).

Punkt 5: Die ganze Buchhaltung und alles damit zusammenhängende wird ein Steuerbüro übernehmen. Würde das Steuerbüro dann auch für Versäumnisse haften?

Punkt 6: Hier wird´s ein bißchen schwieriger. Denn mein Mann macht hier sein Hobby zum Nebenerwerb. Mit diesen Bereich hatte ich mich niemals aus dem Blickwinkel einer künftigen "Geschäftsfrau" beschäftigt. Deshalb kann ich hier die geschäftlichen Risiken und die Nachfrage nicht einschätzen. Hier müßte ich ihm völlig vertrauen. Kann das wirklich nicht einschätzen. Es läuft alles auf Risiko, weil wir auf erst abwarten müssen, ob es Interessenten und Käufer gibt. Im Moment ist geplant, dass die Verkaufsabwicklung über den ausländischen Hersteller erfolgt und wir lediglich die Händlerprovision bekommen. Wir haben somit keinen Warenbestand, sondern der Artikel wird auf jede Bestellung individuell importiert. Die meisten Kosten entstehen im Moment für Werbung, Messe, designed homepage, etc.

Was soll ich in diesem Punkt bloß machen? Ich bin hier wissentlich meinem Mann unterlegen.

Habe Deinen Rat verstanden, dass ich keine Bürgschaften und Kredite unterschreibe und meinem Mann keine Vollmachten ausstelle. Aber wie soll denn letzteres funktionieren, wenn ich von der "Materie" wenig Ahnung habe und die Geschäftskontakte im Moment alle selber herstellt und ausweitet? Es geht auch darum, dass er plant, in naher Zukunft eine eigene Idee zu konstruieren und in eigenem Firmennamen nachbauen zu lassen. Da wird´s dann finanziell noch etwas riskanter.

Danke für die Link-Hinweise. Wir haben schon verschiedene Fachleute aufgesucht und jedesmal eine andere Meinung zur Unternehmensform gehört (Notar, Existenzgründer, Bankier, Steuerbüro, selbständiger Freund).

Bin echt in einer Zwickmühle. Vorm Bauchgefühl her würde ich sagen, ich unterstütze meinen Mann, wo ich kann, möchte ihm aber das Ruder und die Verantwortung in seiner Hand belassen. Mein Verstand sagt, dass man sich in der Ehe helfen und vertrauen muss. Vom Typ her ist mein Mann kein Risikotyp, sondern eher besonnen, geschäftlich diplomatisch und kalkulierend (kennt er von berufswegen).

Erste Frage von mir: Bist Du Vollzeit angestellt? Wenn ja, dann kannst Du das machen, aber solltest immer mit dem Gewerbe unter Deinem Gehalt bleiben. Sobald man mit dem Nebengewerbe (ich habe auch eins), über sein Gehalt kommt, musst du deine Krankenkasse etc. pp. selber bezahlen! Es gibt auch ein "Kleingewerbe", damit sollte man am besten anfangen. Dein Umsatz darf nicht die 17500 Euro Grenze überschreiten, denn sonst darf man MwSt. abführen. Bei einem Kleingewerbe fallen die MwSt weg und man hat weniger Arbeit. Für ein nebenbei Einkommen ist das eine schöne Sache. Am Ende des Jahres muss man halt sich die Zeit nehmen und ein wenig rechnen d.h. die Einkommenssteuer ist fällig. Alles, was man mit dem Gewerbe noch obendrauf verdient, muss mit dem Gehalt (Vollzeit) addiert werden. Das heisst, Bei ca. 10.000€ Gewinn musste ca. 2500€ Einkommenssteuer abziehen, welche Dir aber auch automatisch vom Konto abgezogen werden. jaja die gute alte EInkommenssteuer ^^ Solltest Du keine Vollzeitstelle besitzen, ist das ein Nachteil...aber bei hohem Gewinn auch ein grober Vorteil. Du musst bedenken, dass ab einer Tätigkeit, wie in diesem Fall die Selbstständigkeit, also wie der name schon sagt "Selbstständig" handeln. Sozialabgaben sind hier abzuführen und es sind nicht gerade wenig. Allerdings gibt es bei verheiratete Paar andere Vorschriften und deswegen würde ich Dir vorschlagen, die Wirtschaftsförderungs-gesellschaft zu kontaktieren. Das Gespräch ist kostenlos und dort bekommt man unheimlich viele Informationen und Lösungsvorschläge! Nicht einfach etwas anmelden ohne Erfahrung, sondern Informieren! Das ist sehr wichtig! Einfach dort mal anrufen und hingehen...

mfg maroon

maroon1337  26.02.2013, 00:03

...eine GmbH gründen? Warum? ^^ fangt doch erst einmal klein an. Eine GmbH gründen heisst: 25000€ besitzen, zeigen, ob diese vorhanden sind! Alles andere bleibt gleich! Man spart auch nicht wirklich viel bei einer GmbH. Ich kann Dir ein Beispiel nennen: Eine Firma "Normales Gewerbe" macht ca. 40.000€ Umsatz im Jahr. Diese Firma beschließt eine GmbH zu gründen, womit die Firma mit 25000€ abgesichert ist. das gute ist, dass man sich selbst ein Gehalt auszahlen kann z.b. 1800€ Brutto jeden Monat, der Rest bleibt in der GmbH. Alles, was in dieser GmbH steckt, interessiert kein Schwein am Ende des Jahre, es sei denn, die Gewinnausschüttung wird unter drei Leuten aufgeteilt (Beispiel), dann kommt die "Körperschaftssteuer" zum Einsatz. Aber sollte man das Geld in die Firma stecken z.b. Firmenwagen, neue Computer etc. dann fällt diese weg. Im Prinzip bleibt alles gleich, nur im großen Stil. Fangt klein an und ausserdem frage ich mich, ob die Firma generell ein verbot aussprechen Darf, wenn Dein Mann ein Kleingewerbe anmeldet. Er soll sich mal informieren!

Okapi123 
Fragesteller
 26.02.2013, 00:12

Ich bin nicht angestellt. Werde Ende des Jahres nach dem Erziehungsurlaub für paar Stunden in meinem Beruf selbständig tätig sein.

Geht denn ein Kleingewerbe auch bei Handel? Der Jahresumsatz dürfte ab dem 2. Jahr schon über der 17.500 Euro liegen. Der Einkaufspreis des Produktes ist hoch und die Verkaufsprovision hält sich im Rahmen. Das klingt ja alles sehr kompliziert. Danke für den Tip wfg.

maroon1337  26.02.2013, 00:23
@Okapi123

Also nach dem Erziehnungsurlaub arbeiten d.h. paar Stunden= 400€ Jeder weiß, dass man mit einem 400 Euro job, krankenversichert ist! Aber das Problem ist, sollte man über diese Summe kommen, muss man für seine Krankengeschichte selbst sorgen! Wenn man jetzt schon weiß, dass man über diese 17.500€ kommt, dann muss man sich hinsetzen und sich den Gewinn ausrechnen.. Die Frage lautet: lohnt es sich? Alles, was der Kunde aufbringen muss, um das Produkt zu kaufen (Einkaufspreis, Kaufpreis, Verpackung, Versand), nennt man halt Umsatz! Wenn das Produkt schon sehr teuer ist z.b. 250€ und davon hat man gerade 40 euro Gewinn, dann rate ich vom Kleingewerbe ab, obwohl man vorher ja nicht wissen kann, ob es funktioniert! Viele melden automatisch ein kleingewerbe an, obwohl bewusst ist, dass man über diese 17k rüberkommt, aber das Finanzamt weiss das ja nicht, weil man automatisch nach den 17k in das Großgewerbe rutscht. Steuern sind dann auch erst im Folgejahr abzuführen..das sind schon Vorteile! Aber vorsicht... es darf nicht den Rahmen sprengen...(z.b. 50.000 Umsatz). Seid Ihr Euch ganz sicher, dass diese Sache läuft? Wenn ja, dann auf in den Kampf! Denke auch daran, dass du mindestens 800 Euro mit deinem Gewerbe verdienen musst wegen der Krankenkasse und sonstige Abgaben!

maroon1337  26.02.2013, 00:31
@maroon1337

Ach so und JA..ein Kleingewerbe geht auch bei Handel ^^

Wenn es sich gar nicht vermeiden lässt - würde auf keinen Fall dazu raten, musst Du einige Dinge berücksichtigen. Es kann dazu kommen das Du Dich selbst krankenversichern musst (das ist von den Einkünften abhängig und kann schon mal 500,-- EURO/monatlich sein. Dann sollten alle Geschäftskonten auf Deinen Namen laufen in die Du jeden Tag reinsehen solltest. Ohne Ahnung vom Geschäft, ist das für Dich ein enormes Risiko. Er sollte auf jeden Fall mit seinem Chef reden, oder evtl. etwas warten und nach einem anderen Job Ausschau halten, bei dem der Nebenerwerb erlaubt ist. Bedenke, wenn etwas schiefgeht seid Ihr beide pleite.

maroon1337  26.02.2013, 00:09

Ja das stimmt! Es sind sogar mehr als 500 Euro! Viele verschätzen sich...melden Gewerbe an... gehen die sache klein an und zack peng kommt eine Krankenversicherungsnachzahlung von 2000€... genau so sind die ersten Existenzgründer gescheitert!

FlyingCarpet  26.02.2013, 14:45
@maroon1337

wollte es auch erstmal ganz vorsichtig ausdrücken ;) Da kommt manche "Überraschung" auf einen zu. Schwierig ist auch, das man Beiträge zahlt, die am Vorjahr gemessen werden und man evtl. im aktuellen Jahr überhaupt nicht die Einkünfte hat.