Psychische Erkrankungen sind häufiger Grund für Erwerbsminderungsrenten. Wie hoch ist der Anteil der Antragsteller die übertreiben oder simulieren?

3 Antworten

Wenn es darüber eine Statistik gibt, wird die nicht unbedingt veröffentlicht.

Es ist jedenfalls der Grund, weswegen der Versicherungsschutz häufig verweigert wird.

Es gibt Statistiken die besagen wie viele Anträge abgelehnt wurden. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Statistik gibt, die besagt, dass es sich bei den Antragstellern um Simulanten handelte, die in Wirklichkeit gesund sind und sich die Leistungen nur erschleichen wollten. Ich denke eher, dass die, die abgelehnt werden nicht krank genug sind für eine Berentung und sich tatsächlich kränker einschätzen oder was ich viel mehr annehme, dass es unbegründet abgelehnt wurde und durch einen Widerspruch doch zu einer Berentung kommen kann. Die Rentenkasse wird ja kaum jemanden berenten, den sie nicht für krank halten und ein Antragsteller, der ein Simulant ist wird kaum offen zugeben, dass er gar nicht krank ist und nur etwas vortäuscht. Wenn dann macht er es im privaten Umfeld, aber nicht bei einer offiziellen Erfassung.

Du musst aber auch wissen, wie umfangreich so eine Prüfung durch einen unabhängigen Facharzt ist. Zudem müssen alle Arztberichte, Berichte von Klinikaufenthalten und ein Bericht des behandelnden Arztes eingereicht werden. Falls nicht genügend Infos vorliegen kann die RV verlagen, dass der Antragssteller erst in zb ein Reha geht. Man müsste also sehr vielen Ärzten etwas vorspielen. Dann natürlich noch eine sehr ausführliche Selbsteinschätzung. So einfach ist es nicht sich da durchzuschummeln.

Unbewusst461  18.03.2021, 14:46

Es gibt leider viele Ärzte, besonders in dem Fall auch Psychiater, die Betroffene nicht richtig einschätzen können. Traumata werden nicht ernst genommen, bzw. es wird nicht geglaubt, dass eines stattgefunden hat und es kommt auch vor, dass man beispielsweise Depressive nicht als krank einschätzt, weil Fachleute es ihnen nicht ansehen, wie schlecht es diesen Menschen geht. Dabei weiß man, dass an Depressionen erkrankte Menschen das nicht immer nach außen hin zeigen. Es ist schlimm, was da zum Teil abgeht. Und stürtzt Betroffene unter Umständen in den Tod durch Suizid.

Calla83  18.03.2021, 14:53
@Unbewusst461

Klar aber man wird ja nicht schlagartig so schwer depressiv, dass man direkt einen Rentenantrag stellen muss. Da gehen ja viel Arztbesuche und meist auch Klinikaufenthalte und eine längere Krankheitsdauer voraus.

Unbewusst461  18.03.2021, 14:54
@Calla83

Das stimmt!

Der Anteil dürfte relativ gering sein. Ehe jemand eine EM-Rente bekommt, ist es ein langer mühsamer Weg. Da reicht bei weitem nicht das ein Arzt sagt "Okay wir geben dem jetzt mal eine Rente".

Einfach mal eine Diagnose lesen und man merkt was für ausgeklügelte Testverfahren die Psychologen haben.