Paketzusteller... verdienst..arbeitszeiten...stunden?

15 Antworten

Als ehemaliger Paketmuli im Dienste von GLS (darmals noch GPS) bei einem Subunternehmer...

  • Arbeitszeit

hängt von deinem Zustellgebiet und dem Aufkommen ab - i.d.R aber nicht unter 50 Stunden die Woche, vor Feiertegan sogar nicht unter 60-70 Stunden die Woche - meine Spitze lag trotz größtenteils Industriekunden und Gewerbegebiete bei 92 Stunden vor Weihnachten 1998

  • Bezahlung

mehr als Bech.....eiden! Ich bekam seinerzeit 1200,00DM brutto im Monat + 5,00DM Spesen am Tag. Ich wollte 2007 wieder Einsteigen un da beste Angebot lag bei 1250€ brutto im Monat und 2€ Spesen am Tag. Im Schnitt sind es keine 6€ brutto die Stunde

Zu Anfang als ich auf dem Land mit 2/3 Industrie und 1/3 Privatkunden fuhr hatte ich im Schnitt 75 - 90 Stops und 450 - 600 Schachteln am Tag. Gegen Ende fuhr ich KA-Innenstadt mit mindestens 140 Stops täglich und 550 - 700 Paketen am Tag bei einer Verteilung von 50 : 50... Arbeitsbeginn 5.30 Uhr - Ende ca. 18 Uhr + Papierkram im Depot

wenn ich es nochmal machen müsste - dann bei UPS, da braucht man weder Be- noch Entladen sondern nur ausfahren... Nachteil - wenn der Kollege unlogisch das Auto beläd, dann suchst wie ein blöder deine Schachteln ...

Hi, ich wollte auch mal meinen Senf dazu geben und ich fasse mich kurz ;)

Der Stundenlohn liegt bei ca 11 Euro Brutto, also Netto bei ca 7,50.

In der Regel fährst du an die 200 Pakete pro Tag und wenn du deinen Job gewissenhaft machen willst musst du Überstunden machen, aber du brauchst erst gar nicht an Freizeitausgleich zu denken. Also sind 50Std die Woche Normal.

Morgens ne halbe Stunde vor Arbeitsbeginn anzufangen gehört zum guten Ton und wird nicht bezahlt, mal ganz davon abgesehen das du die Zeit unbedingt beim Beladen brauchst.

Wenn du Glück hast bekommst du einen Bezirk in dem es noch so was wie eine Nachbarschaft gibt, wenn nicht kannst du die Konzernvorgaben so gut wie nie erfüllen. Konzernvorgaben heißt das du max. 5% deiner Sendungen benachrichtigen darfst.

Positiv ist, das der Job dich abhärtet, wenn du 20x am Tag umsonst in die 4. Etage trampelst für ein Nespresso Päckchen, wird man irgendwann automatisch fit.

Die Arbeitsverträge werden im ersten Jahr auf 2x 3Monate und 1x 6 Monate Gestückelt, so hast du ein Jahr lang Probezeit, aber man muss sich schon ein richtiger Idiot sein um in den ersten beiden gefeuert zu werden.

Schaff dir ein dickes Fell an, manche Kunden denken das wir nur Ihr Paket auszufahren haben und lassen dich schon mal 5 Minuten vor der Tür stehen, nur um dich in dem Moment anzuschreien wenn man das Tolle 40kg Gartenmöbel Sperrgut Paket wieder in den Transporter geräumt hat.

Wenn du bei DHL anfängst wünsche ich dir immer einen freien Parkplatz und rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer Unfälle solltest du vermeiden...

Also, nachdem fast nur negative antworten kamen, möchte auch mal dazu meinen Senf abgeben. Ich bin 27 und arbeite seit fast 3 Jahren bei der Post. Nach einem halben Jahr im Biefdienst wechselte ich zum Paketbereich der Post (DHL genannt). Zu den Rahmenbedingungen: Es wird nicht nach Paket gezahlt. Das sog. Monatsgrundentgeld beträgt im 1 und 2. Jahr knapp 1940 Brutto. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 38,5 Std. Die ersten 3 Monate sind auf probe. Dann folgen jeweils über einen Zeitraum von 2 Jahren Verträge von einer halbjährlichen Laufzeit, deren verlängerungen immer erst ein paar tage vor ablauf bekanntgegeben werden (gang zu Arbeitsamt ist da pflicht). Nach 2 jahren guter Führung (dazu komme ich gleich) gibts die Festanstellung. Zu beachten ist dass die ersten 3 Monate kein Festgehalt gezahlt wird. Die Stunden werden einzeln gebucht, was bei vollem erreichen der 38,5 stunden automatisch zum grundentgeld führt. (Kontrolle nicht vergessen) Die Post arbeitet 6 tage die Woche. Wenn du Samstag Dienst hast, bekommst du als ausgeich einen tag in der Woche frei, sodass du eine halbwegs geregelte 5 tage Woche hast. In der Praxis hast du dann meistens alle 5 Wochen Samstag und den daraufvolgenden Montag frei.

Die Ausbildungszeit beträgt je nach dem zwischen 4 bis 6 Wochen. Das schwimmen lernt man dann als sog. Beiwagen, mit 60 bis 90 Paketen. Tatsächlicher Paketzusteller wird man aber erst durch Erfahrung, die über die Zeit gesammelt wird. Ein normaler Bezirk, also rein private Kunden in Einzel Mehrfamilien - und Hochhäusern, hat eine sendungsmenge an guten Tagen von 120 und an schlechten von 180 Paketen. Im durchschnitt meistens 140. Entscheidend sind aber die Stops, also die kunden bei denen du Sendungen zuzustellen hast. An die Postfilialen darfst du 5% der Sendungsmenge benachritigen. Duch die geregelten Arbeitszeiten darft du die Dienstzeit nicht überziehen. Bedeutet wenn du es nicht schaffst, alles ausuliefern brichst du die Zustellung ab und lädst wieder aus. Als neuer wird dir dafür niemand den kopf abreissen. du bekomst dann eben am nächsten Tag hilfe (sofern vorhanden) um den Bezirk wieder sauber zu fahren. solange du 20 Pakete pro stunde schaffst keine oder wenig Reklamationen erzeugst dich zouial und loyal verhältst,(wenn Chef was will, immer "ja" sagen) die benachritigungsquote nicht maßlos überziehst und jeden 2ten tag Bezirke abbrichst fällt deine Bewertung zufriedenstellend aus und du wirst weiter verlängert.

Fahrzeuge: Die Post hat speziell angefertigte "Zustellfahrzeuge" das bedeutet der Laderaum ist von der Fahrerekabine aus begehbar und hat Regale, was das sortieren und zustellen einzelner Strassen deutlich erleichtert als bei einem Fahrzeug mit normalem Laderaum. Da die Post als ehemalige Sparte der Bundespost eine bis 1994 eine Behörde war, arbeiten noch viele Beamte unter den Zustellern. Filleicht ist das der Grund für die menschlichen Paketmengen auf vielen Bezirken. Beamte kennen bekanntlich keinen Stress. Die ehemalige Monopolstellung kommt dem Paketzusteller der post filleicht noch heute zugute, zumindest habe ich gemerkt dass die post noch immer als fester Bestandteil im der Gesellschaft akzeptiert wird. Vor allem bei der nachbarschaftsabgabe kommt dieser "Bonus" zugute. Ein weiteres Plus sind die mobilen Drucker die Benachrichtigungskarten ausdrucken, sodass schreibkram entfällt. Das Netzwerk der Post wird immer weiter ausgebaut. Eine absolut geniale Sache ist die sogenannte Packstation. Kunden können sich Sendungen dierekt hierher schicken lassen und neue abschicken. UND der zusteller kann zusäzlich zu den 5% Paketen an die Postfil. noch ein paar weitere Sendungen dorthin benachrichtigen. Dadurch erhält man ein bisschen mehr luft zum Atmen, wenngleich die Kapazität der anlage duch die fachgrösse und anzahl begrenzt ist.

Ach ja 4 x pro Woche darfst du eine jeweils eine überstunde machen wenn nötig. Diese wird auf ein Konto gebucht. irgenwann hast du dann mal einen tag frei. Seitdem ich da arbeite verschicke ist meinen Sendungen ausnahmslos nur per DHL,/Post. Warum? Weil dort die Zusteller noch wie Menschen bezahlt werden und entsprechende Rahmenbedingungen haben (Pausenzeiten Gewerkschaft usw.) Ich gehe grundsätzlich gern zur Arbeit. Wenngleich es wirlich solche tage gibt wie in der Reportage vom NDR gezeigt. Aber das sind ausnahmen, zumindest bei der Post selbst (zum Servicepartner kann ich nichts sagen).

Bist du immer noch bei der DHL

Bei DHL wird meistens in der Zeit vor Weihnachten gesucht. Hierbei handelt es sich in der Regel um befristete Verträge.Es wird ein Gehalt von 11,37€ je Stunde gezahlt.Überstunden werden auch bezahlt und abgerechnet.Zugrunde gelegt wird eine 38,5 Std/Woche.Du kommst also, je nach Steuerkarte auf etwa 1300 € Netto. 230 Std ist zu heftig. DHL hat eine 6 Tage-Woche mit einem 1-tägigen freien Tag der ciculiert. Andere Sub-Unternehmer zahlen entsprechend schlechter und beuten die Leute maximal aus. Aber auch DHL ist kein Sozialhilfeverein!

So ca. € 90 - 100,- pro Tag denk ich mal.

Ist unterschiedlich, welcher Zusteller, z.B. UPS ist wie eine normale Firma, DPD sind oft Subunternehmer die individuell zahlen usw.

denk ich mal...

Super Antwort!

  • Ups tätigt 2/3 seines Geschäfts über Subunternehmer...
  • 90 - 100€ am Tag... wohl eher 45 - 65€... wenn überhaupt!