Notartermin wie festlegen?

7 Antworten

Ich bin sehr erstaunt dass Du offenbar eine Immobilie kaufen willst, die einfachsten Dinge (Ablauf, welche Unterlagen wann, Finanzierung, usw.) aber selbst nicht weißt. Das ist keine gute Voarussetzung. Was für einen Berater hast Du denn ? Der sollte Dir alle diese Dinge leicht erläutern können.

Wenn ich höre, Du hast eine Finazierungszusage, damit fängt es an. Was für eine, welche Unterlagen liegen vor ? Die Frage z.B. nach einem Kaufvertragsvorentwurf macht Sinn. Denn trotz eines mehr oder weniger umfangreichen Exposes stehen in einem Vorentwurf noch andere Dinge drin, z.B. Belastungen der Immobilie.

Was noch viel wichtiger ist, statt bei den Fachleuten alle Fragen zu stellen, tust Du das hier in einem völlig allgemeinen Forum. Was soll Dir das bringen ? Hier bekommst Du nur gegensätzliche Ratschläge, meist von absoluten Laien, die Du dann nicht gewichten kannst und deshalb hinterher auch nicht schlauer bist.

Wenn schon via Internet, dann empfehle ich www.finanz-forum.de.

So lange noch kein Notarvertrag besteht, ist bei einem Immobiliengeschäft noch alles offen. Auch für die Bestellung einer Grundschuld kann man sich von einem Notar auch VORHER beraten lassen.

Das ist natürlich kostenpflichtig.

Wenn Du noch keinen Kaufvertrag unterzeichnet hast, solltest Du keinen Kreditvertrag unterschreiben.

Letztendlich wird Dir die Bank auch gar keinen Kreditvertrag geben, wenn Du keinen unterzeichneten Kaufvertrag hast. Die Immobilie dient ja als Sicherheit für die Bank.

Du brauchst hier einfach nur die verbindliche Finanzierungszusage der Bank und gehst mit dieser zum Notartermin.

lesterb42  20.10.2017, 10:24

Das ist falsch und brandgefährlich. Was, wenn die Finanzierung platzt? Ich habe da noch einen "netten" Brief von einem bekannten Unternehmen in  meinen Unterlagen, der mir bestätigt, dass eine Finanzierungszusage keine Finanzierungszusage ist.

ChristianLE  20.10.2017, 10:27
@lesterb42

Was, wenn die Finanzierung platzt?

 

Deswegen schrieb ich auch etwas von einer verbindlichen Finanzierungszusage.

Ich habe noch nie erlebt, dass ein Käufer zum Notartermin schon einen unterschriebenen Kreditvertrag in der Tasche hatte.

Den wird die Bank ohne beurkundeten Kaufvertrag auch nicht herausrücken.

Was wäre denn dein Vorschlag?

lesterb42  20.10.2017, 10:33
@ChristianLE


Ich habe noch nie erlebt, dass ein Käufer zum Notartermin schon einen unterschriebenen Kreditvertrag in der Tasche hatte.

Mit so einem Käufer würde ich niemehr zum Notar gehen. Entweder er hat eigenes Geld oder er hat einen Kreditvertrag.

Mein Vorschlag ergibt sich aus meiner eigenen Antwort (s.u.).


ChristianLE  20.10.2017, 10:42
@lesterb42

Auch hier nochmal: Ich kenne keine Bank, die einen Kreditvertrag abschließt, ohne das ein Kaufvertrag für die Immobilie beurkundet wurde.

Die Bank zahlt im E-Fall doch keine 500.000 € aus, ohne eine Sicherheit zu haben.

Hier wäre dann ein Vorvertrag nötig, der idealerweise aber auch notariell beurkundet sein muss.

Brandgefährlich ist es auch, wenn er einen Darlehensvertrag unterschreibt, innerhalb der Widerrufsfrist kein Notartermin zustande kommt und er den Darlehensvertrag stornieren muss 

lesterb42  20.10.2017, 13:33
@ChristianLE

"Die Bank zahlt im E-Fall doch keine 500.000 € aus, ohne eine Sicherheit zu haben."

Natürlich zahlen die ohne Sicherheit nicht aus. Vor der Auszahlung haben die aber die Grundschuld im Grundbuch oder eine entsprechende Zweckbindungserklärung des Notars.

Erst den Kaufvertrag machen, dann erst gibt es den Kredit. Von der Bank ist das ja nur die Zusage, weiter nichts.

Danach zum Notar.

Die Reihenfolge ist in etwa so:

Man schaut sich im Internet/Zeitung usw. ein Objekt an.

-> Dann hat man eine Vorstellung von den Kosten und der Art,Größe, Lage eines Objektes.

Dann geht man zur Bank oder Berater. Legt seine Finanzen (Einkommen, Eigenkapital usw) offen und versucht heraus zu finden ob man eine Finanzierung in der Größenordnung bekommen könnte.

-> Falls Antwort ja, gehts weiter. Bei Nein fragt man eine andere Bank oder gibt auf.

Man schaut sich Objekte an. Spricht mit Verkäufern und entscheidet sich für ein Objekt. Parallel fragt man die Bank nach diesem konkreten Objekt. Wenn die Bank so etwa sagt "könnte passen" dann informiert man den Verkäufer, dass man interessiert ist und ein Notar kommt ins Spiel.

Von Dir oder vom Verkäufer (meist Verkäufer). Der Verkäufer muss jetzt liefern: Unterlagen vom Haus, Grundbuchauszug, Kaufvertragsentwurf des Notars usw. Sollte der Verkauf aufgrund einer fehlenden Finanzierung platzen musst Du für die Notarkosten gerade stehen. Wenn ein Makler eingeschaltet wurde ist Vorsicht angebracht. Du musst dem Makler klar sagen, dass er seine Provision nur bei erfolgreichem Abschluß erhält und nicht falls die Finanzierung jetzt noch platzt - also Vorbehalt der Finanzierung beim Verkäufer und beim Makler anmelden. Problem ist die könnten auch noch in dieser Zeit an einen anderen verkaufen. Also ist die Schnelligkeit der Zusage der  Bank wichtig.

-> Bank sagt ok 

Jetzt kommt ein Henne / Ei Problem. Du hast gegenüber der Bank nach Unterzeichnung des Vertrages noch eine kurze Rücktrittsfrist (14 Tage).

Das reicht aber meist nicht für den Notartermin. Also gehst Du normalerweise ohne Abschluß des Kreditvertrages mit einer Vorzusage der Bank zum Notar. Diese Vorzusage ist heutzutage meist einfach eine Email der Bank so in etwa "der Finanzierung steht aus heutiger Sicht nichts im Weg". Meist will der Verkäufer vor Vereinbarung des Notartermins sowas auch sehen. Wenn der Notarvertrag gelaufen ist dann gehst Du zur Bank und machst den Kreditvertrag klar und wartest auf die Zahlungsaufforderung und Übergabe des Objektes.


Siehe auch 

https://www.gutefrage.net/frage/hauskauf-kann-ich-die-finanzierungszusage-der-bank-wenn-ich-die-immobile-nicht-mehr-will-ablehnen