Nie wieder Ausbildung, Studium nicht geschafft - was nun?
Ich bin 21, habe mein Abitur mit 2,9 bestanden und habe direkt daraufhin ein duales Studium als Laborant/Ingenieur angefangen. Im ersten Jahr meiner Ausbildung wurde ich sehr gefordert von meinem Chef, habe Projekte betreut, wurde als einziger in die Bedienung bestimmter Laborgeräte eingewiesen und habe dann meine Kollegen darin geschult, habe eigenständig Untersuchungen vorgenommen und diese Protokolliert und sogar einige Verbesserungen in der Firma vorgenommen und war auch im Stande eine Abteilung eine Woche lang alleine mit ein paar Azubis die mir zu Verfügung gestellt wurde zu leiten. - soweit so gut - Nach einem Jahr hat dann der Chef gewechselt und ich durfte auf einmal nichts mehr alleine machen, war 6-8 Stunden lang dabei die gleiche Tätigkeit zu verrichten und war bereits kurz vor einer Depression. Auch Gespräche mit dem Abteilungs- und Werksleiter haben nichts geholfen. Die Berufsschule habe ich nebenbei gemeistert, auch ohne lernen einen soliden 2,0 Schnitt und in der oberen Hälfte der Azubis bei der Zwischenprüfung. In meinem Studium bin ich dann allerdings ein halbes Jahr vor dem beenden der Ausbildung ins Zwischensemester gekommen woraufhin mich mein Betrieb vor die Wahl Ausbildung oder Studium gestellt hat. Ich habe daraufhin deutlich gemacht dass eine Ausbildung nichts für mich ist. In meinem Studium läuft es gerade allerdings sehr schlecht. Ich bin gezwungen den Studiengang aufgrund eines nicht bestandenen Drittversuchs zu wechseln und habe nun bedenken (da der neue Studiengang noch schwerer ist und eben diese Prüfung in der ich schon 3 mal durchgefallen bin auch beinhaltet), dass ich diesen auch nicht zu 100% schaffen werde.
Nun meine Frage: was kann ich tun wenn ich im Studium scheitern sollte? Was für einen Plan B gibt es wenn ich eine Berufsausbildung zu 100% für mich ausgeschlossen ist.
Ich bin sehr gut darin Projekte zu organisieren, leite neben dem Studium einen Verein, (und bekomme sehr viel Lob für die gute Arbeit, wobei das jetzt bitte nicht als Eigenlob interpretiert werden soll sondern lediglich als Information über meine Qualifikationen) verstehe Prozesse und Maschinen sehr schnell, habe einige Erfahrungen in den Bereichen Verkauf, Teammanagement gesammelt und bin gut darin Dinge auch vor einer großen Menschenmenge zu präsentieren.
Dinge die ich nicht gut kann sind mit Unterforderung umgehen (da werde ich wirklich depressiv und unleidig), handwerkliche Tätigkeiten ausüben und meinen Gemütszustand verbergen (Freunde und Bekannte sehen sofort wann ich gut drauf bin und wann es mir nicht so gut geht Fremde nur nach längerem miteinander auskommen oder in außergewöhnlichen Situationen)
Also gibt es Alternativen oder bin ich ein hoffnungsloser Fall?
2 Antworten
Du weißt es inzwischen selbst: Das gewählte duale Studium war zu schwer. Als Hochschulberater hätte ich dir dringend davon abgeraten, da schon ein Ingenieurstudium alleine vollen Einsatz und die ganze Kraft erfordert. So wie Du die Lage schilderst, sehe ich als primäre Notwendigkeit, erst mal eine Existenzsicherung (sozusagen als Basis) zu schaffen. Aufbauend auf deinen vielfältigen Kenntnissen, müsste es möglich sein, in einem kleineren Unternehmen eine (notfalls auch befristete) Assistententätigkeit/Vertretungstätigkeit zu finden. Falls die Jobbörse und deine persönlichen Kontakte hier nicht weiterhelfen können, wäre eine originelle und intelligente Stellenanzeige in der Regionalzeitung oder einem Anzeigenblatt zu überlegen. Hast Du deine Existenz erst mal gesichert, rate ich zu einem Fernstudium. Vorzugsweise an der Fernuni Hagen (habe da mal nebenberuflich gearbeitet). Gute Qualität und nicht zu teuer. Welches Studium? Wirtschaft! Denn damit kannst Du deine vielfältigen Kenntnisse und Erfahrungen am besten zu einem Gesamtbild formen und bekommst auch noch Anregungen, was Du beruflich machen könntest. Viel Erfolg!
Du musst dich entscheiden. Wenn das Studium nix wird und du partout keine Ausbildung willst, dann wirst du wohl auch keinen anständigen Job bekommen.
Das was du dir so vorstellst hört sich nach Führungsposition an. Ohne Studium und Ausbildung wirst du diese aber nie erreichen. Wenn du da hin willst dann häng dich doch mal rein und mach das Studium oder wenigstens ne Ausbildung!
Du solltest erstmal herausfinden was du willst.
Du schreibst im wesentlichen dass du ne Führungsposition willst, obwohl du das gar nicht willst. Dann solltest du vllt doch ne Ausbildung machen und dann halt nen Job bei dem man 32h/W oder sonstwas hat.
Fakt ist leider, dass man ohne Ausbildung oder Studium nur sehr schwer eine passende Anstellung findet. Auch wenn Du zum leben nicht so viel brauchst ABER einen Job brauchst Du nunmal.
Ich persönlich habe damals Steuerfach gelernt und habe dann aber bemerkt, dass es nichts für mich ist. Habe die Zähne zusammen gebissen und mich durch gekämpft, nach bestandener Prüfung habe ich mir eine Anstellung als Bürokaufmann gesucht. Durch meine Vorbildung hatte ich Erfahrung mit Buchhaltung und Lohnabrechnungen was immer gern gesehen ist. Nun habe ich bemerkt das ich mehr leisten kann und will und mache eine Fortbildung zum Bilanzbuchhalter. Diese dauert 2 Jahre und wird unter anderem berufsbegleitend angeboten.
Mit einer solchen Fortbildung hat man gesetzlich gesehen den Bachelor in der Tasche und könnte später seinen Master machen (wenn man will), sucht sich eine Anstellung als BiBu und wird gut bezahlt, sucht sich eine leitende Anstellung oder macht sich selbstständig.
Der Bilanzbuchhalter ist ein geschützter Titel und eröffnet viele Türen. Falls Du Dich für komplexe Aufgaben im Büro interessieren kannst wäre das vielleicht etwas für Dich.
Bei einer Ausbildung sind meiner Meinung nach allerdings die Chancen auf Führungsposition auch sehr schlecht. Und ich Weiss nicht on mir generell ein Vollzeitjob so sehr liegt... Meine Ambitionen belaufen sich eher darauf wirklich glücklich im Leben zu werden und dafür brauche ich keine 3000 Euro im Monat Netto, muss kein tolles Auto oder Haus haben und verzichte dabei auch gerne auf 40-60 Stunden Arbeit die Woche (was in einer Führungsposition leider schon viel zu Selbstverständlich ist)