Neuen Kollegen in Probezeit wieder loswerden?

6 Antworten

Die Frage damals war tatsächlich etwas ungewöhnlich zu lesen als außenstehender. Also der damals genannte MA ist längst nicht mehr im Betrieb. Er wurde damals als Unterstützung des Chef's eingestellt. Hat aber von Anfang an den Chef gespielt und ist mit Kollegen nicht korrekt umgegangen. Da er einen Bachelor hat, fühlte er sich, als wäre er etwas besseres und das hat er dem Team auch gezeigt. Er hat sich also nicht auf eine Ebene mit dem Team begeben, sondern hat von Anfang an gezeigt, dass er einen höheren Stellenwert hat.

Das ist mit der Zeit auch im Hause beim restlichen Personal durchgesickert und automatisch auch bei der Personalabteilung angekommen. Nach einem Jahr war er dann plötzlich weg.

Ich habe nie Vorurteile gegenüber neuen MA, aber so etwas habe ich noch nie erlebt, wie jmd. neues so viel Unruhe stiften kann. Also er wollte nicht der Kollege sein, sondern der neue Chef. Und das ging eben nicht.

Danke für die ganzen Antworten und Entschuldigung für die späte Rückmeldung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Als Arbeitgeber würde ich mir verbitten, dass AN sich so in meine Personalpolitik einmischen und die Entlassung eines neuen Kollegen fordern, weil das in der Probezeit ja so einfach ist.

Wie lange ist der Kollege denn schon bei Euch? Was "passt" denn konkret nicht? Was ist "unhöflich" und "arrogant"?

Es kann sein, dass der "Neue" nicht arrogant und unhöflich ist sondern sich einfach nicht traut mit Euch zu kommunizieren, da er merkt dass Ihr lauter Vorbehalte habt.

Es ist nicht einfach für neue MA in einen Kollegenkreis zu kommen, der schon länger zusammen arbeitet und sich gut kennt. Für ihn ist alles neu und er muss sich erst einfinden.

Habt Ihr schon mal mit dem Kollegen gesprochen? Gebt Ihr ihm die Hilfe, die er bei einem neuen Job zwangsläufig benötigt? Sei "Ihr" freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend zu ihm? Wie schnell habt Ihr denn Euer Urteil über den neuen MA gefällt?

Wenn der Vorgesetzte mit der Arbeit des MA zufrieden ist und er die Regeln des Betriebs einhält, wird die Personalabteilung und/oder der AG wahrscheinlich eher mit Euch ein "Wörtchen" reden als den Kollegen entlassen.

Es gibt in jeder Firma Kolleginnen und Kollegen mit denen man sich sehr gut versteht und welche, mit denen man überhaupt nicht klar kommt. Da sollte man sachlich bleiben. Niemand kann einen AN zwingen sich mit anderen anzufreunden. Der AG kann aber verlangen, dass die arbeitsvertraglichen Pflichten erfüllt werden und niemand vorsätzlich ausgegrenzt wird.

 Ein funktionierendes Team ist wichtig aber nicht so, dass AN einen AG zur Entlassung eines neuen MA (dem man wahrscheinlich gar keine Chance gegeben hat) drängen sollten.

P.S. Mein AG würde wahrscheinlich zuerst fassungslos dastehen (oder sitzen), dann anfangen zu lachen, anschließend eine "Ansprache" über das "Miteinander" halten (incl. der Aufforderung den Neuen zu unterstützen), mitteilen dass er keine Freundschaften aber Kollegialität erwartet und anschließend erklären, dass er hier keinen Kündigungsgrund für den neuen MA sieht aber im Sinne des Betriebsfriedens eine Änderung des eigenen Verhaltens erwartet.

Danke Hexle2, für diesen Kommentar! Solche Sichtweisen vermisse ich so oft!

@Anger

Das sind Erfahrungswerte aus langjähriger Betriebsratsarbeit und langer Arbeitnehmertätigkeit

Wenn man Betriebsratstätigkeit gut machen möchte, muss man sich immer beide Seiten anhören und sich ein eigenes Bild machen. Man lernt, dass jede Seite nur die eigene Sicht darstellt und Fehler meist nur bei anderen sucht.

@Hexle2

Finde ich, wenn du, zumindest aus der Ferne, so Erfahren und vertrauensvoll bist. Ich kenne diese Vorurteile und das Verhalten selber aus Lehre, Arbeit in verschiedenen Betrieben und qualifizierteren Jobs nach einem Studium... Bis jetzt hat man das mit mir auch schon ein paar mal versucht. Oder Schlecht machen und du weißt gar nicht wieso. Oft machen das gewisse Dumpfbacken aber mit jedem und trotz Durchsichtigkeit kommen die noch damit durch. Bei mir haben sie es bisher nur einmal geschafft, mich relativ schnell und ohne richtige Begründung in der Probezeit rauszuschmeißen... Das lief dann über viel Manipulation von für mich in der Einarbeitungsphase wichtigen Mitarbeitern, keiner richtigen Einarbeitung (nur auf Distanz und nach Anruf kam mal jemand, ansonsten hockte ich alleine in einem Büro in einer Station), vermutlich schlecht machen meiner Person bei Leuten aus anderen Stationen und Häusern, die mir dann gleich negativ und/oder sehr Wortkarg entgegentraten usw. usf. Wenige Mitarbeiter machten unter der Hand Andeutungen, dass ich aufpassen solle, X oder Y wohl neidisch sei, weil ich einen höheren Studienabschluss hätte, dass diese Masche von Personen XYZ bekannt sei und es viele Mitläufer gebe, es ja offensichtlich sei, dass einem niemand wirklich einarbeite usw. usf.... Ich habe das in Zig unterschiedlichen Formen kennen gelernt und spüre das auch schnell, weil ich mir die Leute genau anschaue und relativ sensibel im Umgang mit anderen bin. Leider konnte mich meine Analyse das letzte Mal nicht von einem Rauswurf bewahren... ;-)

Man hat dann meist auch gar keine Beweise für nichts. Einmal, direkt nach meinem Studium, ist zufällig ein 60-jähriger Kollege für mich eingetreten und ist zur Chefetage und hat denen gesagt, dass das überhaupt nicht stimme, was meine direkte Vorgesetzte über mich erzählte (ich sollte während der Probezeit fliegen), das Gegenteil sei der Fall. Außerdem verwies er auf ständige, Musterhafte Schikanen Ihrerseits, die schon in gleicher Art bei anderen Praktikanten und Auszubildenden zum Einsatz kamen. Ich meldete das dann auch an der Uni und mein Prof. meinte, dass die Frau ihm auch so bekannt sei. Man wolle da nun keine Anerkennungspraktikanten mehr hin lassen...

Finde ich gut, dass du so denkst! Es gibt so viele falsche Leute, da ist es gut, wenn man auch mal paar andere findet! :-)

@Anger

Danke für Dein Kompliment.

Wie schon gesagt, es spielt hier viel Erfahrung mit und mit der Zeit bekommt man in so einem "Amt" wie dem des Betriebsrats viele Facetten des Arbeitslebens und der Menschen zu sehen.

AN die allerdings immer wieder andere MA "rausekeln" wollen, fliegen irgendwann einmal auf. Bei uns hat es sogar schon einmal einen Abteilungsleiter erwischt.

Schön, dass Du Schützenhilfe eines erfahrenen Kollegen bekommen hast. Es ist wünschenswert, dass es sehr viele solcher Kollegen gibt und falls nicht, dass man sich auch selbst wehrt und nicht immer "klein beigibt".

Oft handeln AG falsch, weil ihnen niemand etwas anderes sagt und sie entsprechenden Falschaussagen glauben.

@Hexle2

Danke für den letzten Satz, denn dummerweise habe ich diesbezüglich auch oft falsche Vorstellungen von den AG oder Zuständigen gehabt, weil ich sie oft als eine Art "Lügenkonglomerat" ("Body of Lies" ;-) gesehen habe. Faktisch sind die aber auch oft Opfer, da ja immer nur bestimmte, gewünschte Etiketten von der betreffenden Person gezeichnet/produziert und vorgetragen bzw. in Umlauf gebracht werden, wobei positives überhaupt nicht mehr zählt. Auch fragt danach oft keiner... Der Ruf der Person wird eben regelrecht zerstört.

Oftmals handelt es sich ja auch bei den "Mobbern" um sehr unterschiedliche Akteure. Dabei handeln einige sehr gezielt und vorsätzlich, andere machen mit aus Gruppenzwang (evtl., weil sie leicht beeinflussbar sind o.ä.) , einige durch Unterlassen etc.. Oft wissen auch einige Leute scheinbar gar nicht, warum die mitmachen/handeln und was die eigentlich an jemandem nicht mögen..(da könnte ich jetzt die unterschiedlichsten Typen aufzählen) .

Danke noch mal für die unterstützende Rückmeldung!

@Anger

Bitte, sehr gerne.

Ich freue mich auch immer wieder, wenn Menschen sich bemühen, beide Seiten zu sehen und zu hören.

Viel zu oft wird ein Urteil gefällt, obwohl man nur ungenügend und/oder falsch unterrichtet ist.

Mich würde es auch interessieren, was hier als "unhöflich" und "arrogant" zählt?

Warum passt er nicht in das Team?

Wie sind die Mitarbeiter ihm entgegen gekommen? Immerhin ist er "neu" und kennt sich noch nicht aus...

Wie erfüllt er seine Arbeit?

Im Beruf soll es kein Vitamin B und keine Freunderlwirtschaft geben - auch wenn man sich nicht besonders mag, sollte man zusammen arbeiten können... man redet eben nur das, was auch nötig ist, damit man die eigene Arbeit verantwortungsvoll/so gut wie möglich erfüllen kann...

Ich habe vorerst eher einen schlechten Eindruck von den Mitarbeitern, die sich nach kurzer Zeit gegen einen Neuling verbünden... das klingt ja nicht so, als ob man ihm eine richtige Chance gegeben hätte... Wenn er seine Arbeiten nicht erfüllt, ist es ein Problem.. aber sonst?

Dein Wunsch ist eigentlich ungewöhnlich.

Zum einen ist ein "Neuer" selten arrogant, schon gar nicht in der Probezeit. Zum anderen ist es eigentlich üblich, einem neuen Mitarbeiter unter die Fittiche zu greifen, anzulernen und vor allen Dingen, die Chance zu geben sich bei der Arbeit zu beweisen.

Seltsamerweise beklagst Du Dich auch nicht über seine Arbeitsleistung. Deshalb habe ich den Verdacht, ihr habt Angst davor, dass er einfach zu gut ist und euch den Rang ablaufen könnte, deshalb diese Ausflucht mit dem persönlichen Verhalten.

Mein Tipp - reisst euch zusammen und strengt euch an, damit ihr dem Neuen zeigen könnt was iht darauf habt.

Mal erst mit dem Mitarbeiter sprechen ihr Mobber. Und etwas Toleranz bittr, findet seine Stärken.