Nach Haft 4 Jahre Ausbildung finden?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der Regel musst du bei einem Bewerbungsgespräch bzw. nachdem Bewerbungsgespräch ein Strafregisterauszug vorlegen. Leider ist es in der Realität so, dass deine Chancen sehr gering sind ein Beruf zu finden. 

Es gibt aber bestimmt Gruppen wo versucht wird, Menschen nach einer Gefägnisstrafe wieder in das normale Leben zu finden, wo vielleicht auch Partnerunternehmen dabei sind, welche gezielt Ex-Inhaftierten Jobs anbieten. Da wäre für den Anfang gut um wieder dein Lebenslauf zu verbessern um in Zukunft vorliegen zu können seit der Entlassung bereits gearbeitet zu haben und zu zeigen, dass du ein anderer Mensch bist. 

Kombinator95 
Fragesteller
 12.01.2017, 11:34

Ich habe da auch schon im Internet nachgeschaut aber nichts gefunden, mein Bewährungshelfer ist auch nicht die hellste Kerze auf der Torte um mir irgendwie sagen zu können wie es weiter geht ! Möchte halt nicht abrutschen das ist mir wichtig wenn du ein link zu der entsprechenden seite hättest wäre ich dir sehr dankbar

rv0505  12.01.2017, 11:44
@Kombinator95

Die Resozialisierung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Dein Sozialarbeiter in diesem Fall dein Bewährungshelfer muss sich um all diese Angelegenheiten kümmern, und falls er nicht hilfsbereit ist, dann einem Antrag auf Bewährungshelfer-Änderung machen.

Kombinator95 
Fragesteller
 12.01.2017, 13:46
@rv0505

Habe jetzt am 26Jan ein Termin bei ihm falls sich da wieder nichts tut werde ich den Antrag zum wechseln auf jedenfall stellen

Danke für die schnelle Antwort :) 

verschweigen wäre fatal - du musst ja auch einen lebenslauf abgeben, der sollte schon korrekt sein. viel glück !!!

Ich bin zufällig, über andere Antworten hier gelandet und es kann natürlich sein, dass Du mittlerweile längst Glück hattest eine Ausb.-Stelle zu finden.

Wenn nicht, wäre vielleicht noch folgender Tipp relevant:
Aus vielen Handwerkskammern und auch IHK´s werden oft "Alt-Meister" oder sonstige Mitarbeiter in die Betriebe entsandt, um noch Ausbildungsstellen zu akquirieren (finden/anzuwerben). Hierbei erfahren diese auch, manchmal sogar durch gezielte Nachfrage, ob und inwieweit Unternehmen bereit sind, auch Bewerber mit versch. sog. "Hemmnis-Merkmalen" anzunehmen. Das können auch Behinderte sein, denn das Recht auf Gleichstellung setzt sich leider nicht von alleine durch - aber das nur am Rande, wobei dies auch für ugs. "Ex-Knackis" gilt.

Daher mein Rat, sich -je nach Berufswunsch-, unter Bereithaltung einer Bewerbungsmappe, auch mal an die örtlich zuständige HWK oder IHK zu wenden und zu fragen, ob man dort entspr. Betriebe kennt, oder bei Kontakten danach fragen und das an Dich weitervermitteln könnte.

Daneben bleibt natürlich auch die Bundesagentur für Arbeit. Zwar hört man immer wieder, dass dort auch nicht gerade Sensationsleistungen vollbracht werden, aber wenn man dort Deinen unbedingten Arbeitswillen erkennt, wird man sich evtl. auch etwas mehr ins Zeug legen, um einen Arbeitgeber bzw. Ausbilder zu finden.

Schließlich sind gerade dieser Zeit viele Stellen unbesetzt und die BAA sowie die Jobcenter pflegen auch den telef. Kontakt zu Betrieben und könnten Dich dort direkt vorschlagen.

Die weitere Möglichkeit ist, einem Arbeitgeber zunächst anzubieten, dort ein Praktikum zu machen, damit er sich von Deinem Einsatzwillen überzeugen kann. Hiernach wird er den "Verwaltungskram" zur Anmeldung eines Azubis eher auf sich nehmen, wenn er sieht, dass Du engagiert bist.

Last but not least helfen auch charakterbezogene Referenzen. Aus der JVA heraus dürfen Beamte diese leider nicht erstellen, aber über die Bewährungshilfe ist dies evtl. möglich.

Ein kleiner Trugschluß aus diversen Antworten zum Thema:
Ein Bewährungshelfer soll Dir helfen, Deine Bewährungsauflagen umzusetzen und Dich überwachen und leiten. Er ist NICHT VERPFLICHTET, Dich in Belangen, wie zB der Jobsuche zu unterstützen, das ist leider so. Wenn aber die Arbeitsauslastung es zulässt und er/sie Deinen guten Willen sieht, wird er/sie Dir dennoch die eine oder andere Hilfestellung geben, nur zwingend einfordern kannst Du sie leider nicht. Man will und wird Dir keine Steine in den Weg legen und auch Tipps geben, aber die aktive Unterstützung, etwa durch Kontakte zu Arbeitgebern usw. ist eine reine "Kann-Leistung".

PS: Falls noch relevant: Wo (Stadt/Gegend) suchst Du denn ?


Hallo Kombinator95,

ich persönlich bin nicht betroffen. Aber ich habe einen Verwandten, der in derselben Lage ist wie Du.

Mein Verwandter hat sich geoutet. Er hat dem neuen Arbeitgeber die Wahrheit gesagt. Auch: dass er im Gefängnis gesessen hat und warum.

Der neue Arbeitgeber hat darauf positiv reagiert. Er wusste genau: Das hätte der Bewerber (mein Verwandter) frewiwillig gar nicht zugeben müssen. Hat es aber trotzdem gesagt. Das spricht für Ehrlichkeit. Und Ehrlichkeit ist immer ein guter Anfang.

Kurz gesagt: Mein Verwandter, der im Gefängnis gesessen hat, bekam unter 11 anderen Bewerbern den begehrten Job. Und ist glücklich.

Wenn das kein guter Neu-Anfang ist!!! :)))

Mit genau derselben Ehrlichkeit wirst wahrscheinlich auch Du denselben Erfolg erreichen.

Besonders wenn Du die echt tollen Sätze sagst, die in Deiner Frage stehen:

Habe in der Haft lange und hart an mir gearbeitet um sagen zu können ichbin soweit zufrieden mit mir nach all dem was war. Ich weiß ich bin
wahrscheinlich ein härte fall doch es muss doch andere gegeben haben diedas gleiche wie ich durchgemacht haben mehr oder weniger und danach wieder ihr leben in den griff gekriegt haben.

Das klingt ehrlich.

Das ist ehrlich.

Und das wird jeden klugen Arbeitgeber überzeugen.

Ich gebe dir persönlich  eine gute Sozialprognose, gebe deiner Frage ein Like und bin mir ziemlich sicher (95 Prozent):

Du wirst es schaffen.

Alles Gute für Deinen weiteren Weg.

Gruß,

player

Player3815  13.01.2017, 15:36

PS:

Diese Antwort gebe ich als Laie und stellt nur eine persönliche Einschätzung dar, die eine professionelle psychologische oder juristische Beratung oder einen professionellen sonstigen Coach selbstverständlich nicht ersetzen kann.


Ich habe mal irgendwann gelesen, dass es AG gibt, die Menschen, die aus der Haft entlassen wurden, ganz gerne einstellen, um ihnen eine zweite Chance zu bieten. Blöderweise finde ich diesen Link nicht mehr.

Vielleicht könnten die Dir weiterhelfen??

http://www.heh-ev.de/

Du solltest das auf jeden Fall sagen, wie willst Du denn die Lücke im Lebenslauf erklären?

lg Lilo

Oder Du probierst es hier mal, da steht was von Vermittlung von Arbeitsplätzen

https://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/haft/knastunddiefolgen/unterstuetzung-fuer-haeftlinge-und-angeh

Kombinator95 
Fragesteller
 12.01.2017, 11:36

Die Seiten habe ich schon angeschaut doch nicht genaueres gefunden bin grad auf einer Maßnahme und werde da trotzdem mal anrufen. Habe auch schon gehört das es betriebe gibt die straffällige bei sich aufnehmen doch kann sie leider nicht finden