Muss mein Vater die Scheidungspapiere unterschreiben? Und wenn ja, was passiert wenn er es nicht tut?
Meine Mutter hat ihn vor fast zweieinhalb Jahren verlassen, aus gutem Grund!
Er akzeptiert die Trennung nur schwer, schiebt die Schuld für die Trennung alleine auf sie und sagt ständig das sie die Familie kaputt gemacht hat. Dabei wat er es mit seinem Verhalten. Und unsere Familie war davor schon kaputt. Keiner fühlte sich mehr wohl in der Familie. Weder meine Eltern, noch wir Kinder.
Jedenfalls hat meine Mutter nun vor einem dreiviertel Jahr die Scheidung eingereicht. Sie hat unterschrieben, mein Vater hat die Scheidungspapiere seit Monaten erhalten, möchte aber nicht unterschreiben.
Was passiert wenn er sich verweigert? Darf er das überhaupt?
4 Antworten
Spätestens nach 3 Jahren einer offiziellen Trennuung kann sich Dein Vater nicht mehr gegen eine Scheidung wehren - dann wird er auch gegen seinen Willen geschieden.
Reicht also nach drei Jahren des Getrenntlebens ein Ehepartner beim zuständigen Familiengericht einen Scheidungsantrag ein, kann die Ehe geschieden werden – auch gegen den ausdrücklichen Willen des Ex-Partners. Spätestens nach drei Jahren ist eine Scheidung also grundsätzlich ohne Zustimmung des Gatten möglich.
Genau so ist es. Übrigens kann deine Mutter zu jedem Zeitpunkt Ihre Scheidung über www.ehe-scheidung-online.de/Scheidungsantrag einreichen. Sofort, nach einem Jahr oder drei Jahren - egal.
Hallo Ria,
grundsätzlich ist es natürlich schwierig, jemanden zu einer Unterschrift mit Gewalt zu zwingen. Allerdings erscheint es mir in diesem Fall gar nicht notwendig, dass er die Dokumente unterschreibt.
Die Ehe ist ein besonderes Rechtsverhältnis. Es kommt zwar, wie viele andere Verträge, durch zwei Willenserklärungen zustande. Jedoch kann dieser Vertrag nur durch richterliche Entscheidung aufgehoben bzw. geschieden werden. Unerheblich ist daher, ob diese Entscheidung dem Willen des Ex-Mannes entspricht, der diesen sonst durch seine Unetrschrift dokumentieren würde.
Ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte.
Viele Grüße, blumenvase
Dein Vater wird den üblichen Fragebogen erhalten haben, auf dem er seine Sozialdaten bekannt geben muss. D. h. seine Rentenversicherungsnummer, ob er eine/ mehrere Betriebsrenten zu erwarten hat, ob Lebensversicherungen vorhanden sind, die der Altervorsorge dienen.
Diese Angaben benötigt das Gericht, um den Versorgungsausgleich vollziehen zu können. Gibt er die Daten nicht, kann das Folgen für ihn haben. Um die Scheidung kommt er damit nicht umhin. Dann wird der Versorgungsausgleich von Verfahren abgetrennt und später vollzogen. Die Daten wird er liefern- wenn nicht, Beugehaft ist auch schön.
Hallo Ria134,
dein Vater braucht nichts zu unterschreiben.
Wenn er die "Scheidungspapiere" erhalten hat, hat er den Scheidungsantrag des Partners erhalten und wird vom Gericht aufgefordert, dazu Stellung zu nehmen. Tut er nichts, setzt das Gericht irgendwann den mündlichen Scheidungstermin an. Bestenfalls stimmt er dem Antrag zu. Dann kann die Ehe einvernehmlich geschieden werden. Will er nicht zustimmen, muss er selbst einen Anwalt beauftragen. Ansonsten wird die Ehe auch nach Ablauf von drei Jahren so oder so geschieden.
Näheres zum Ablauf eines Scheidungsverfahrens liest du gerne hier:
https://www.scheidung.de/scheidung-einreichen-per-scheidungsantrag.html
Alles klar.
iurFRIEND®AG
Einfach so oder muss man da trotzdem was dagegen tun?