Mit kleingewerbe laden eröffnen

1 Antwort

Ein Kleingewerbe gibt es nicht. Es gibt im Umsatzsteuerrecht eine sogenannte Kleinunternehmerregel. Bis 17.500 Euro Jahres Einnahmen braucht die Umsatzsteuer von den Kunden nicht erhoben zu werden.

Dafür gehört die Umsatzsteuer, die an andere Unternehmer geht auch 100% zu den Kosten. Ein solcher Aufschlag kann den Verkaufspreis tatsächlich gegenüber den Mitbewerbern erhöhen. Ist aber eine Frage der Kalkulation. Manchmal kann man damit leben.

Die 17.500 sind tatsächlich Betriebseinnahmen. 1450 Euro - wenn ich mich nicht gerade verrechnet habe - dürfen im Monatsdurchschnitt eingenommen werden. Zur Deckung von Betriebsausgaben und den privaten Notwendigkeiten.

Eine Ladenmiete und Nebenkosten sind kaum unter 250 Euro zu bekommen. Dann noch das Telefon, Reisekosten oder was auch immer zu zahlen ist. Dann bleibt kaum noch etwas für eine Rücklagenbildung für schlechtere Zeiten oder für Expansion.

Kann man bei etwa 1000 Euro bleiben, die als Privatentnahme möglich sind, dann kommt als erster Betrag die Krankenversicherung. Bitte nicht mit so einer Privatversicherung rechnen. Denn wenn man krank ist, dann sind die Zuzahlungen gar nicht mehr leistbar.

Also etwa 300 Euro. Wie von 700 Euro gelebt werden soll ist unbeschreiblich. Keine Vorsorge für das Alter und auch nicht für andere schlechte Phasen im Jahr.

Du fragst danach auf was Du achten musst? Ganz einfach, sehe zu, dass Du einen enormen Umsatz erwirtschaften kannst und entsprechende Gewinne machst. Verlasse Dich nicht auf das was Geschäftsfreunde Dir erzählen.

Viel Erfolg.

P.S. Starthilfe ist in meinen Augen so konzipiert, dass sie für Kleingründungen nicht geeignet ist.

Dendemann1981 
Fragesteller
 08.02.2014, 06:39

Ich danke dir, für diese schon Aufschluss reiche antwort... Welche Ämter, muss ich durchgehen um diesen schritt zu gehen

Dirk-D. Hansmann  08.02.2014, 08:45
@Dendemann1981

Nichts zu danken. Bei den Ämtern ist das so eine Sache. Es kommt darauf an, was für ein Gewerbe es sein soll. Denn mit der Frage nach den Ämtern verbindest Du vermutlich auch die Frage nach besonderen Nachweisen.

Teilweise laufen Dinge bei der Gemeinde, der Stadt hinter den Kulissen ab. Also wenn es um den Handel mit gebrauchten Gütern geht, dann wird nach meiner Erinnerung das polizeiliche Führungszeugnis eingesehen.

Soll es ein Maklerbüro sein, dann werden auch bestimmte Sachkundenachweise gefordert. Hast Du es es mit Lebensmitteln zu tun, dann könnte das Veterinäramt wichtig sein. Unter dem Strich ist die Gewerbekontrolle allerdings je nach Bundesland organisiert.

Meinen Kunden empfehle ich deshalb immer ein Training. Diese ganzen Dinge selbst herauszufinden und in einen Businessplan zu schreiben. Wie Chancen, Risiken, Marketinginstrumente, Zielgruppe, Unternehmerpersönlichkeit, Planzahlen usw.

Wenn Du es trotzdem mit Gründungshilfen probieren willst, die Prüfungen dauern regelmäßig lang. Die Unterlagen sind umfangreich, ein Nachweis der Mittelverwendung könnte auch noch im Raum stehen und weil es sich in der Regel um Darlehen handelt, kommt dann noch die Rückzahlung.

Du kannst Dir vielleicht so schon vorstellen, dass wenn die Rückzahlung beginnt ein Liquiditätsproblem aufkommen kann.

Die Produkte bekommst Du nur über Deine Hausbank. Die verlangen einen Businessplan und in der Regel weitere Sicherheiten. Denn die Kfw-Mittel dürfen nur ausgegeben werden, wenn die banküblichen Sicherheiten gestellt werden.

Solltest Du Dich in der Arbeitslosigkeit befinden, dann gibt es Unterstützung über ALG I oder II. Je nachdem wo Du "hingehörst". Nachteil bei II ist immer das Reinentscheiden des Jobcenters in wirtschaftliche Themen. Und hinterher war es in der Regel Mist und die drehen den Hahn zu...

Auch bei den Ämtern benötigst Du einen Businessplan.

Klingt etwas negativ. So wie sie das haben wollen ist es das auch, weil unnötige Arbeit. Wenn man ihn aber trotzdem und richtig macht erhöhen die Überlebenschancen enorm. Zur Zeit macht mehr als die Hälfte der Unternehmen innerhalb von zwei Jahren wieder dicht.

Und die haben auch den Druck, dass sie das Geld brauchen. Haben auch kreative Ideen und verbringen auch täglich viele Stunden mit ihrem Geschäft...

Wer hier aus den Stärken und Schwächen des Marktes, der eigenen Person und der Geschäftsidee die richtigen Schlüsse zieht ist natürlich klar im Vorteil.