Meine erste wohnung und keine ahnung von finanzen.

6 Antworten

Also im Grunde hast du die Aufgabe erstmal jetzt zu schauen, was bei deinen 1400€ so am Ende übrig bleibt, wenn du Essen etc. abziehst. Dann fragst du mal bei deinen Eltern, wie diese versichert sind. Oftmals kannst du dir dann bestimmte Sachen noch sparen, weil du bis zu einem gewissen Alter ebenfalls von der Versicherung der Eltern profitierst.

Dann ab ins Netz und verschiedene Rechner bemühen, wie teuer Strompreise sind - da gibt es gute Vorlagen auch für Einzelpersonen als Richtwerte. Überlegen, was man für einen Internet, TV- und Telefonanschluss haben möchte. GEZ und Co. steht auch alles auf deren Website.

Zu den Mietnebenkosten: Für Strom und Wasser gibt es Richtwerte. Bei einem Ein-Personen-Haushalt z. B. 2.000 kWh pro Jahr. Um damit zu rechnen, brauchst Du nur auf eines der Vergleichsportale wie Verivox gehen. Ich würde dir aber raten, die ersten 1-2 Jahre dich über deine lokalen Stadtwerke versorgen zu lassen. Was dann wirklich bei drauf geht, hängt von deinem Umgang mit den Ressourcen ab.

Zu den Versicherungen: EIne Haftpflicht-Versicherung ist die wohl wichtigste Versicherung. Da sowas nur 50-70 EUR im Jahr kosten, lässt sich das auch gut "verschmerzen". Auch die Hausrat-Versicherung liegt im ähnlichen Preis-Segment und hat durchaus Sinn. Von einer Rechtschutz-Versicherung würde ich erstmal absehen. An deine Alters-Vorsorge solltest Du noch denken. Aber da würde ich erstmal an deiner Stelle nur ein Tagesgeld-Konto eröffnen und mit kleinen monatlichen Beträgen anfangen, die Du dann bis zur Schmerzgrenze langsam erhöhen kannst. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung solltest Du überdenken, wenn Du einen entsprechend risikoreichen Beruf hast oder Du aus anderen Gründen eine besondere Gefährdung siehst. Andernfalls kann das auch deutlich später angegangen werden. Eine Unfall-Versicherung wäre noch zu prüfen. Ggf. macht eine Krankenhaus-Tagegeld-Versicherung sinn um dynamisch Geld für Krankenhausdinge verfügbar zu haben (z. B. Chefarztbehandlung bei schwierigen Fällen). Sobald Du eine Familie gründest, sollte auch an die finanzielle Versorgung aller Familienmitglieder gedacht werden, wenn der Hauptverdiener ausfallen sollte.

Bei der Miete gibt es so eine Faustregel, dass die Miete nicht höher als ein drittel des Nettogehaltes sein soll. Für den Anfang vielleicht sogar nur 1/4. Schön langsam anfangen.

Versicherungen: Zu aller erst musst Du Dich gegen das versichern, was dich finanziell ruinieren würde, wenn es eintritt. Das ist Berufsunfähigkeit, Haftpflicht, Unfall. Leben, wenn jemand von Dir wiederum finanziell abhängig ist. Hausrat und Rechtsschutz sind meines Erachtens dann schon zweitrangig.

Ersparnisse: Nicht alles ausgeben. Ne schöne Wohnungseinrichtung ist wichtig und es spricht nichts dagegen, Ersparnisse für etwas auszugeben, von dem man dann lange etwas hat. Trotzdem solltest Du auf jeden fall etwas auf der hohen Kante haben. Grob gerechnet sollte man schon mehr als ein Netto-Monatsgehalt auf dem Sparbuch haben. Es kann sehr viel Geld kosten, im falschen Moment kein Geld zu haben.

Lebenshaltungskosten: Strom und Wasser kann man auf Verbraucherportalen ausrechnen lassen. Verivox und ähnliches geben gute Beispiele. Was den täglichen Einkauf für Essen und sonstiges angeht, da könntest Du jetzt schon auch wenn Du noch bei Deinen Eltern wohnst, einfach mal einen Monat Deinen eigenen Einkauf machen und alles, was Du so futterst, trinkst und sonstwie verbrauchst, aus eigener Tasche einkaufen. Dann hast Du vielleicht schon mal ein Bild davon, was auf Dich zukommt.

Die Warmmiete sollte etwa 1/3 deines Gehaltes ausmachen. Bei den Nebenkosten nicht zu sparsam kalkulieren. 550 € solltest du auch bewältigen können.

Wichtig ist der Abschluss einer Privathaftpflicht - eine Hausratversicherung brauchst du erstmal nur, falls ein Vermieter die haben will. Rechtsschutz ist auch nur sinnvoll, wenn man sehr streitbar ist. GAZ musst du zahlen, das stimmt - sind etwa 20 € im Monat.

Bei Strom und Wasser kommt es sehr auf die Anzahl deiner eletrischen Geräte und das Verbrauchsverhalten an. Wasser/ Abwasser ist in aller Regel in der Warmmiete enthalten. Bei Strom geh mal von 30 € im Monat aus, wenn es dann weniger sein sollte, umso besser.

Lebensmittel und Haushaltsbedarf rechne mit 200 - 300 € im Monat - vor allem, wenn du jeden Tag kochst.

Hast du ein Auto?

July333 
Fragesteller
 29.06.2014, 19:25

Ich brauche kein auto und fahrkarten. Komme mit dem fahrrad überall hin. :)

angy2001  29.06.2014, 19:39
@July333

ja, dann brauchst du dafür ja kein Geld einzusetzen - au0er vielleicht etwas mehr zu Essen - denn dein Körper braucht ja auch Engie fürs Fahrradfahren. :-)

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Quelle: Rundfunkbeitrag.de