Landwirtschaft Reitplatz?

2 Antworten

Das mit den landwirtschaftlichen Nutzflächen ist ein ganz kompliziertes Ding, weil oftmals auch Fördergelder dran hängen, EU-Zuschüsse und was weiß ich noch was.

Für das Anlegen eines Reitplatzes braucht man tatsächlich eine Baugenehmigung - auch wenn man theoretisch nur Sand hinkippt. (Was aber dumm wäre, weil eine vernünftige Drainage dann nicht gegeben ist und der Platz u.U. nur wenige Monate im Jahr wirklich nutzbar ist)

Ohne es tatsächlich zu wissen, vermute ich einfach mal, dass der Roundpen ohne Genehmigung erschaffen wurde und geduldet wird, weil an den richtige Stellen die Verantwortlichen die Augen zudrücken. Ist das der Fall, würde ich anstelle des Bauern auch auf keinen Fall einfach so einen Sandplatz anlegen. Das ist dann so wie bei diesem Sprichwort: "Gibst Du ihm den kleinen Finger - nimmt er die ganze Hand" und dann kann er richtig Schwierigkeiten bekommen, weil dann eben keine Augen mehr zugedrückt werden würden.

Und wenn er einen Bauantrag stellt, fallen unter Umständen Fördergelder weg. Außerdem ist es in bestimmten Gebieten auch nicht erlaubt, Reitplätze anzulegen. Das muss der Bebauungs- oder Nutzungsplan vorsehen. 

Mal eben so geht leider nicht.

Die Fördergelder des Landwirts stehen im Vordergrund, das sind die sog. Grünlandsubventionen. Würde er das offiziell genehmigen mit Bauantrag vorm Bauamt, müsste die Fläche errechnet und abgezogen werden, was (aus eigener Erfahrung) endaufwendig ist und da überlegt sich jeder Bauer, ob er  so viel Zeit, Kosten und wegfallendende Subvention vor der Lfa wirklich vorträgt und umändert. Da geht´s tatsächlich um jeden m².

Hier bleiben nicht viele Möglichkeiten: Entweder ein Teilstück der Koppel begradigen lassen und dies als Reitplatz nutzen (wäre bzw. ist mit dem vorhandenen Roundpen dann ein Schwarzbau).

oder: offiziell einen Bauantrag stellen usw, die Fläche ausrechnen und abziehen vom Programm mit all dem Gedöns und dem Landwirt finanziell entgegen kommen.

Anders geht´s leider nicht.