Kündigungsgespräch mit Arbeitgeber führen?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sieh das ganze einfach völlig pragmatisch! Du hast einen Arbeitsvertrag, in dem du dich verpflichtet hast, gegen Geld zu arbeiten. Diesen Vetrag kannst du jederzeit fristgerecht kündigen. Für dich mag das die erste Kündigung in deinem Leben sein, für deine Chefs sicherlich nicht.

Zum Praktischen: Deine Kündigung muss schriftlich sein und an die Firma gerichtet. Setze also deine Kündigung auf "Hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag vom ... fristgerecht zum ..." Das unterschreibst du und drückst es einem deiner Chefs in die Hand. Eine Kopie davon soll er dir unterschreiben, dass er sie in Empfang genommen hat.

Zu den Formalien: Es reicht sogar aus, wenn du die Kündigung in den Briefkasten schmeißt. Aber ein Gespräch kommt eigentlich immer besser an, denn manchmal sieht man sich zweimal im Leben und deswegen kann es nicht von Schaden sein, im Frieden aus der Firma zu scheiden. Du bittest um einen Termin bei einem der Chefs und eröffnest ihm, dass du eine schlechte Nachricht für ihn hast. Dann kannst du auch schon deine Kündigung rüberschieben.

Als Begründung kannst du ruhig blumig "eine berufliche Megachance" angeben. Falls er dich fragt, ob etwas in seiner Firma nicht gepasst hat, kannst du vorsichtig andeuten, dass es die Bezahlung war und deine Unterforderung. Manchmal reagieren Chefs sogar mit einem deutlich verbesserten Angebot darauf.

Was in eine Kündigung noch hineingehört, wenn man nicht im Zorn geht: Die Bitte um ein qualifiziertes Arbeitszeugnis und ein Danke für die Möglichkeit, seine Fertigkeiten und Kenntnisse in dieser Firma ausbauen zu dürfen. Dabei kann ruhig auch geschwindelt werden, denn es handelt sich um die Höflichkeit, die nicht schaden kann.

Ich hab genau so eine Situation auch schon durch! Nettes Team, menschlich alles total okay, eigentlich ein guter Arbeitgeber, aber eben leider eine Stelle, die mich völlig unterfordert und gelangweilt hat, ohne Aussichten auf Weiterentwicklung und somit Verbesserung dieser Situation... Und ja, ich hab dann auch innerhalb der Probezeit von mir aus wieder gekündigt.

Ich bin dabei so vorgegangen, dass ich die zuständige Person - in dem Fall die Leitung der Personalabteilung - um ein Gespräch unter vier Augen gebeten habe. Das ging auch recht spontan am gleichen Tag. Dort hab ich ihr meine Absicht und die Beweggründe dafür dargelegt und dabei auch sehr deutlich gemacht, was ich alles positiv an dem Unternehmen finde! Zudem hab ich angeboten, dass wir es auch über einen Aufhebungsvertrag regeln können, wodurch ja Fristen keine Rolle mehr spielen, und sie somit mehr Zeit und Ruhe haben, um die Stelle nachzubesetzen. Das führte letztendlich sogar dazu, dass sie mir noch spontan angeboten haben, den Vertrag nachträglich auf eine Befristung als Krankheitsvertretung zu ändern und das auch genau so ins Arbeitszeugnis zu schreiben, weil das einfach mal hübscher aussieht ;).

Natürlich ist man vor so einem Gespräch aufgeregt. Fühlt sich nicht gut an, nein. Eher so wie wenn man mit jemandem Schluss macht, weil es halt einfach nicht mehr passt, ohne dass es zu irgendwelchen Geschichten wie Fremdgehen oder so gekommen ist ;).

Aber nach dem Gespräch geht es einem direkt so viel besser, die pure Erleichterung! Und die letzten Wochen dort, bis eine Nachbesetzung gefunden war, waren auch überhaupt nicht schlimm. Mir hat dort niemand einen Strick aus dieser Entscheidung gedreht, ganz im Gegenteil! Die haben nämlich selbst schon gemerkt, dass ich für die Stelle eigentlich total überqualifiziert war...

Von daher, bitte um einen Termin für ein Gespräch, atme tief durch und zieh es durch! Steig ruhig ein mit dem Lob für das Unternehmen - aber komm dann trotzdem zügig auf den eigentlichen Kern, also, dass du kündigen möchtest. Und achte unbedingt auf Form und Frist der Kündigung dabei! Also, schriftlich dabei haben und nicht bis zum letzten Tag aufschieben, damit auf jeden Fall die Kündigungsfrist passt!

Einfach ehrlich sein. Kündigung verfassen, zu einem deiner Chefs gehen, wenn du sie so gern hast mit einem Päckchen Kaffee und Schokolade fürs Büro, dich für die tolle Zeit bedanken und sagen, dass du etwas anderes gefunden hast, was dich mehr erfüllt. Reißt dir keiner für den Kopf ab und lieber noch in der Probezeit als in einem festen Arbeitsverhältnis.

SummseBiene99 
Fragesteller
 12.02.2021, 12:49

Ich hab voll schiss vor diesem Gespräch irgendwie

DavidAames420  12.02.2021, 12:56

Glaub ich aber musst du nicht... Scheinst dich einfach emotional total gebunden zu haben aber was bringt das, wenn die Arbeit dich nicht erfüllt und der Lohn scheiße ist... Im Endeffekt musst du mit und von der Arbeit leben. Wenn ich eines gelernt habe, dann dass es nie gut ausgeht mit einer Arbeit, die man nicht gerne macht. Das merkst du ja auch bereits an dir. Scheinst ein netter Mensch zu sein, behalte das einfach bei und wie gesagt, du kannst ja als Abschiedsgeschenk und dankeschön ein paar Kleinigkeiten mitbringen. Denke immer daran, du bist nicht der Betrieb. Der Betrieb muss und wird auch ohne dich laufen. Wünsche dir ganz viel Erfolg! :)

Du machst dir da viel zuviele Gedanken. Eine Kündigung ist dein Recht, und ein "Gespräch" darüber macht nur Sinn wenn du im Auge hast doch zu bleiben.

Ansonsten : Kündigung schreiben, Gespräch beim Chef, Kündigung abgeben und eingang bestätigen lassen, gehen.

Deine Kündigung musst du ohnehin SCHRIFTLICH erklären. Und wenn du noch in der Probezeit bist, hast du ja normalerweise eine Kündigungsfrist von 14 Tagen.

Was gibt es denn da zu überlegen? denkst du deinem Chef würde es schlaflose Nächte bereiten, wenn er dir kündigen müsste?

SummseBiene99 
Fragesteller
 12.02.2021, 12:50

Naja, in meiner Branche ist der Markt ziemlich riesig und es gibt kaum brauchbare Angestellte :/ Also haben die mir gesagt

SummseBiene99 
Fragesteller
 12.02.2021, 12:51

Wir haben glaube ich eine Kündigungsfrist von 4 Wochen in der Probezeit vereinbart

DerHans  12.02.2021, 14:44
@SummseBiene99

Das ändert doch am Prinzip nichts. Du kündigst fristgemäß, so dass du nahtlos wechseln kannst.