Mir droht eine Klassenkonferenz. Hat jemand Erfahrungen? Wie kann ich mich verhalten bzw. vorbereiten?

6 Antworten

Du schreibst eigentlich sehr vernünftig. Ich finde es nicht sehr gut, wenn eine 15-jährige Schülerin, die wohl eingesehen hat, dass sie Mist gebaut hat, von der Schule dermassen vorgeführt wird. Einmal sollte jedenfalls genügen, jedenfalls in einem solchen Rahmen. Ich finde, bevor ihr jetzt ein starkes Geschütz in Form eines Anwalts auffahrt, sollte sich deine Mutter zusammen mit dir nochmals mit dem Direktor der Schule in Verbindung setzen und das persönliche Gespräch suchen. Vielleicht kann sie mit ihm eine andere, bessere Lösung aushandeln, die vielleicht eine angemessene Strafe für dich beinhaltet ohne dich jedoch weiter grundlos zu erniedrigen.

Warte erst mal in Ruhe ab. Ist ja schon mal ein guter Neuanfang, wenn dir bewusst ist, dass du mist gebaut hast.Falls die Klassenkonferenz irgendwas beschließen sollte, was du nicht akzeptieren kannst oder willst, könnt ihr immer noch was unternehmen. Die Konferenz verhindern könnt ihr ohnehin nicht.

Die Schule ist eine Behörde, und für die gibt es feste Regeln. Die stehen in der Allgemeinen Schulordnung, der ASchO. Dieses Regelwerk bestimmt auch, was zu geschehen hat, wenn gegen Schüler oder Schülerinnen disziplinarisch vorgegangen werden soll (Du kannst aber ganz sicher sein, dass von willkürlicher Erniedrigung darin keine Rede ist!). Wenn diese Regeln nun nicht beachtet werden - zum Beispiel, wenn eine Klassenkonferenz nicht ordnungsgemäß einberufen wurde, nicht ausreichend besetzt wurde oder dir nicht ausreichend Gelegenheit zu einer Stellungnahme gegeben wurde -, so sind alle daraus enstandenen Maßnahmen juristisch wirkungslos. Mein Rat: Wende dich an deinen Vertrauenslehrer, nimm Einsicht in die AschO (die muss er dir zur Einsichtnahme aushändigen) und siehe erstmal nach, was man überhaupt an Maßnahmen gegen dich verhängen kann. Droht dir ein Schulverweis oder etwas ähnlich Gravierendes, so nimm sofort einen Anwalt. Jede Schule hat nämlich Angst davor, einen Prozess zu verlieren und somit ihren Ruf zu beschädigen. Erfahrungsgemäß kennen auch die Lehrer sich in der ASchO nicht gut genug aus, um alle Verfahrensfehler zu vermeiden. Das "Bloßstellen" eines Schülers ist im Übrigen schon ein dicker Lapsus, denn er entspricht in keiner Weise der zeitgemäßen pädagogischen Auffassung von Disziplinierung. Stehe zu deinen Taten, aber lasse dir auch nicht alles gefallen.

Wenn du "Mist gebaut hast", halte den Kopf dafür hin. Dann wird man in der Konferenz sehen, dass du den Blödsinn eingesehen hast. (Reue zeigen.) Wenn es dir gelingt, glaubhaft zu machen, dass du dich auf der Schule im Grunde wohl und sonst auch richtig behandelt fühlst, wird dir die Konferenz "goldene" Brücken bauen. Bei einer (Disziplinar-)Konferenz kannst du einen Vertrauenslehrer und eine Schülerin deines Vertrauens mitnehmen - so ist das jedenfalls in NRW. Diese beiden sollten dich gut kennen und für dich das Beste herauszuholen versuchen. Jeder hat das Recht, einmal in die Sch... zu treten. Versprich, es künftig besser zu machen, wenn man dir die Chance dazu gibt. Ein Schulwechsel ist nicht immer die beste Lösung. Wenn eine Straftat nach dem StGB vorliegt, solltest du dich vorher informieren, was dir "blühen kann". In manchen Bundesländern kann sogar ein "Rausschmiss" folgen.

Es ist schwierig, etwas dazu zu sagen, denn hier weiss ja niemand, um was es geht. Du bist ja anonym und hättet drum etwas mehr wenigstens andeuten können.