Kassendifferenz selbst ausgleichen?

6 Antworten

Wenn ihr "Gemeinschaftskassen" habt wo jeder Hinz und Kunz dran kann ist es wohl kaum nachzuvollziehen wer falsch rausgeben /sich selbst bedient hat.

Allerdings bin ich etwas irritiert ob der Abläufe, du sagst du warst für die Kasse verantwortlich aber jeder kann sich mit seinem  Account an der Kasse anmelden und mit deiner Kassenlade weiterkassieren?

Du hast die Kassenlade(!) also nicht selbst eingezählt noch selbst abgerechnet? Auch nicht für die Vollständigkeit unterzeichnet?

Nein, also laut Plan gibt es in einem gewissen Zeitraum eine Person, die eigentlich immer an der Kasse sein soll. Wenn ich aber mal weiter weg bin als ein Anderer und ein Kunde kommt, macht derjenige auch mal das Abkassieren. Nach circa vier Minuten sperrt sich der Bildschirm auch und jeder hat einen eigenen Code mit dem er den Bildschirm wieder entsperren kann, ist er aber noch nicht gesperrt kann man auch auf meiner Nummer abkassieren.
Und nein, das Geld wurde erst eine halbe Stunde nachdem ich weg war neu gezählt, also nicht in meiner Anwesenheit. Obwohl das anscheinend laut Vertrag so festgelegt ist, hat man das in meiner Gegenwart noch nie gemacht, und ich arbeite seit vier Monaten dort.

@magdame

D.h wenn jemand aufsteht und von der Kasse weggeht loggt ihr euch nichtmal aus? Also kann sich der Kunde quasi auch an der Kasse bedienen sofern er das Kassensystem kennt?

Selbst wenn ihr euch immer vor dem aufstehen ausloggt kassiert ihr alle über die gleiche Lade ab und diese wird obendrein nichtmal von dir eingezählt noch abgerechnet. Da so überhaupt nicht zu prüfen ist wo das Geld geblieben ist würde ich das auch genau so deinem Vorgesetzten mitteilen.

Du hast im übrigen keinen Ersatz für das verlorene Geld zu zahlen.

Sicherlich manche MA zahlen Differenzen aus eigener Tasche wobei in diesem speziellen Fall wo jeder auf die Kasse zugreifen kann würde ich selbst da nicht im Traum dran denken...

Wenn schon, dann sollte jeder ein Drittel zahlen. Meine ganz persönliche Meinung ist aber, da keine von euch den alleinigen Kassenzugriff hatte, ist die Differenz vom Arbeitgeber zu tragen.

Allerdings befürchte ich, es wird an dir hängenbleiben und sie schmeißen dich raus. Sollte die Arbeit also nicht allzu wichtig für dich sein, kannst du es drauf ankommen lassen. Kein Gericht kann dich zur Zahlung verurteilen.

Selbst 1/3 ist zuviel. Jeder MA kann sich daran bedienen und der Verlust soll dann von allen gleichmäßig getragen werden?

Auch ist 80€ eine merkwürdige Summe - kommt zwar immer etwas auf die Art und Waren des Geschäftes an trotzalledem ist die Summe merkwürdig. Und ich war bei mehreren tausend Kassenabrechnungen dabei...

Wenn schon, dann sollte jeder ein Drittel zahlen.

Ganz sicher nicht!!

@Familiengerd

@metodrino - ist ein Kleidungsgeschäft, und gerade die Summe finde ich auch ziemlich merkwürdig. Müssten dann ja mindestens drei Scheine gewesen sein, die ich in den zwei Stunden zu viel herausgegeben haben müsste, und ich habe in den fast fünf Monaten, die ich dort arbeite, vorher noch nie eine Differenz gehabt.

@magdame

Vorallem müssen es ja sogar 3 verschiedene Scheine, also bewusste Griffe gewesen sein. Ich kenne zwar eueren Durschnittseinkauf nicht, ebensowenig wie euer Klientel/mit welchen Scheinen diese bezahlen aber eine Summe die sich aus mehreren verschiedenen Scheinen zusammen setzt ist immer suspekt. Eine Summe welche sich durch mehrere gleiche Scheine zusammensetzen kann ist dann doch relalistischer. (z.B. 2x50€) Das man 4x20€ Scheine rausgibt ist ja eigentlich mehr wie unüblich, außer man ist knapp an 50ern was idR aber nicht vorkommt.

Gleich 2 oder mehr Patzer in einer Schicht (meinetwegen von allen 3 MA zusammen) ist auch etwas unwahrscheinlich. Eine andere Erklärung wäre ein Buchungsfehler, also einer von euch 3 hat die Summe vom Kunden falsch eingegeben - die Kasse errechnet das WG und dies wurde dann "richtig" rausgeben.

Hallo,

dein Vertrag beläuft sich lediglich auf "Bemühung zur Klärung".
Keiner kann dich dazu zwingen, diese  Differenz zu zahlen.

Okay, du hattest die Verantwortung in dieser Zeit. Nichts desto trotz hatten sehr viele Menschen Zugang zur Kasse. Nicht nur du alleine! Insofern wäre es nur fair, wenn jeder der Beteiligten einen Teil der Differenz trägt. Das wäre in meinen Augen die beste und fairste Lösung.

Ich betone aber nochmals, dass du NICHT zur Zahlung gezwungen werden kannst.

Bei uns im Betrieb ist es wie folgt: Plus Differenzen werden in eine seperate Kasse gepackt. Und wenn es auch nur ein paar Cent sind - das summiert sich aus. Damit werden dann Differenzen ausgeglichen. Wäre das für die Zukunft eine Möglichkeit?

Oder ihr richtet eine Kasse ein, in welche jeder ab und zu etwas einzahlt. Nur für euch, damit bei Differenzen reagiert werden kann.

Eventuell liegt ein Fehltipp vor, welcher zur Differenz führte? Habt ihr die Möglichkeit, den kompletten Tag nochmal am PC durchzugehen und jede Kassiertätigkeit zu überprüfen? Manchmal kommt man so auf den Fehler.

Alles Gute,
LG

Chrissy

Oder ihr richtet eine Kasse ein, in welche jeder ab und zu etwas einzahlt. Nur für euch, damit bei Differenzen reagiert werden kann.

Warum sollten MA von ihrem Verdienst etwas zurück dem Unternehmen zuführen?

Weder kann der Fragesteller dazu verpflichtet werden zu zahlen noch sollte es in diesem fall aus "menschlichen" Gründen getan werden. Jeder andere MA kann sich die 80 € eingesteckt haben und der Fragesteller soll nun - selbst wenn es nur anteilsmässig ist- gerade stehen?

@metodrino

Hallo,

sorry, aber das ist auch ein sehr engstirniges und einseitiges Denken. Du verlangst doch auch, dass dein Lohn pünktlich gezahlt wird, oder? Insofern sollte ich dann umgekehrt auch so korrekt sein und alles tun, damit die Kassen stimmen. Das liegt in meiner Verantwortung, dafür werde ich schließlich bezahlt.

Das mit der Kasse war ja keine allgemeine Verpflichtung, sondern nur ein VORSCHLAG! Wir gehen z.B. wenn das alles nicht benötigt wird miteinander von dem Geld essen. Man glaubt gar nicht, was da über die Zeit mit Trinkgeld so zusammen kommt. :-) Es stärkt auch das Miteinander und man tut gemeinsam etwas. Und uns bleibt immer genug übrig.

Bei uns muss z.B. KEINE Differenz bezahlt werden. Aber wir tun das von unserer Seite bei höheren Summen freiwillig. Ich persönlich möchte, dass die Kasse stimmt. Das ist meine Aufgabe - das ist meine Verpflichtung. Ich möchte meine Arbeit anständig erledigen.

Es ist, was ich auch klar schrieb, KEINE Verpflichtung die Differenz zu begleichen. Man könnte sich diese höchstens teilen, dann wäre es noch fair. Oder generell das ganze so gestalten, das JEDER seine eigene Schublade hat und dann auch ensptrechend gerade steht.

Lg

Chrissy

@metodrino

@ metodrino:

Das sind korrekte Überlegungen!

Und es ist auch absolut kein "sehr engstirniges  und einseitiges Denken", wie FunnyChrissy im Kommentar meint!!

@Familiengerd

Hallo,

auch wenn wir generell "anderer Meinung"  sind....im Leben muss man auch Verantwortung übernehmen.
Denk doch mal nach - ich möchte meinen Lohn von "meinem Unternehmen" und  bin nicht bereit, selbst etwas dafür zu tun....hauptsache ich halte die Hand auf und kassiere. Dem Unternehmen etwas zurück geben? Wozu? Ich möchte meinen Job und wie das funktioniert, ist egal.

Ich nehm mal als Beispiel ein Lebensmittelgeschäft. Angenommen du arbeitest da, kaufst aber beim Nachbarn XY ein. Du verlangst das die Kunden zu dir kommen und deinen Lohn mit finanzieren, kaufst aber gegenüber deine Waren. Wie passt das jetzt zusammen?

Wenn ich etwas haben möchte, muss ich etwas zurück geben. Und für Fehler, egal ob allein oder im Team, muss man auch mal gerade stehen.

Der Fragesteller war für die Kasse mit verantwortlich, insofern ist es legitim nach einer Lösung zu suchen. Fakt ist natürlich, alleine zahlen kann es nicht sein! Wenn, alle zusammen oder gar nicht. Da bin ich ganz bei dir.

Der Rest bleibt so stehen, wie geschrieben. Es muss beidseitig sein, nur so kann man auch etwas erreichen im Leben. Auf der anderen Seite ganz allein ist es auch recht einsam...

LG

Chrissy

@FunnyChrissy

Es geht hier um rein rechtliche Beziehungen. Unter "moralischen" Aspekten - wie Du sie hier anführst - mag man darüber streiten können; aber die sind hier fehl am Platz.

Aber selbst wenn wir diesen Überlegungen einmal Raum geben würden: Es steht dann in der Regel ein einzelner Arbeitnehmer als konkrete, individuelle Person der Organisationseinheit, der Institution, der Sache (oder wie immer man das nennen will) "Arbeitgeber" gegenüber (reden wir einmal nicht vom kleinen meistergeführten Handwerksbetrieb, wo die Beziehungen tatsächlich noch auf persönlicher Ebene ablaufen!).

Wenn es dabei ein Kräftegleichgewicht gäbe, eine kräftemäßige Gleichheit der Vertragspartner (wie sie das Bürgerliche Gesetzbuch rechtstheoretisch, aber als bloße Fiktion suggeriert), dann könnte man ja einmal eine solche Diskussion führen - aber unter diesen ungleichen Voraussetzungen zieht ein Arbeitnehmer in der Regel den Kürzeren!

@Familiengerd

Ich war jahrelang in meheren Filialen Marktleitung, ich habe während meiner Ausbildung selbst mal Kassendifferenzen ausgeglichen oder auchmal die Differenzen meiner MA damit diese sich nicht bei der Bezirks/Verkaufsleitng melden und einen Anschiss einholen mussten -dennoch würde ich jederzeit jedem davon abraten dies zu tun.

Ein Grund ist dabei unter anderem das dies einem Schuldeingeständtnis gleichkommt - gerade in diesem Fall ist die Schuldfrage nicht zu klären. Zahlt der Fragesteller zieht er sich das Mützchen auf auf welchem steht "ich bin ein schlecher Kassierer". Bei Aushilfen kommt dies einem haltbarkeitsdatum gleich bis Ersatz gefunden wurde.

Zum anderen handelt es sich hier um eine Aushilfstätigkeit, selbst wenn wir nur 1/3 der Summe rechnen weil wohlinsgesammt 3 MA Zugriff auf die Kasse haben beträgt das eine Stundenleistung von 3-4h. Also ein "ganzer" Tag für viele Aushilfen. Gratis.

Hinzu kommt das die Summe von 80€ kein typischer Kassierfehler ist. Leider sind die MA nicht selten Schuld an schlechten Inventuren - nicht etwa durch Unachtsamkeit sondern durch Diebstahl. Da die Summe sehr untypisch ist und die Gelegenheit bei dieser Konstellation(nicht zu verfolgen wer Mist gebaut hat) sehr günstig ist würde ich alleine schon aus diesen Gründen nicht mal daran denken zu zahlen.

Natürlich als ML freut man sich wenn Differenzen ausgeglichen werden, ist gut für die Inventur aber mal abgesehen davon: Reden wir von diverseren Einzelhandelsketten sind "Differenzkassen" in den Filialen sogar gegen die Unternehmesvorschrift und können zur Kündigung oder zumindest zur Abmahnung führen!

Sollte es ein kleines Familienbetriebchen sein, wo das Klima sehr gut ist würde ich mich ggf. bereitschlagen deine Ansicht zu teilen. Allerdings bei jeder Kette ist man für die Zentrale eine austauschbare Personalnummer. Vielleicht nicht für die Filialebestazung aber jeder von "oben" sieht in dir nur den Kittelträger ;)

Ja- ich war auch so ..ich habe als ML 70-80H/Woche gebuckelt. Natürlich wurden nur 40 aufgeschrieben/bezahlt. Ja ich habe Differenzen meiner MA teilweise ausgeglichen oder die Schelte dafür eingesteckt von oben. Ja ich kenne andere Marktleitungen die sogar Inventurdifferenzen in Warengruppen von ihrem Gehalt ausgeglichen haben. Ich kenne sogar andere Azubis von früher die "freiwillig" aus "Loyalität/Zwang" einen Teil ihrs Lohns zurückgezahlt haben weil mal ne Kiste mit Zigaretten verschwunden ist...

Mit dem "Unternehmen zurückgeben" hat dies aber herzlichst wenig zu tun. Mit Ausnutzen und "verbrennen von loyalen MA" seitens des AG wohlaber jede Menge....

Entschuldige, aber wo arbeitest du denn wo solche Praktiken üblich sind?

Wie kann ein Arbeitgeber von dir verlangen Differenzen auszugleichen, wenn grundsätzlich so schlampig mit den Kassen umgegangen wird? Wie ist es überhaupt möglich, dass sich jemand an einer Kasse anmelden kann wo bereits ein anderer angemeldet ist? Wenn du eine Kassenlade hast, dann bist du dafür verantwortlich und niemand anderes hat daran etwas zu suchen. DEINE Differenz ist demzufolge nur die die auftaucht wenn du nach deinem Dienst die Kasse abrechnest.

Und selbst dann sind die Differenzen in erster Linie Problem des Arbeitsgebers. Genauso wie Inventurdifferenzen durch Diebstahl. Das einzige was der AG machen darf ist Abmahnungen aussprechen sofern sich Differenzen in unnatürlicher Höher häufen.

Wärst du zum Ausgleich von Differenzen verpflichtet, dann dürftest du im Umkehrschluss auch Plus-Differenzen behalten. Ist dies so? Ich denke nicht...

Lass dich nicht verarschen.

Die können das Geld nur von dir verlangen wenn sie nachweisen (!) können, dass du die Differenz vorsätzlich (!) verursacht hast. Fehler durch Mitarbeiter gehören zum Geschäftsrisiko des Arbeitgebers und es ist seine eigene Aufgabe dafür zu sorgen, dass diese minimiert werden, z.B. durch Schulungen usw.

Aushilfen und Azubis brauchen kein Mancogeld erstatten, Das für Aushilfen und Lehrlinge Aufsichtspflicht besteht ist wohl jedem Klar

Mit freundlichem Gruß

Bley 1914