Kann man einen Ausbildungsplatz bei der Polizei einklagen?

17 Antworten

Die Einstellungsbedingungen werden jedes Jahr ein wenig geändert. Angepasst. Man hebt hier an und lockert da, je nachdem. Dabei spielen immer die Regeln zum Zeitpunkt des Testes eine Rolle.

Meine Tochter ist auch beim ersten Sporttest durchgefallen. Er enthielt noch den Standweitsprung. Den hat sie nicht geschafft. 2 Jahre später war der raus und sie hätte ihn geschafft. Das ist aber noch lange kein Grund, gegen die Entscheidung vom 1. Versuch zu widersprechen, denn da galt er.

Dein Freund entspricht nicht der Erwartungen an diesen Beruf. Da er es bereits mehrmals versucht hat, zeigt mir, dass es nicht irgendeine Laune der Einstellungskommission war, sondern er wirklich Defizite in mehreren Bereichen hat.

Man unterschätzt immer etwas die gute Absicht dieser Einstellungskommissionen. Die haben wirklich kein Interesse daran, jemanden einzustellen, der dem Anspruch nicht zweifelsfrei gewachsen ist. Sie haben auch keine Freude daran, jemanden rauszukicken. Sie sind einfach angewiesen, die Besten zu finden.

Land und/oder Bund investieren vom ersten Tag an eine Menge Geld in ihre Anwärter. Dabei entscheiden sie nach Bestenauslese. Etwas anderes ist auch kaum zu rechtfertigen, denn all das Geld kommt vom Steuerzahler. Der könnte mich recht fragen: Warum habt ihr mit dem/der angefangen und jetzt hunderttausende von € verbrannt, obwohl ihr euch gedacht habt, dass er/sie es nicht schafft.

Eine Lese-Rectschreibschwäche ist im polizeilichen Alltag der Worst Case. Sachverhalte müssen im bürokratischem Deutsch im Konjunktiv verfasst werden. Da haben manche mit Deutsch-Abi-Profil Probleme.

Einen erfolgversprechenden Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid kann man erheben, wenn man nachweisen kann, dass ein anderer Bewerben mit diesem Defizit im gleichen Auswahlverfahren eine Zusage erhalten hat.

Ansonsten bleibt nur der Klageweg, wo man aber wenig Chancen hat. Denn wenn ich dann eine Zusage erteile, wird oben erwähnter Widerspruch für eine Vielzahl abgewiesener Bewerber möglich. Unendliche Kosten für das Land/Bund - UNSER Geld. Da hat man die besten Anwälte, dies zu vermeiden.

Gruß S.

Es ist ja prima das er in den anderen Prüfungsbereicjen so gut angeschnitten hat, ABER:

Wenn es eine festgeschriebene zahl von Ausbildungsplätzen gibt, und einfach die anderen Bewerber BESSER waren, dann hätten DIE Grund zu klagen, wenn jemand mitvschlechterer Qualifikation einen Ausbildungsplatz bekommt, und die nicht!

Fakt ist: ad(h)s wird therapiert, u.a.medikamentös mit ritalin 

Und schulisch kommt man betroffenen insoweit entgegen, das sie mehr Zeit für dieselben Prüfungen zur Verfügung gestellt bekommen ... bewertet wird dann gleich!

Bei der Polizei hat man diese Zeit nicht immer .., deshalb werden die auch genauso behandelt!

Warum sollte er also mit einer Klage durchkommen? 

Solange er keine offizielle schwerbeschädigung hat und sich auf für 'normalen' Stellen bewirbt, muss er auch 'normale' Ergebnisse bringen...

Er kann es weiter versuchen, eine Klage führt zu nichts.

Der Einstellungstext bildet die vorausgesetzten Basisqualifikationen ab. Er hat den Test nicht bestanden - also ist er nicht geeignet.

Klagen hilft da wenig.

Gerade bei ADHS-lern ist die Impulskontrolle oft eingeschränkt (es gibt verschiedene Ausprägungen, dies gehört aber dazu) und ehrlich gesagt sollte man hier dem Menschen keine scharfe Waffe in die Hand geben.

Mein Sohn hat ADHS, daher weiß ich, wovon ich rede.

Der junge Mensch soll sich einen Beruf suchen, wo er seine Stärken ausleben kann und nicht seine Schwächen!

Rechtschreibung bei der Polizei ist schon wichtig, deshalb nimmt man zuerst die, die das beherrschen-  und wenn dann noch Stellen offen sind auch vielleicht welche, die das nicht beherrschen.

Aber zuerst kommen die besseren dran, das entscheidet nicht dein Freund!

Übrigens -  Satzzeichen können Leben retten!

Beispiel: Komm Opa essen.