Kann ich ein Klein gewerbe anmelden?

4 Antworten

Hi,

Kann ich ohne einen Meister/Gesellenbrief ein Kleingewerbe anmelden?

Nein - es besteht in diesem Fall (KFZ-Werkstatt) "Meisterzwang", d.h. ein Meister muss den Betrieb führen. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Autowerkstatt#Berufsbilder)

Davon abgesehen wird es haftungstechnisch ziemlich schwierig, wenn ein Nicht-Fachmann Fehler begeht und dadurch die Kunden und/oder andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

LG

Schrank1999 
Fragesteller
 14.02.2018, 21:22

Mh naja ich mache ja nur ölwechsel/filterwechsel kleinigkeiten. Also ich wechsle keime Bremsen oder des weiterem.

Aber danke! :)

Soweit ich weiß, kannst Du eine Firma zB. als  Pflegestützpunkt oder Ersatzteilevertrieb, ohne Meisterbrief/Gesellenbrief, gründen. Du darfst aber nicht alle Tätigkeiten ausführen. Glühlampe wechseln, Wischwasser auffüllen oder Innenraumreinigung ist ok, aber Bremsen zB. wären dann offiziell tabu. Da kenn ich aber die genauen Gesetzestexte nicht genau. Wenn Du kein Gewerbe hast dann kannst Du auch keine Rechnung stellen.

Schrank1999 
Fragesteller
 14.02.2018, 22:23

Danke für die Antwort. Es wird nicht mehr als Öl wechsel und Filter wechsel geben. Bremsen oder Airbags werde ich ganz bestimmt nich anfassen die mache ich nicht mal bei mor selbst..

Ja, das kannst du. Entscheidend ist in erster Linie, ob du das hauptgewerblich oder nur nebenerwerblich machen willst.

Am einfachsten und billigsten wird es, wenn du nur ein Kleingewerbe im Nebenerwerb anmeldest (dann bräuchtest du aber noch einen Hauptjob) und wenn du zusätzlich die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nimmst (Umsatz unter 17.500 Eur/Jahr, keine Mehrwertsteuerpflicht).

Dann könntest du für rund 60,- Gebühr ein Kleingewerbe für Fahrzeugpflege beim Gewerbeamt anmelden. Du würdest dann noch ein Schreiben vom Finanzamt kriegen, das dir eventuell eine Steuernummer zuteilt und einen Fragebogen schickt und solltest du unter den 17.500 Euro/Jahr bleiben, wird auch die Buchhaltung extrem einfach. Es würde dann ein Kassenbuch genügen und du müsstest halt alle Rechnungen, die du schreibst (ohn e ausgewiesene MWSt.) und für alle Einkäüfe für Material, das du brauchst, sammeln und ins Kassenbuch eintragen.

Der Vorteil, wenn du Rechnungen schreibst, besteht darin, dass dann deine Kunden diese selber wieder verbuchen und absetzen können.

Du darfst halt ohne Meister im Rücken an keinen sicherheitsrelevanten Teilen rumschrauben und du darfst auch nicht mit gefährlichen Stoffen (z.B. Airbags) hantieren. Bei Ölwechseln müsstesr du dich wahrscheinlich um eine entsprechende gewerbliche Entsorgung kümmern, aber das weiß ich nicht genau.

Schrank1999 
Fragesteller
 14.02.2018, 22:24

Vielen vielen dank für die Antwort war wirklich sehr hilfreich. :) Top

Geochelone  15.02.2018, 17:44
  1. Man kann beim Gewerbeamt kein Kleingewerbe anmelden, weil es das nicht gibt.
  2. Ob die Tätigkeit zum Haupt oder Nebenerwerb ausgeübt wird, wird bei der Anmeldung zwar erfragt, hat aber gewerberechtlich keine Bedeutung. Das ist eine rein statistische Frage. Wenn sich daran etwas ändert, muss man auch nix ummelden.
  3. Toll, dass du schreibst, dass es Vorteile hat, Rechnungen zu schreiben. Richtiger wäre es aber zu schreiben, dass man zur Rechnungsstellung verpflichtet ist !
Hamburger02  15.02.2018, 18:41
@Geochelone

Man kann beim Gewerbeamt kein Kleingewerbe anmelden

Dann guck mal hier:

https://www.starting-up.de/gruenden/formalitaeten/kleingewerbe-anmelden-darauf-muessen-sie-achten.html

Ob die Tätigkeit zum Haupt oder Nebenerwerb ausgeübt wird, wird bei der Anmeldung zwar erfragt, hat aber gewerberechtlich keine Bedeutung.

Aber was die Sozialabgaben betrifft, hat es eine Bedeutung. Siehe oben verlinkten Artikel, daraus: "Für Ihre nebenberufliche Selbständigkeit müssen Sie übrigens keine Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung entrichten, denn diese bezahlen Sie ja bereits im Hauptberuf."

Toll, dass du schreibst, dass es Vorteile hat, Rechnungen zu schreiben.

Für den Auftraggeber hat es wohl den Vorteil, dass er diese Rechnungen absetzen kann und außerdem keine Schwarzarbeit unterstützt. Wenn die Arbeit nämlich außergewerblich unter der Hand passiert, kann man keine Rechnungen schreiben und bewegt sich rechtlich auf dünnem Eis. So habe ich jedenfalls den Fragesteller verstanden.

Ein leidenschaftlicher Schrauber, der von Mechanikerarbeiten spricht und auf Nachfrage nur Glühbirnen und Öl wechselt ???? Das glaubst du doch selber nicht.

Gewerblich als KFZ-Mechaniker zu arbeiten, ist ein zulassungspflichtiges Handwerk !