Journalistik B.A. ohne Studiengebühren?

3 Antworten

Nach Lektüre deines Fragetextes habe ich jetzt echt Beulen am Kopf, so oft, wie ich ihn auf die Tischplatte schlagen musste...

Du willst mir ernsthaft sagen, du findest keine staatliche Hochschule ohne Studiengebühren mit dem Studiengang Journalismus? Ja, manchmal muss man eben auch weiter gucken als nur bei den ersten drei Links.

www.hochschulkompass.de

Dann frage ich mich, was willst du mit diesem Studiengang.

 Meine große Leidenschaft ist das Schreiben und sicherlich nicht die Darstellung des letzten lokalen Fußballturniers.

Journalisten recherchieren. Das Schreiben an sich nimmt nur einen sehr geringen Anteil an der gesamten Arbeit ein. Du hast schon nur ein Fachabitur und kannst überhaupt keine Kommaregeln und keine Mathematik, aber Ansprüche hast du trotzdem schon.

Um dir mal klar zu machen, auf welchem sandigen Grund du dich befindest:

Jeder Dritte will heutzutage was mit Medien machen. Du konkurrierst mit Leuten, die ein hervorragendes Allgemeines Abitur erworben haben neben journalistischer Erfahrung, die sie genau da gesammelt haben, wofür du dir zu fein bist. Sie haben bei der Lokalzeitung über das Fußballturnier berichtet, über die Jahreshauptversammlung des Kaninchenzüchtervereins und die letzte Karnevalssitzung. Und damit haben sie dir einiges voraus.

 Ich interessiere mich für Politik, habe aber über den Studiengang Politikwissenschaften gelesen, dass er sehr mathematisch sein soll.

Martha Klotschek, wenn du mal selber nachdenkst, was soll denn Politik groß mit Mathematik zu tun haben? In den Modulen für Wirtschaftslehre wird man kaum rechnen müssen, oder?

Dann solltest du dir darüber im Klaren sein, dass die Medienwelt ein Haifischbecken ist. Mit deiner Mimimi-Haltung wirst du da untergehen. Mit nur einem Journalismus-Bachelor bist du für die Zeitungen doch uninteressant.

http://www.spiegel.de/karriere/volontariat-blog-ueber-miese-journalisten-gehaelter-fuehrt-zu-jobangebot-a-853733.html

Sailtheart 
Fragesteller
 02.03.2017, 20:50

Entschuldige, ja ich bin mir meiner Kommataschwäche bewusst, aber ich finde es dennoch verletzend, dass du meine Fähigkeiten darauf und auf meinen Abschluss reduzierst. Lass mich dich aber bitte hinsichtlich einer Sache korrigieren, ich bin mir nicht zu fein dazu. Das soll nur nicht meine Endstation sein.

Die Anspielung verstehe ich leider nicht und das Einzige was ich finde ist ein merkwürdiger Artikel über ein Currywurstimperium. (Ist das ein alternativer Jobvorschlag oder schließt du von meinen fehlenden Kommata auf einen Mangel an Eisen in meiner Ernährung?) Gehe davon aus, dass das Ironie war.

In der Annahme, dass du mir nur brutal helfen wolltest, bedanke ich mich für deine Antwort.

Kristall08  02.03.2017, 22:49
@Sailtheart

KommataR. ;)

Herzlichen Glückwunsch, den ersten Test hast du bestanden.

Im Journalismus herrscht allgemein ein eher etwas rauer Ton. Wer angeblafft wird und zurückschießt, kann gleich einpacken. Du kannst parieren, ohne das du die beleidigte Leberwurst gibst. Das ist gut.

Ich weiß ja nicht, wie du googelst, aber das muss effektiver werden. Wenn ich "Journalismus studieren" eingebe, kommt nach den üblichen drei Werbelinks jede Menge Hilfreiches zu dem Thema. Unter anderem Hinweise zu den Studiengängen in Dortmund, Gelsenkirchen oder Köln, die an staatlichen Hochschulen sind. Ich hab da keine Currywürste...

Ich reduziere deine Fähigkeiten nicht auf deinen Abschluss. Du musst dir nur bewusst machen, dass du gegen viele Leute antrittst, die besser qualifiziert sind.

Noch eins: Kommas setzt man da, wo man beim Sprechen eine Pause macht. ;)

Willst du Journalismus studieren um Journalist zu werden? Dann würde ich an deiner Stelle einen anderen Studiengang wählen. Denn Journalismus beschäftigt sich zwar mit Medien, bildet dich aber nicht zum Reporter aus. Und Politik-, Kommunikations- oder Medienwissenschaften, oder auch Verlagswesen kannst du auch ohne Studiengebühren studieren. 

Sailtheart 
Fragesteller
 02.03.2017, 14:57

Hallo,

Danke dir! Meine große Leidenschaft ist das Schreiben und sicherlich nicht die Darstellung des letzten lokalen Fußballturniers. Aber mit irgendwas muss man seine Brötchen verdienen und ich möchte beruflich zumindest in eine Richtung gehen die entfernt damit zu tun hat. Ich interessiere mich für Politik, habe aber über den Studiengang Politikwissenschaften gelesen, dass er sehr mathematisch sein soll. Nun ich schreibe in Englisch durchgängig Einser in Mathe dafür Sechser. Und habe daher einfach Angst, mir das Falsche auszuwählen...

Hallo, also Journalist wird man nicht unbedingt dadurch, dass man Journalistik studiert, ganz im Gegenteil: Es ist oft besser, wenn man ein Fachgebiet hat (Wirtschaft, Recht, Medizin, Chemie, Technik...), über das man schreiben kann - journalistisches Arbeiten lernt man nach dem Studium in einem Volontariat oder an einer Journalistenschule.

Ich hab mal in Publizistik-Vorlesungen reingehört: War zwar total interessant, aber da ging es... um Flugblätter des Dreißigjährigen Kriegs (Thema war 'Geschichte der Medien'). Also interessant ist vieles, aber Aufträge, die gut bezahlt werden, bekommst man eher von der chemischen Industrie oder von einem anderen Wirtschaftsunternehmen!

An Deiner Stelle würde ich mich nicht so sehr stressen, sondern etwas studieren, das Dich interessiert und das Dir halbwegs leicht fällt.

Sailtheart 
Fragesteller
 02.03.2017, 15:01

Danke für den Hinweis, das war mir so gar nicht bewusst.

Ich interessiere mich für Politik (habe da aber Zweifel weil der Studiengang sehr mathematisch und analytisch sein soll), Geschichte, Kunst und Sprache, im Besonderen Englisch. Sehr gerne würde ich auch einmal in englischsprachigen Ländern arbeiten.

Geschichte würde ich also sehr gern studieren, aber gibt es da im Journalismus gute Aussichten?

Danke dir auf jeden Fall!