Ist es moralisch verwerflich/ kriminell Schwarzarbeiter einzustellen?
Die es aber freiwillig tun wollen? Ich frag, weil ein Bekannter einige Schwarzarbeiter bei sich arbeiten lässt. Er hat ein großes Anwesen, das an manchen Stellen renoviert werden muss
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
12 Antworten
Er macht sich strafbar, mit Verstoß gegen Steuerrecht, Sozialversicherungsrecht, Umgehung von Mitteilungspflichten und vielleicht auch, weil er kein Gewerbe angemeldet hat.
Kommt es zu einem Zivil- oder gar Strafverfahren sind die Nachzahlung aller entfallenen Steuern und Abgaben zu erwarten, eine hohe Geld- oder sogar Freiheitsstrafe (bis zu 500.000 Euro oder 5 Jahre sind in schweren Einzelfällen möglich).
Näheres regelt Das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz (SchwArbG).
Diese Wirtschaftskriminalität schädigt unser Land jährlich mit 70 Milliarden Euro - wenn Du dich also fragst, warum mal kein Geld für Schulen, Straßen usw. da ist - frag doch mal die Schwarzarbeiter. Der Schaden an der Wirtschaft liegt bei ca. 300 Milliarden, die die Unternehmen nicht verdienen, also keine höhere Löhne zahlen können, sparen müssen, weniger Steuern zahlen.
Die Bundeszollverwaltung hat 7.000 Mitarbeiter, die der Schwarzarbeit entgegenwirken.
Ob das verwerflich ist, sei mal dahingestellt.
Aber wenn das jeder machen würde,
dann würde die Gesellschaft zerstört werden.
Deswegen muss es natürlich bestraft werden,
und jeder muss wissen, dass es strafbar ist.
Es ist grundsätzlich strafbar (Steuerhinterziehung).
Ich hätte aber Verständnis dafür, wenn etwas unbedingt fertig werden muss, und man keinen Handwerker findet - was aktuell ja mehr oder weniger der Normalfall ist.
Die Schwarzarbeiter*innen sind dann nicht versichert und können bei einem Schadensfall nicht zahlen bzw. nicht ausbezahlt werden.
Des Weiteren bekommen diese ihr Geld "unter der Hand", d.h. dass dieses nicht versteuert wird. Dadurch leidet die Gesellschaft, da durch die Steuern viele gemeinnützige Projekte wie der Ausbau der Infrastruktur, Unterstützungsmaßnahmen von Hilfsbedürftigen wie Obdachlosen oder auch der Bau von Schulen etc. finanziert werden.
Nach dem Gesetz ist das kriminell, die Steuer bleibt dabei außen vor, aber da die Maximierung der Gewinne die oberste Priorität hat, man kann auch von Ersparnissen reden, denn das klingt nicht so hart.
Unsere Regierungsgebäude in Berlin, daran waren große Mengen portugiesischer Bauarbeiter daran beteiligt, die ich Morgens in Busse vor mir fahren gesehen hatte im Bereich Lichtenberg. Es kam eine Beschwerde beim betreffendem Bauamt an mit der Frage auf eventuellen Missbrauch wegen der Tarifzahlungen. Die Antwort lautete, wir haben einen Generalbeauftragten und der hat uns versichert das alles seine Ordnung hat. Jeder kann sich fragen, warum dann die Portugiesen hier in Berlin arbeiteten?