hätten obdachlose in deutschland ein besseres leben im knast?

9 Antworten

Nein, sicher nicht, sie wären dann unfrei. Ein Dach über den Kopf haben sie auch jetzt schon (Obdachlosenunterkunft) und eine warme Mahlzeit erhalten sie bei den entsprechenden Einrichtungen (Bahnhofsmission, Suppenküchen, etc.). Man kann jedoch keinen dazu zwingen, diese Angebote auch zu nutzen.

Das Problem ist nicht, dass ein Gefängnis schlimmer ist als ein anderes. Das Problem ist schlicht die fehlende Kontrolle und Freiheit über das eigene Leben.

Wo du stehst und gehst wirst du bewacht. Du hast auch keine besondere Möglichkeit einem Streit aus dem Weg zu gehen. Im Gefängnis gibt es sehr viele Nachteile. Dort bekommt man zwar täglich 3 Mahlzeiten und ein Bett, aber das wars auch schon.

Im Sommer kann man genauso bequem auf einer Wiese mit Iso-Matte schlafen (was die meisten Obdachlosen auch besitzen) und zum Essen gibt es in Großsstädten auch genügend Möglichkeiten.

Im Winter ist es sehr kalt, aber auch dafür gibt es Möglichkeiten: U-Bahn-Tunnel sind in einigen Städten Nachts immer für Obdachlose offen, manche Kirchen bieten Schlafmöglichkeiten, usw. Wenn es zu kalt ist, findet man also im Notfall auch eine Zuflucht.

Alles besser als das Gefängnis. Wobei es auch manche Obdachlose gibt, die im Winter kleine Straftaten begehen, damit sie 6 Monate in den Bau gehen. Auch dazu gab es aber schon "lustige" Geschichten, wo Richter dann einfach mal 12 Monate draus machten.

Nein, im Grunde nicht. Obdachlose sind in der Regel nicht bereit sich an Regeln und Normen zu halten, das ist in einem Gefängnis noch schlimmer.

Unbestreitbar ist, dass die Einlieferung in ein Gefängnis für viele Obdachlose eine lebensverlängernde Wirkung hat/hatte.

Jein - denn sie wären dann ein-/weggeschlossen. Ein Dach über dem Kopf und 3 Mahlzeiten pro Tag sind nun einmal nicht alles.

Es soll Obdachlose geben, die zumindest im Winter gerne mal in den Knast gehen (meist wegen kleinerer Delikte, wobei sie eine Geldstrafe natürlich nicht zahlen können und daher eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen müssen).

Grundsätzlich würde ich jedoch nicht von einem besseren Leben sprechen. Sie können schließlich nicht gehen, wenn sie wollen und mit dem „Schnorren“ dürften sie im Knast auch Probleme haben, z.B. um sich Alkohol zu besorgen (oder von mir aus auch etwas anderes). Dort werden sie eher nicht auf Leute treffen, die ihnen einfach so etwas geben und anzubieten haben sie ja in der Regel auch nichts.

Wenn es nur um ein Dach über dem Kopf und eine Mahlzeit ginge, könnten sie sich ja an eine Obdachlosenunterkunft oder eine karitative Einrichtung wenden und sie hätten ja auch Anspruch auf Sozialleistungen. Manche Obdachlose lehnen dies jedoch ab.