Kann es passieren, dass man in Deutschland auf der Straße leben muss?
Hallo ihr!
Und zwar habe ich heute einen Obdachlosen vor dem Supermarkt nach Geld betteln sehen. Ich dachte bisher, in Deutschland muss keiner auf der Straße leben, denn durch den Staat kann man immer Hilfe erwarten. Die Frage ist: Was muss passieren das man vom Staat kein Geld bekommt und dauerhaft auf der Straße landet? Ist das in Deutschland überhaupt möglich?
Viele Grüße!
PS: Natürlich weiß ich das es in Deutschland Obdachlose gibt, das war nicht der erste heute den ich jemals gesehen habe....
12 Antworten
Grundsätzlich: Nein.
Es gibt drei staatliche Leistungen: Arbeitslosengeld II für Langzeitarbeitslose, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung für Altersrentner und dauerhafte EU-Rentner und die Hilfe zum Lebensunterhalt für alle anderen Fälle.
Diese drei Leistungen nach dem SGB II bzw. XII sehen das Existenzminimum vor, bestehend aus Regelbedarf, Mehrbedarf, Kosten der Unterkunft, Heizkosten, einmalige Bedarfe, Pflegeversicheruns-, Krankenversicherungs- und Vorsorgebeiträge, Darlehen und Bildung und Teilhabe.
Es müssen natürlich Regeln eingehalten werden, um diese zu beziehen, ansonsten können Kürzungen, Versagungen usw. vorgenommen werden.
Man bekommt Harz 4 nur wenn du die Auflagen einhältst. Wie sie aussehen musst du online nachschauen, aber so würde ich niemals im Leben planen...
Das kann jedem passieren und zwar schneller als man denkt. Arbeitslosigkeit, Schulden, Trennung. All das kann zur Obdachlosigkeit führen. Diese Menschen haben zwar Anspruch auf finanzielle Unterstützung, aber sie haben deswegen nicht automatisch eine Wohnung. Denn die bekommt man nicht gestellt, die muss man sich selbst suchen.
Leider wollen viele Vermieter nicht an HartzIV-Empfänger vermieten und öffentliche Wohnungen sind sehr knapp.
Ich war obdachlos und denke das ich das recht gut beurteilen kann.
Nein man braucht nicht auf der Straße leben in Deutschland.
Denn hier fängt der Staat jeden auf wenn er das nur will und bereit ist sich an bestimmte Regeln zu halten.
Dieser Weg ist immer selbst gewählt denn man braucht nur zum Amt zu gehen und Hilfe zu beantragen dann würde niemand seine Wohnung verlieren.
Das einzige Problem was Obdachlose haben ist der Schlagplatz in der Nacht wo man seinen Hund nicht mitnehmen darf. Aber das ist eine eigene Geschichte.
Ich habe eines morgens gewusst das heute der Tag war die Straße zu verlassen. Für Obdachlose gibt es streetworker die helfen dir bei allen Behördengängen.
Antrag auf Hartz IV war das erste. Direkt nach dem Antrag hat man mir eine Dusche und Kleidung organisiert. Danach ging es zum Friseur und dann in eine leere 2 Zimmerwohnung ohe Möbel.
Am 3. Tag hatte ich alles komplett eingerichtet
Wert der Gegenstände im Wechsel Neu und Gebraucht 5800 Euro.
Das war vor 10 Jahren
In der Folgewoche habe ich einen Job angeboten bekommen Müll zu sortieren
Den habe ich angenommen. Das Geld brauchte ich nie zurück zahlen.
Heute habe ich ein eigenes Haus und kann sagen das dieser Staat jedem Deutschen hilft wenn man bereit ist sich helfen zu lassen.
Danke
Wir sollten nie vergessen das jeder im Leben abstürzen kann
Natülich ist das möglich. In 103 Standorten Standorten in Bayern, wurden Sozialwohnungen der GWB an die Altbau-Spekulanten verschachert und der Mieterschutz mit leeren Versprechungen ausgehebelt.
https://youtube.com/watch?v=AL9z6r6ZXYs
Auch interessant die Rede von Christian Ude, über den GWB-Verkauf an Privat-Spekulations-Investeoren:
https://youtube.com/watch?v=oiORpgw6kGM
Und jetzt ist der Jammer groß, weil es in großem Ausmaß an Sozialwohnungen fehlt, die man ja lieber an dubiose Spekulanten, mit noch dubioseren Briefkasteng-Firmen, in außereuropäischen Steuerpaadiesen, verramschte.