Warum gibt es Obdachlose?

14 Antworten

Ich finde es schade, dass hier einige die sympelsten antworten lediglich wiederholen. Das sollte mal wegmoderiert werden !

Schulden können nicht der Grund sein weil: Es in Deutschland einen Selbstbehalt zum Leben gibt der das eigene Einkommen schützt (Pfändungsgrenze). Wenn man kein Einkommen hat, gilt dies Für den ALGI/ALGII bezug.

Mietschulden und eine Kündigung des Mietvertrages können Nie zu einer Obdachlosigkeit führen weil: Jeder Richter wird für den Mietschuldner entscheiden, da eine Räumung die Obdachlosigkeit bedeuten würde. Diese ist in keinem Falle aber zumutbar. Eventuell wird/kann ein Vormund eingereichtet werden, der dann über die Sozialhilfen verfügt, eine neue Sozialwohnung sucht, usw., usw... Wenn keine neue Mietwohnung zu finden ist oder noch nicht da ist, kann man einfach in der Mietwohnung verweilen. Man ist aber weiter zur Zahlung der Miete verpflichtet (Die Mietschulden häufen sich)

Verschulden des Amtes sind grundsätzlich möglich aber mit einer umgehenden Verfügung des Sozialgerichts zu revidieren. über 50 % der Argebescheide sind Fehlerhaft. Genauso oft verliert die Arge gegenüber Klägern. Klagen und Einstweilige Verfügungen (wenn es schnell gehen Muss)

Auch Sanktionen sind meist unzulässig und wenn, dann muss mindestens Miete und Essensmarken bezahlt werden (pünktlich!!).

Zusammenfassend kann man sagen, dass Obdachlosigkeit an sich unmöglich ist. Leider gilt das nur wenn man sich auskennt. Der Deutsche Staat tut meines Erachtens aber zu wenig um zu informieren, zu beraten, beizustehen, zu helfen.

Die Fälle die mir oft begegnet sind, war der Drogenkonsum. Der Drogenkonsum macht die Menschen nicht nur abhängig sondern auch arm. Drogen kosten eine Unmenge von Geld. Die Opfer leben davon, Drogen zu bekommen und weiter zu verkaufen. Um sich selber Drogen zu beschaffen. Damit können Sie aber nicht das nötige Geld aufbringen, um sich den Lebensunterhalt finanzieren zu können.

Alkohol im Überfluss macht arm. Man geht nicht aufs Sozialamt entweder weil man es nicht will oder weil man illegal im Land sich aufhält oder weil man Drogen nimmt und das am besten geheim zu halten, ist natürlich auf kein Sozialamt zu gehen.

Diese Menschen sind oftmals auch labil und haben keinen festen Charakter. Eigene Problemlösungen sind sie nicht mehr in der Lage, eigene Lebensperspektiven sind schon lange zu Ende. Also unter dem Strich gesehen, das Leben auf der Strasse ist meistens nicht gewollt.

Ich kenne nur wenige Fälle wo Menschen gerne Obdachlos sind.

Hier mal ein Statement von jemanden der ab morgen Obdachlos ist. Die meisten denken bei dem Wort gleich an dem armen versoffenen Penner. Also ich bin nüchtern und sogar halbwegs gut gebildet. Nur leider mit Lohnpfändung und darum erstmal ohne Arbeit.

Hier mein Beispiel:

Wenn man seine Wohnung verliert, zum Beispiel weil der Vermieter Eigenbedarf ankündigt, muss man sich als HartzIVer von der ARGE erst den neuen Mietvertrag absegnen lassen, bevor man diesen Unterschreiben kann. Jetzt gibt es aber Städte, bei denen auf eine freie Wohnung 30 Bewerber kommen. So eine Wohnung ist dann blitzschnell vergeben. Und wer verschuldet ist, so wie ich, hat zusätzlich sehr schlechte Chancen etwas neues zu finden.

Nicht vergessen, man darf als HartzIVer nur in eine andere Stadt ziehen, wenn man dort eine andere Arbeit finden kann. Also ausweichen in eine günstigere Stadt ist nicht (ausser man findet dort einen Job).

So, wie ist es jetzt bei mir:

Habe die Aussicht auf eine neue Wohnung bekommen, den Mietvertrag sofort an die ARGE geschickt und dort angerufen "Der Vermieter braucht nur noch das okay, dann könnte ich unterschreiben. Ich kann den Mietvertrag auch vorbeibringen".

Antwort Sachbearbeiter:"Sie können mir es auch faxen."

Eine Stunde später.

Antwort bei der ARGE bei höflicher telefonischer Anfrage: "Das ist sehr kurzfristig und Sie sind nicht der einzigste. Ich habe zu tun"

Mittagspause.

Wieder angerufen: "Ist das Fax angekommen?"

"Kann ich nicht sagen, da müsste ich erst zu Post im dritten Stock und ich muss ja auch noch arbeiten."

"Der Vermieter müsste aber um 15 Uhr bescheid wissen."

"Kann man nichts machen..bla.."

Kurz, keine Antwort von der ARGE. Obwohls der PAP (persönliche Ansprechpartner) ist und eigentlich für dringende Anfragen herhalten soll.

Reaktion der ARGE zu langsam, Wohnung weg. Keine Wohnung=Obdachlos=Steuerzahler muss jetzt zehnmal mehr blechen bis ich wieder auf die Beine komme.

Das ich ausgerechnet am letzten Tag eine Wohnung gefunden habe, war Glück und Zufall. Ein Antrag beim Amt für Wohnen und Migration drei Monate zuvor hatte absolut nichts gebracht. Nicht eine einzige Wohnung hat man mir vorgeschlagen. Aber man will 15 Euro dafür.

Auskunft dort:"Sie bekomman halt dann eine Wohnung wenn Sie eine bekommen."

Sorry, aber in meinem früheren Job wäre ich für so eine erbärmliche Organisation sowas von rausgeflogen.

Man muss dazu anmerken, daß einem in so einer Situation NICHTS gesagt wird. Keine Ahnung, wahrscheinlich muss man erst randalieren bis man ernst genommen wird. Oder war ich zu höflich?

Ich habe nicht mal einen Schlafsack, so gesehen ist Knast besser als Frieren. Und das macht dann schon nachdenklich ob man nicht mal einfach Kriminell werden sollte und sich einfach seine Rechte nach den Gesetzen von Darwin holen sollte.

Jedenfalls hab ich keinen Bock mehr mit der ARGE zusammenzuarbeiten und der Staat

Nunja, bin gespannt wie die Geschichte weitergeht. Aber eines muss ich noch sagen: Man kann als "normaler" Bürger über Obdachlose oder HartzIV'er herziehen wie man will. Letztendlich bezahlt "IHR" für diese Sicherung. Es ist auch "EURE" Versicherung für die ihr Zahlt. Macht euch das klar. Jede Forderung dem "Arbeitsfaulen Pack" den Hahn abzudrehen betrifft euch selbst, oder irgend wann mal eure Kinder...und eure Sicherheit. Nicht jeder liegt dann brav frierend unter der Brücke und dann sind es wieder die bösen Medien falls einer ausrastet (ich nicht, ich schreibe dann lieber ein Buch über das erlebte).

Achja, bevor jetzt die Kommentare zur Rechtschreibung kommen. Durch Antidepressiva bin ich da gerade etwas gehandicapt;)

obdachlose sind nicht immer wirklich obdachlos wenn du dir penner anschaust, die den ganzen tag alkohol in sich reinpfeifen, dann sind das meistens menschen, die keine arbeit haben, drogen nehmen, ohne ende probleme und schulden haben, und deshalb versuchen ihre probleme mit alkohol zu lösen. die meisten von ihnen haben dann aber trotzdem eine wohnung und bekommen geld vom staat. obdachlose, die wirklich kein dach überm kopf haben, sind dieses leben so sehr gewohnt, dass sie sogar auf der straße leben wollen, natürlich könnten sie zur ARGE gehen und eine wohnung beantragen, aber häufig wollen sie das garnicht ... das habe ich mal von einem weisen mann gehört.

Erst einmal ist eine Unterscheidung zwischen Obdachlosigkeit und Nichtsesshaftigkeit wichtig. Obdachlos kann jeder von uns werden. Gründe sind z.B.: Verlust der Wohnung durch Mietschulden, allgemeine Überschuldung und private Probleme, wie Scheidung (ein Partner muss ausziehen). Nichtsesshafte waren zuerst einmal Menschen, die duch die Lande zogen, um Arbeit zu finden. Im Laufe der Zeit sammelten sie sich mehr in Städten, in der Hoffnung, Arbeit zu finden und mutierten dann, weil sie diese und eine Wohnung nicht fanden, Probleme mit Alkohol betäubten und verwahrlosten, zu den heutigen "Pennern". Ich kenne in Deutschland übrigens keine offizielle Statistik über die Leute, die auf der Straße leben. Lediglich die Obdachlosen in städtischen Obdachloseneinrichtungen sind m.E. erfasst. Ob das Betreute Wohnen zur Obdachlosigkeit rechnet, kann ich nicht sagen. Vielleicht sind sie damit auch aus der Statistik verschwunden. Bei drohender Obdachlosigkeit sind die Wohnungsbaugesellschaften gehalten, die Sozialbehörden rechtzeitig zu informieren, damit dies verhindert werden kann (z.B. indem die Miete direkt vom Amt an den Vermieter überwiesen wird. Nichtsesshafte brauchen insgesamt ein niederschwelliges Angebot, z.B. Tee- und Wärmestuben oder Streetworker, Kältebusse oder Übernachtungseinrichtungen, die z.B. Kirchen in ihren Räumen anbieten. Diese haben Möglichkeiten, in entsprechende Einrichtungen zu vermitteln. Wenn man mal so tief unten ist, hat man schon lange kein Selbstvertrauen mehr und auch kein Ziel, wofür es sich lohnt zu leben oder sich zu ändern. Dann sind die Leute im Abbruchhaus oder in der Bahnhofsvorhalle die Familie. Wenn ihr mal wieder einen Penner schief anschauen wollt, dann denkt daran, dass dahinter ein Mensch mit Schicksal steckt. Ich glaube, jetzt reicht's, sonst nimmt der Beitrag kein Ende mehr!