Gewerbe anmelden für Video- bzw. Medienproduktion

2 Antworten

Grundsätzlich: Finger weg in der Ausbildungszeit. Ein Gewerbe kostet manchmal Zeit zur Unzeit. Das lässt sich nicht immer steuern.

Allerdings: Des Menschen Wille ist sein Himmelsreich.

Dann gehst Du bitte nicht zum Finanzamt, sondern zum Gewerbeamt bzw. ins Bürgerbüro Deiner Wohnsitzgemeinde. Dort meldet man ein Gewerbe an. Das kostet tatsächlich so um die 30 Euro.

Damit bist Du dann Unternehmer. Eigentlich schon vorher, nämlich wenn Du Dich entscheidest. Das spielt aber in Deinem Fall keine Rolle.

Du kannst dann Bands ansprechen ob sie nicht ein Video haben wollen, oder einen Auftritt haben, den Du filmen sollst. Kannst die Aufträge auch schon annehmen und abrechnen, bzw. kassieren.

Was das etwas kompliziert macht, dass ist die Sache mit dem Finanzamt. Die schicken Dir einen Betriebseröffnungsbogen. Das Ding ist etwa 3 Din A4 Seiten groß und es wird einiges abgefragt.

Leute einstellen wirst Du nicht wollen. Also unproblematisch. Doch die Frage nach dem Gewinn und den zu erwartenden Umsätzen ist da schon schwieriger.

Darauf entscheidet das Finanzamt ob und in welcher Höhe Du Einkommensteuer-Vorauszahlungen leisten musst. Dafür sind ggf. auch andere Einkünfte zu nennen.

Der Gewinn ist Einnahmen abzüglich der Ausgaben. Da sollte man einfach realistisch sein. Wie viele Videos werden in diesem Jahr noch gedreht. Wie soll das im nächsten Jahr aussehen. Was sind die Betriebsausgaben. Dabei solltest Du Dir überlegen ob Dein Equipment notwendiges Betriebsvermögen ist und zwingend in das Betriebsvermögen eingelegt werden muss. Oder ob man es einlegen darf, wenn man will.

Dann wären die Sachen zu bewerten.

Ob man die Kleinunternehmer-Regelung in Anspruch nimmt ist etwas heikel. Ist man unter der Umsatzgrenze und möchte trotzdem mit Umsatzsteuer arbeiten, dann bindet einen dieses für die nächsten Jahre. Ich halte nur nichts davon (wie einige es tun), sich da mal einen kleinen Aufsatz durchzulesen und dann zu entscheiden. Die Meisten wissen nämlich kaum was sie schreiben. Und die Lesenden wissen nicht was sie verstehen.

Da könnte also für die Bewertung, was ist ein Gewinn und wegen der Umsatzsteuer schon einmal der Gang zum Steuerberater ratsam sein. Kostet Geld, anders ist das Risiko enorm, begreifen viele wie gesagt nicht.

Mache Dich aber über noch so ein paar Probleme schlau. Was ist, wenn eine Band vielleicht nicht zahlt. Oder wenn das Video fertig ist es nicht mehr wollen. Oder mit Deiner Arbeit nicht einverstanden sind.

Vielleicht passiert auch Dir irgendwas bei der Aufnahme. Falsche Einstellung gewählt oder so... Es ist schon vielen Fotografen passiert, dass sie bei der ersten Hochzeit, die sie begleiten sollten vergessen haben den Film einzulegen. Das kann teuer werden. Da sollte man die eigenen Rechte und Pflichten schon kennen. Was im Falle eines Falles gemacht wird ist häufig was anderes. Man will sich ja nicht gegenseitig ärgern. Doch was ist, wenn da Deine Gutmütigkeit bis zum letzten ausgenutzt wird?

Oder Du Dinge auf einmal nicht bezahlen kannst?

Gewerbetreibende haben die Möglichkeit Gewinn zu machen. Viele machen allerdings Verlust. Darüber sollte man sich im Klaren sein.

Wie gesagt: Ich halte nichts davon, dass man sich da alles mögliche an Informationen holt und sich dann die rechtliche Welt zusammen bastelt. Das geht ohnehin in die Binsen. Neben der Schule verlangt das eine Menge Zeit. Ich kenne Deine Klausurenvorbereitungen nicht, es soll allerdings häufig ziemlich wichtig sein. Die Oberstufe läuft da sehr anders, jedenfalls im Vergleich zur Realschule.

Viel Erfolg und alles Gute!

Du gehst zum Finanzamt, mit Personalausweis, gibst denen je nachdem 20-30€ und gut ist. Dann musst du dir grob Gedanken machen wie viel Geld du glaubst in dem Jahr zu machen - also zB Kleinunternehmerregelung ist für den Anfang ziemlich easy. Wenn du aber schon weißt dass du mehrere Tausend-€ machen wirst, dann musst du auch die Vorsteuer schon bezahlen. Als erstes gilt dann halt erstmal nur aufzuschreiben, was du ausgibst und einnimmst. Also Rechnungen aufbewahren und zB in eine Excel-Tabelle schreiben. Und je nachdem was da am Ende rauskommt, solltest du dann einen Steuerberater holen der weiß dann wie's mit der Umsatzsteuer/Einkommenssteuer weitergeht.

Dirk-D. Hansmann  10.04.2014, 05:47

Klar und dann kommt jemand und fragt wen er denn bestechen will. Und das wäre kein Scherz.