Flugbegleiter/Steward(ess): realistisches Einsteigsgehalt inkl. Zulagen und Spesen?

1 Antwort

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Hallo,

mal kurz gerechnet:

16,3 % v. 1533 = 249,87, rund 250 Euro/Monat; das macht 1783 Euro. Jetzt fliegst Du etwa 10 Tage/Monat mit 42 Euro Tagegeld. Das macht 420 Euro/Monat.

Jetzt legen wir das ganze aufs Jahr um und teilen es dann durch 12.

1783 x 12 = 21.396 Euro; gerundet 21.400 + (420 x 12 = 5.040 Euro) ergibt 26.440 Euro. Das sind rund 2.203 Euro/Monat als Einstiegsgehalt. Würde man das Urlaubgeld von 1.022 Euro mit einrechnen, kämest Du umgerechnet auf rund 2.300 Euro.

Das ist aber nicht realistisch, da das Urlaubsgeld nur einmal gezahlt wird. Aber die 2.300 Euro kannst Du als Vergleich mit anderen Airlines nehmen, denn das Gehalt müssten sie mindestens zahlen, um interessant zu werden.

Davon gehen jetzt Steuern und Sozialabgaben ab, wobei die Berechnung sehr kompliziert ist, da nach Überfliegen der deutschen Grenze anders gerechnet wird als wenn es das Geld nur in Deutschland geben würde (der deutschen Steuergesetzgebung sei Dank!).

kannnixxx 
Fragesteller
 09.02.2013, 09:21

vielen dank! ich dachte die spesen sind steuerfrei?

und wie sieht es aus mit der gehaltssteigerung? habe gelesen dass man nach 6 jahren erst in die nächste stufe kommt aber dann JEDES JAHR ca 120 euro brutto mehr verdient, 17 jahre lang! stimmt das?? das wäre ja ein TRAUM!

wenn wir jetzt mal von den 2.200 brutto ausgehen un dann noch 17x 120 euro dazurechnen, dann wäre man ja dann bei 4200 brutto im monat :)

stimmt das?

achja und die ca 2.200 brutto ergeben ja lskl. 1 fast 1.500 euro (bei normaler gehaltsabrechnung)

wird bei den flugbegleitern mehr abgezogen oder warum meinst du es ist "kompliziert"?

LG

rudim1950  09.02.2013, 14:08
@kannnixxx

Hi, die Spesen und auch die Schichtzulage sind nicht steuerfrei. Am liebsten würden Schäubles beamtete Pappnasen alles kassieren. Es gab vor vielen Jahren mal einen Aufschrei der Airlines, der dann darin mündete, dass nicht alles versteuert wird, sondern nur ein Teil und der richtet sich danach, wie oft und wie lange Du Dich über deutschem Hoheitsgebiet befindest.

Deshalb mussten die Airlines ein Buchhaltungssystem entwickeln, dass mit dem Einsatzplan gekoppelt ist und anhand der durchschnittlichen Flugzeiten über DE die Abzüge berechnet. Du brauchst Dich nicht darum zu kümmern; das macht die Firma. Du schaust einfach auf die Gehaltsabrechnung und da sollte rechts unten immer ein möglichst hoher Überweisungsbetrag stehen.

Und Deine angegebenen Steigerungen beziehen sich wohl auf die LH-Gehaltstabelle. Tatsächlich war es früher so, dass nach einem Jahr (wurde dann auf 2 Jahre hochgesetzt) das Gehalt jährlich um einen bestimmten Betrag wuchs, der sich je nach vorheriger Gehaltsstufe änderte, und zwar einmal qualifikationsabhängig und zum zweiten nach der Betriebszugehörigkeit. Da hatte sich nach 25 Jahren das Gehalt mehr als verdoppelt.

Heute steigt es nur noch alle 2 Jahre um einen geringeren Differenzbetrag und eine höhere Gehaltsgruppe ist an eine Qualifikation (Mitarbeiterführung ja/nein, Studium, Teamleitung etc.) gebunden und auch die Einstiegshürden sind höher. Allerdings gab es mehrere Änderungen in der Tarifstruktur beim fliegenden Personal, die ich nicht kenne.

Die genauen Verfahren bekommst Du aber erläutert, wenn Du genommen werden solltest. Und dann steht es Dir ja frei, das Angebot anzunehmen oder nicht.

Und wenn Du noch die vergünstigten Tickets, Hotel- und Mietwagenpreise und noch die Betriebsrente und die Mitarbeiterbeteiligung am Betriebsergebnis ins Kalkül ziehst, sind die Konditionen nicht schlecht.

Warte also nicht zu lange mit Deinem Englischlehrgang und dann bewirb Dich und stell hier das Ergebnis ein.

Und wie gesagt, steht Dir ganz Europa offen.

The sky is the limit!

kannnixxx 
Fragesteller
 09.02.2013, 23:23
@rudim1950

okay, alles klar! dankeschööön! :)

rudim1950  11.02.2013, 16:52
@kannnixxx

Danke für den Stern!