Pilotenausbildung / Finanzierungsprogramm?
Hallo liebe Community,
ich stehe nun kurz vor der Bewerbung zum Piloten, doch steht die Frage offen, wo ich mich ausbilden lasse?
Es gibt so viele Schulen in DE, doch eine stach mir direkt ins Auge, die EFA!
"Tja, und warum?"
Aufgrund des wunderbaren Finanzierungsmodells! Es wird betont, dass Anfangs eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 3000 EURO fällig sei, der Rest wird zinslos vom Gehalt abgezogen, doch erst dann, wenn man fertig ausgebildet im Cockpit eines Airliners sitzt. Das einzige, für das man zahlt sind die Verpflegungskosten!
Das sind ja Traumkonditionen!
Nun zur Frage:
Welche anderen Schulen in DE bieten mir ähnliche Finanzierungsmodelle ? Meine Eltern sind keine Millionäire, die mir die üblichen 60 - 100 Tausend Euro so eben leihen könnten. Außerdem möchte ich selber für meine Ausbildung zahlen, bzw meine Eltern weitestgehend finanziell entlasten, um meinem jüngeren Bruder aufgrund seiner finanziellen Abhängigkeit auch noch eine Chance auf eine Karriere zu lassen. Daher erscheint mir die EFA fast schon perfekt !
"Warum ich mich nach anderen Schulen umschaue, obwohl ich die Traumschule doch längst gefunden habe?"
Ganz einfach, ich halte mir die Karten offen! Es ist immer gut Ausweichpläne zu haben, gerade wo die gefürchteten DLR- Tests, vorallem die Firmenqualifikation, ihrem Ruf alle Ehre machen!
Jeder Tipp ist mir wichtig!
Vielen Dank im Voraus
3 Antworten
- Es wird immer so getan, als ob nur der Premiumnachwuchs aus gutem Hause eine Pilotenausbildung machen kann. Das ist aber Unsinn!
- Und nicht jedes Unternehmen lässt beim DLR testen. Du beziehst Dich sicher - wie fast alle jugendlichen Möchtegern-Himmelsstürmer - auf die Lufthansa. Aber die ist nur eine Firma von einigen anderen.
- Es gibt genug Flugschulen in Europa. Die Ausbildung ist ja dank EASA-FCL standardisiert. Hast Du Dich wirklich mal intensiv umgeschaut?
- Die Rückzahlung des Eigenanteils, den Lufthansa vorstreckt (und nur von hier ist mir das bekannt), erfolgt durch Abzug vom Gehalt. Hast Du einen Arbeitsvertrag bei LH, ist das Risiko also überschaubar. Schließlich haben es Tausende vor Dir auch so gemacht.
- Das echte Problem ist, an einer Flugschule eine Ausbildung für den freien Markt zu machen, Schulden zu haben und dann keinen Job zu bekommen. Und das ist bei der EFA nicht anders als bei anderen Flugschulen auch. Sie bildet speziell für Lufthansa, aber eben auch für den allgemeinen Markt aus.
- Es gilt also, erst die Eignung für ein bestimmtes Unternehmen nachzuweisen und eine Zusage zu bekommen und dann mit der Ausbildung zu starten, die aber dann durch das Unternehmen festgelegt wird.
- Da sich aber die Zahl der Bewerber, die es nicht schaffen, in den letzten 15 Jahren praktisch verdoppelt hat (gilt für LH), sollte man sowieso immer einen Plan B in der Hinterhand haben.
- Und nun? Die letzte Entscheidung kann Dir niemand abnehmen, aber das ist schon mal ein gutes Training bezüglich Entscheidungsfindung.
Womit verdient diese Flugschule dann ihr Geld, wenn Du nur EUR 3.000,- anzahlst und Dir der Rest zinslos monatlich, wenn Du einen Job hast, vom Gehalt abgezogen wird?
Wie hoch sind die gesamten Ausbildungskosten?
Dir ist bewusst, auf welchem Gehaltsniveau Verkehrsflugzeugführer sich mittlerweile bewegen? Außerdem benötigst Du auch noch eine Loss-of-License-Versicherung.
Das erscheint mir, vorsichtig ausgedrückt, als ein gewagtes Geschäftsmodell!
Erfüllst Du überhaupt die schulischen und gesundheitlichen Voraussetzungen?
An Deiner Stelle würde ich in den Schul- oder Semesterferien erst mal auf die Wasserkuppe oder bei sonst einer Segelflugschule das Segelfliegen lernen. Da zeigt sich schon, ob du das nötige fliegerische Gefühl hast.