Finanzplanung für eine gemeinsame Wohnung?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Einstellung ist genau richtig und die Regelung nicht so kompliziert wie es Dir erscheint. Wir machen es genauso, ohne Probleme und sogar noch erheblich länger als @grubenschmalz ;-)) :

1. Ein Gemeinschaftskonto (Oder-Konto) für die laufenden Kosten wie Miete, Strom, Wasser etc.

2. Jeder hat zusätzlich sein eigenes Konto.

3. Jeder richtet einen Dauerauftrag ein über einen festen Betrag (geschätzte Jahresausgaben + 10%, geteilt durch 12 Monate, davon 50%) von seinem eigenen auf das gemeinsame Konto. Gegebenenfalls muss man dann mal mit einer zusätzlichen Überweisung oder einer Anpassung des DA "nachjustieren". Das läuft sich aber schnell ein.

4. Da wir noch gerne mit Bargeld bezahlen, haben wir zuhause eine Box, in der sich immer bis zu € 500 befinden. Davon werden die Einkäufe für den gemeinsamen Bedarf bezahlt und wenn das Geld knapp wird, füllt jeder mit einem gleichen Betrag wieder auf.

5. Größere Anschaffungen werden entweder gemeinsam hälftig bezahlt oder jeder bezahlt bestimmte Sachen komplett, dann ist genau zuzuordnen, wem was gehört. Aber das ist Einstellungssache.

Mir war früher in einer Beziehung immer sehr wichtig, dass die Finanzen und was dazu gehört strikt getrennt waren, weil ich in meinem Umfeld viele böse Trennungen/Scheidungen miterlebt habe, die immer Streit ums Geld und "wem gehört was" mit sich gebracht haben. Vorher habe ich immer gehört, so wie du das machst, das brauchen wir nicht, "wir lieben uns doch". Hinterher war das Drama groß.

Wenn eine Trennung ansteht, gibt es wirklich genug Probleme und man braucht nicht auch noch Finanzstreitigkeiten.

Ich selbst war mir von Anfang an mit meiner jetzigen Frau einig, dass wir es so machen, wir haben uns nicht getrennt, sind aber heute noch zufrieden mit der Regelung.

Wir machen es im Prinzip sogar heute noch so, obwohl es inzwischen eigentlich nicht mehr erforderlich wäre und wir alles nicht mehr ganz so genau nehmen.

DerB3sserwiss3r 
Fragesteller
 09.10.2017, 20:59

Danke für die umfangreiche Antwort. So wie du es schilderst hört es sich wirklich sehr einfach an und werde es, wenn es soweit ist, auch so umsetzen. 

Ich finde, dass es sehr kompliziert und unübersichtlich klingt und nach einer Auseinandersetzung riecht... ;0)

Als zu Studienzeiten meine jetzige Frau und ich zusammengezogen sind, haben wir eine Aufstellung aller monatlichen Kosten aufgestellt und so verteilt, dass eben der eine Strom, der andere Telefon und so weiter zahlte, so dass es etwa halbe-halbe war. Außerdem hatten wir ein gemeinsames Haushaltsportmonaie in welches jeder einmal monatlich was eingezahlt hat - der Überschuss am Monatsende ging in die Urlaubskasse, das erzieht zur Sparsamkeit! ;0)

Ein gemeinsames Konto empfehle ich nicht - Finanzen sollte jeder auch für sich machen können - oder will sich jeder beim anderen rechtfertigen müssen und um Erlaubnis fragen, wenn es eine neue Uhr, neue Schuhe etc. sein sollen?

T3Fahrer

FlyingCarpet  17.09.2017, 13:12

DH Bin auch für getrennte Konten für persönliche Anschaffungen. 

Wenn nicht, habe ich mir das so gedacht: Wir zahlen beide jeden Monat 50/50 einen etwas höheren Betrag als wir eigentlich müssten um alle Kosten zu decken und der Rest ist so eine Art Urlaubs/Freizeit Kasse.

Machen wir seit 10 Jahren, klappt problemlos.

Sie sagte wir könnten ja zusammen nur ein Konto haben.

Gefährlich.

Neben einem Konto, dass ihr gemeinsam für gemeinsame Ausgaben nutzt, sollte jeder sein eigenes behalten. Glaub mir das ist besser so.

Mein Konto und das meiner Freundin ist so verknüpft, so das immer wenn
etwas abgebucht wird, die Hälfte jeweils von uns beiden eingezogen wird.

Nein automatisiert funktiniert das nicht. Ihr könnt aber einen Dauerauftrag einrichten und entsprechend Geld fließt dann auf das Gemeinschaftskonto, wovon Gemeinschaftskosten beglichen werden.

DerB3sserwiss3r 
Fragesteller
 17.09.2017, 09:52

Das dachte ich mir schon, dass es keine gute Idee ist mit einem Konto.

Mi tdem Dauerauftrag ist wahrscheinlich die beste Lösung, danke.

Das kann man regeln, wie man möchte. Eine Möglichkeit ist ein Gemeinschaftskonto, von dem die Miete abgeht, man noch einen Betrag einzahlt, der für die Einkäufe und Urlaub gedacht ist.

Manche nehmen auch ein "Extraportemonnaie" für die Lebensmittel, das dann derjenige mitnimmt der Einkaufen geht.

Sonst sollte man sein eigenes Konto unbedingt behalten.

Bei der Anschaffung von Möbeln und Elektronik zahlt jeder ein Teil und behält davon die Quittung/Beleg. Das gehört dann bei einer evtl. Trennung ihm/ihr.

grubenschmalz  17.09.2017, 11:57

Man kann auch einfach per Karte zahlen was vom Gemeinschaftskonto ist. Dann spart man sich das Extra-Portemonnaie. Wer zahlt denn Einkäufe noch bar?

FlyingCarpet  17.09.2017, 13:07
@grubenschmalz

Geht natürlich auch. Aber manche wollen halt nicht dauernd aufs Konto schauen und geben das Restbargeld in die Spardose.

Wie man es halt gerne hat. Gibt sicherlich viele Methoden.

T3Fahrer  17.09.2017, 13:18
@grubenschmalz

Naja, ich weiß ja nicht wie "flüssig" ihr seid… Aber ich persönlich zahle einen Einkauf immer noch recht gerne bar (obwohl wir mittlerweile nicht mehr so auf allzu große Sparsamkeit angewiesen sind), weil es mehr weh tut! Mit der Karte fühlt es sich gleich an, ob du 20 € oder 200 € bezahlst! Da hat man schneller mehr Geld ausgegeben als man eigentlich wollte… Wenn ihr natürlich so im gut bezahlten Beruf steht, dass es euch nicht wehtut, spricht nichts gegen eine Kartenzahlung…

T3Fahrer