Feuchter Keller. Was tun?

8 Antworten

Einen feuchten Keller kann man sanieren. Man sollte es aber nicht provisorisch machen, sonst hat ein oder zwei Jahre später den gleichen Schaden. Rund um das Haus bis 250mm unter die Bodenplatte aufgraben. Eine ordentliche Drainage in ein Kiesbett einlegen und für Abfluss sorgen Die Hauswand isolieren, dann Panzerfolie gegen die Grundstückserde und mit Kies(!) bir zur Grundstückshöhe auffüllen. Die Kiesschicht sollte mindestens 500mm haben. Danach Entlüftunsrohre mit Zu- und Abluft in jeden Kellerraum. Dann bekommst du einen Keller, der mindestens 30Jahre trocken ist. Bitte k e i n e zusätzliche Dämmung einbauen.

Efeu ist bei einem Haus von 77 prima als Wärmedämmung. Wenn neue, dichte Fenster eingebaut werden, muss eine passive Entlüftung in jeden Raum. Efeu macht bekannterweise Dachrinnen kaputt. Man muss sehen, dass es nicht über die Dachkante wächst.

Wärme verdrängt Feuchtigkeit. Ein unbewohntes Haus, was über Jahre hinweg nicht beheizt wurde, erleidet auch Feuchteschäden. Dem Keller mutet man diesen unbeheizten Zustand über Jahre hinweg zu. Teilweise "klaut" man dem Keller auch noch die um trocken zu bleiben benötige Wärme, durch die Kellerdeckendämmung.

Wärme dient nicht nur dazu, dass sich der Mensch wohl fühlt, Wärme dient auch dem Bauwerkserhalt. Heizkosten sind Gebäudeerhaltungskosten. Feuchte Keller können preiswert mittels gezieltem Wärmeeintrag trocken gelegt werden ohne dass zwangsläufig außen alles aufgegraben werden muss, denn es kann sich bei der Feuchte innen auch um Sommerkondensat handeln, was nicht austrocknen kann, weil die Wärme fehlt.

Mittels der Temperierung (mal googeln) können Feuchtigkeiten im Kellerbereich getrocknet werden. Bei der Temperierung werden Heizrohre (weichgelötetes Kupfer) im Mauerwerkssockel eingeputzt. Durch den Wärmeeintrag wird die Feuchtigkeit im Mauerwerk verdrängt und der Dämmwert des Mauerwerks erhöht sich, so dass das Mauerwerk um das Heizrohr herum wieder sehr gute Dämmwerte aufweist und die Wärme im Haus bleibt. Durch einen leichten aufsteigenden Warmluftschleier vor der Kellerwand wird diese vor Kondensatbildung geschützt und trocknet ebenfalls aus.

...der Makler hat gesagt!

Wenn ein Makler etwas sagt ist es damit gleich zu setzen, wenn in China ein Sack Reis umfällt - diese Worte haben keinen Wert! Wäre es anders, kann er es auch schriftlich bescheinigen, dass es nur dieser so zu behebende Schaden ist!

...dann könnt ihr damit Angebote einholen und eine Kostenkalkulation machen - sonst kann es deutlich aufwendiger werden!

Beispiel: Wenn das Wasser aus der Bodenplatte aufsteigt, kannst du so viel du willst die Wände frei baggern, isolieren oder sonstigen Aufwand betreiben...

janfred1401  31.03.2014, 06:59

selbst wenn Wasser durch die Bodenplatte hochdrückt, haben wir sowas schon in den Griff bekommen, indem wir aussen aufgegraben haben, und mit einer Kernbohrung durchs Aussenfundamnt gegangen sind. Da liefen dann erstmal 500 liter Wasser raus. Es wurde soweit wie möglich ein Drainageschlauch eingeführt der aussen normal abgeleitet wurde. Und fertig. Seitdem war der Keller trocken.

Hallo, wir hatten dasselbe Problem. Ihr braucht einen Raumentfeuchter der muss zwar 3-4 Wochen da stehen mit dem Ventilator, aber danach müsste es eigentlich weg sein. Ruft aber lieber nochmal einen Fachmann an, der genaueres weiß. lg

Lotte2402 
Fragesteller
 30.03.2014, 18:31

Danke für deine Antwort, jedoch wissen wir ja wo die Feuchte herkommt und würden gerne wissen, ob es wie der Markler gesagt hat, mit rund herum aufbaggern und neu verdichten getan ist, oder ob jemand diesbezüglich Erfahrungen hat?!

StefanSchen  19.05.2014, 16:42

Bei feuchten Kellern ist due Ursachensuche doch etwas umfangreicher. Einfach so ne Abdichtfolie von außen dranklatschen reicht da meist nicht. Wichtiger ist, die Ursache für die Feuchtigkeit zu finden. Liegt es evtl an einer defekten Drainage?

Es gibt auch elektrische Verfahren wie die elektroosmotische Mauerwerkstrokenlegung. Hier mal eine Erklärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrophysikalische_Mauertrockenlegung

Aber Erfahrungen habe ich damit nicht gemacht.

Feuchte Keller sind eigentlich so gut wie immer zu trocknen. Ausnahmen, die es etwas komplizierter machen: sehr hoher Grundwasserspiegel oder wenn an der Seite des feuchten Kellerraumes die Bodenfläche entlang des Gebäudes zubetoniert wäre.

Ansonsten bekommt man es immer in den Griff. Von innen geht es aber schonmal gar nicht, man muss immer von aussen ran, und das macht die Sache sehr Arbeitsintensiv, bei relativ geringen Materialbedarf.

Eine defekte Regenrinne gehört natürlich immer repariert. Wenn die auch auf der Südseite defekt ist, soll man natürlich reparieren und dann den Keller 2-3 Monate im Auge behalten, bevor man aussen unnötigerweise etwas aufgräbt.

Übrigens wird ein Haus nicht so einfach von Efeu befallen :-) Das ist normalerweise gewollt. Es gibt einige Menschen, denen sowas gefällt. Bei schlecht gedämmten Gebäuden, und da wird euer Objekt dazugehören, da Bj 1977, wird der Efeu definitiv einer Verbesserung der Dämmeigenschaften bewirken. Das trifft besonders bei kalten Winden zu, die nicht direkt die Hauswand kühlen können.

Aber mein Geschmack ist es auch nicht mit dem Efeu. So was sieht vielleicht an einer alten Villa ganz hübsch aus. Aber sonst?

Pro forma mal fragen, ob ein Energieausweis für das Gebäude vorliegt. Ideal wäre Einsicht in die Öl/Gasabrechnungen der letzten drei Jahre. Wenn es dann wirklich euer Wunschhaus ist, und der Preis in Ordnung, dann solltet ihr euch an dem feuchten Keller nicht stören ( dafür aber einen Preisnachlass fordern )