Erfolgskonten contra Bestandskonten

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Zu deinem ersten Problem, da geht es offenbar auch um Aktivtausch, Passivtausch, Aktiv-Passiv-Mehrung und A - P -Minderung. Wenn du Waren verkaufst, wird der Vorgang auf dem wichtigsten Ertragskonto des Handels gebucht, nämlich Warenverkauf oder Umsatzerlöse. Der Buchungssatz heißt also: Kasse an Warenverkauf. Und jetzt merk dir zu diesem Thema unbedingt. Alle Erfolgskonten, also Aufwands- und Ertragskonten sind Unterkonten des Eigenkapitalkontos. (Sie werden erst nach GuV gebracht, der Saldo von GuV dann nach Eigenkapital) Eigenkapital ist ein passives Bestandskonto. Der Buchungssatz Kasse an Warenverkauf ist also eine Aktiv-Passiv-Mehrung. (Das aktive B-konto Kasse wird mehr, das passive B-Konto Eigenkapaital wird auch mehr (trotz Umweg über GuV.) Wenn du also nicht begreifst, dass alle ERfolgskonten (also Aufwand und ERtrag) das Eigenkapitalkonto verändern, bekommst du dieses Problem nicht in den Griff (es ist übrigens prüfungsrelevant in der Kaufmannsgehilfenprüfung) Verkaufs du einem Kunden Ware auf Ziel, heißt der Buchungssatz Forderungen an Warenverkauf, ist also auch eine Aktiv-Passiv - mehrung. Kaufst du Waren auf Ziel, so heißt der B-satz: Wareneingang an Verbindlichkeiten. Wareneingang ist Aufwand (so bucht der Handel), Minderung des passiven Bestandskontos Eigenkapital , Verbindlichkeiten (auch passives Bestandskonto) wird mehr, also Passivtausch. Wenn du diese Rechnung dann bezahlst, heißt der Buchungssatz Verbindlichkeit an Bank, das hat dann mit Aufwand oder Ertrag nichts mehr zu tun, es sind ja nur Bestandskonten. Ich empfehle dir, bring schnellstens Ordnung in diese Angangserkenntnisse des Rechnungswesens, sonst wird das nichts

Meinest eine Ausgangsrechnung oder Eingangsrechnung von deinem Unternehmen? Bei einer vom Kunden beglichen AR gilt dies für dich als Ertrag. Die bank ist ein Bestandskonto Und hat nichts mit erfolgskonten zu tun. Da die erlogskonten am Ende jendes Geschäftsjahres über das GuV abgeschlossen wird. Erst danach geht es über das Eigenkapital in die Bilanz ein.

Mit ist aber noch nicht klar was du genau meinst bzw. Eo dein Verständnis Problem liegt. Vielleicht kannst du es noch mal genauer beschreiben dann helfe ich dir gerbe weiter.

crunchychicken 
Fragesteller
 10.12.2010, 00:50

vll fehlt mir auch noch eine bessere übersicht darüber allgemein. also werden Bestands- und Erfolgskonten unabhängig von einander geführt? Mit ein- und ausgangsrechnung kann ich leider nichts anfangen...ich hab logikprobleme glaube ich.

Also Bestandskonten müssen am Ende wieder auf +-0 kommen ist das richtig? dann kann es sein dass ich, wenn meine theorie stimmt, 2 arten von konten führe. die bestandskonten und die erfolgskonten. auf bestandskonten wird der gesamte werte-verkehr verrechnet(daher +-0 unterm strich) und beim erfolgskonto kann eben ein defizit oder überschuss heraus kommen.

beispiel: Ein Autohaus verkauft an einen Kunden ein Auto für 20.000,00 EUro. Der Kunde bezahlt sofort in bar. Auf den Bestandskonten hab ich dann 20k euro auf der Soll seite im Kassenkonto und 20k euro auf der haben seite beim warenkonto. also +-0

beim erfolgskonto erziele ich jedoch einen ertrag aus dem verkauf(=umsatzerlös??) und verbuche parallel dazu 20k euro auf der haben seite und sonst nirgens(habe ich zumindest so gelesen)

Nochmal zu deinem Fall Kauf von Büromaterial: Das ist ein Aufwandskonto (Bleistifte, Papier usw.) Buchungssatz: Büromaterial an Kassse (oder Bank, egal) Als Aufwand ist das Minderung des Eigenkapitalkontos, also auf der Passivseite weniger, Kasse als Aktivkonto auch weniger, also Aktiv-Passiv-Minderung

Hallo Crunchychicken,
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Wenn Du Waren verkaufst ist das Warenbestandskonto eigentlich nicht betroffen.
Warenverkauf sind Umsatzerlöse und stellen somit einen Ertrag im Unternehmen dar.


Beispiel
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Forderungen
an Umsatzerlöse
an Umsatzsteuer


Du musst also grundsätzlich zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten unterscheiden.
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Bestandskonten sind die Konten, die am Jahresende in der Bilanz auftauchen.
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Erfolgskonten werden über die Gewinn- und Verlustrechnung abgeschlossen.
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Der Einkauf von Waren stellt zunächst einen Aufwand dar. (--> Buchung auf Aufwandskonto). Hier erhälst Du eine Eingangsrechnung.
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Der Verkauf von Waren ist wie oben beschrieben ein Umsatzerlös (--> Buchung auf Ertragskonto). Hier schreibst Du eine Ausgangsrechnung.
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Erst am Jahresende wird das Konto Wareneingang über das Bestandskonto Warenbestände gegengerechnet.
Das sind dann die Bestandsveränderungen.


Um nochmal auf die Rechnungsarten zurück zu kommen:
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Wenn Du etwas einkaufst = Eingangsrechnung
Wenn Du etwas verkaufst = Ausgangsrechnung
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Eingangsrechnung
Buchung an Verbindlichkeiten, wenn Du die Rechnung später bezahlst.
Buchung an Bank oder Kasse, wenn sofort bezahlt wird.
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Ausgangsrechnung
Buchung auf Konto Forderungen, wenn der Kunde später zahlt.
Buchung auf Bank oder Kasse, wenn der Kunde sofort zahlt.
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Kaufst Du Anlage- oder Umlaufvermögen (Kfz, Büroausstattung, Rohstoffe, Betriebsstoffe), wird der Zugang unmittelbar dem Anlagekonto zugebucht.
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Wareneinkauf, Büromaterial, Löhne, Gehälter z.B. sind Aufwendungen und werden auf Aufwandskonten gebucht und über GuV abgeschlossen.


Ich hoffe, dass ich Dir helfen konnte.

crunchychicken 
Fragesteller
 10.12.2010, 14:11

Also gut.... Aber wenn ich z.B. ,um auf dein letztes Beispiel zu kommen, Büromaterial kaufe, dann führe ich auf dem Aktiv-Konto Büromatrial im Soll den Wert auf und ziehe ihn im sagen wir mal Konto Bank ab.

So hab ich das gelernt/gelesen, aber du sagst mir jetzt wieder das es zu den Erträgen gehört, da ich einen Aufwand habe und so eine Minderung auftritt. Macht beides Sinn aber was ist denn nun richtig? :D

Deine Erklärung ist sehr übersichtlich und ausführlich aber hat meine Frage iwie auch nicht zufriedenstellend beantwortet :(

Also kann es sein dass ich Bestandskonten führe und parallel dazu Erfolgskonten?

MojitoTom  10.12.2010, 16:57
@crunchychicken

Selbstverständlich führst Du Bestands- und Erfolgskonten.
Die Erfolgskonten werden doch über GuV abgeschlossen. Dort wird der Gewinn oder Verlust ausgeworfen.
Dieser wiederum zum Jahresende über das Eigenkapital abgeschlossen.


Büromaterial ist kein Bestandskonto, sondern ein Aufwandskonto (Erfolgskonto).
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Wenn Du also Büromat. kaufst:
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Büromaterial
Vorsteuer
an Bank/ Verbindlichkeiten/ Kasse (je nachdem wie gezahlt wird)

Also mehr hätte ich jetzt auch nicht geschrieben. Ist. Dir das jetzt klar? Wenn nicht frag Einmach.