Elternhaus erben mit Anfang 20. Verkaufen oder behalten?

13 Antworten

Deine Überlegungen sind nachvollziehbar.

Hat deine Mutter den irgendeine Versicherung, eine Lebensversicherung oder so, die im Fall ihres Todes dir bei den Schulden helfen könnte?

Ansonsten steht dir Frage verkaufen oder selbr drin wohnen.

Vermieten ist in deinem Fall keine Alternative, da du als Vermieter für die Instandhaltung des Hauses zuständig wärst und im Grunde gar nicht die Zeit hättest und das Geld. Denn du müsstest eine Wohnung finanzieren und die Kosten der Instandhaltung für das Haus zahlen.

Vielleicht ginge eine Teilvermietung, eine Art WG? Dann würdest du etwas verdienen, hättest vielleicht soziale Kontakte und könntest dich gleichzeitg um das Haus kümmern, da du dort wohnst.

Verkaufen wäre auch eine Alternative, aber du hast schon recht, du verkaufst deine Heimat und eine Absicherung....

Vorzeitig überschreiben ist nicht unbedingt sinnvol, wie ein andere geschrieben hat, und unnötig, da dann Schenkungssteuer anfallen würde bzw. genauso wenig anfällt, wie Erbschaftsteuer...

Alles Gute!

hallo Atomic,

ich sehe folgende Möglichkeiten:

1) Du behältst das Haus, wohnst darin und zahlst langsam die Schulden von 60.000 € ab. Parallel kannst Du durch Makler kostenfrei verschiedene Angebote einholen, um den aktuellen Marktwert festzustellen. Dies dient der Informationsbeschaffung für den Fall, dass Du das Haus in aktuellem Zustand verkaufen möchtest.

2) Du holst Dir von Handwerkern/Baufirmen Angebote ein, um zu erfahren, was bei einer Instandsetzung/Sanierung auf Dich finanziell zukäme. Danach lässt Du Dich bei einer Bank oder einem Finanzmakler beraten. Im Schritt 1 lässt Du Dir ausrechnen, inwieweit Du einen weiteren Kredit vertragen könntest. Im Schritt 2 lässt Du Dir Kredit-Angebote (Hypothekenkredit) geben. Dann entscheidest Du, ob Du das Haus instand setzen lassen willst. Ist das Haus in modernem guten Zustand, machst Du es wie bei meinem Punkt 1).

3) Natürlich kannst Du das Haus auch vermieten. Aber das entbindet Dich nicht, das Haus in vermietungsfähigem Zustand zu bringen, was evt. auch mit Kosten verbunden ist. Du wirst dann "kleiner" wohnen. Aber die Miete für Deine angemietete Wohnung wird den Mietertrag des Hauses deutlich verkleinern. Es ist ein Rechenexempel, ob der Mietertrag für das Haus, vermindert um die Mietausgabe für die neue Wohnung, ausreicht, um interessante Beträge ansparen zu können.

Auch ist zu prüfen, welche handwerklichen Leistungen Du selbst bringen kannst. Das würde Instandsetzungskosten deutlich verringern.

Und jetzt müsstest Du alle drei Optionen mit echten Zahlen füllen, um zu einer entscheidungsfähigen Grundlage zu kommen. Gut ist, dass Du nicht unter Zeitdruck stehst und verkaufen mußt.

Ein großes Haus in guter Lage mit Garen bringt eine sehr gute Miete ein.

Wenn das Haus für Dich zu groß ist, würde ich es vermieten und selbst zur Miete mir eine kleine Wohnung suchen.

Mit der Miete vom Haus kannst Du den Kredit weiter bedienen und vielleicht bleibt sogar was noch übrig um Deine Miete zu zahlen.

Jedoch solltest Du Deinen Mieter mit bedacht aussuchen.

Also keinen Lehrer, Steuerberater, Anwalt, Polizist und selbst bei Ausländer wäre ich sehr vorsichtig. Denn die könne Dir sehr viel Ärger machen, wenn sie vor allem bei einem sanierungsbedürftigen Haus alles mögliche bemängeln und dafür sogar die Miete kürzen. Vielleicht hast Du ja Glück mit einem Handwerker der Familie hat und sogar am Haus was selbst machen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ontario  19.03.2020, 15:22

Kann dir da nur zustimmen, was die Klientel der Mieter angeht. Auch bei einigen polnischen Mietern muss man aufpassen. Die zahlen mal 3 Monate lang und dann nicht mehr.

Problem ist eben heute, dass die Mieter immer mehr Rechte bekommen.

Du bist Geselle, also hast du ein Handwerk gelernt. Du bist jung, Anfang 20. Vor 7 Monaten wolltest du 500Euro/Monat beiseite legen. Wenn du nirgendwo Miete zahlen musst, geht sicher noch viel mehr.

Wie sind die Möglichkeiten aus dem Garten einen Gemeinschaftsgarten zu machen, wo Obst und Gemüse angebaut wird? Dann hättest du gute soziale Kontakte, evtl. sogar andere Handwerker, wo ihr euch gegenseitig unterstützen könnt.

Vielleicht könntest du einzelne Zimmer nach und nach renovieren, an Feriengäste vermieten und wirst zu einem Geheimtipp.

Komplett und auf Dauer zu vermieten wäre mir zu riskant. Da müßte ich schon ganz genau wissen, wen ich mir da ins Haus hole.

Ich bin dafür, das Haus zu behalten. Das habe ich vor 8 Jahren auch gemacht und es hat mir keinen Tag leid getan. Es ist ein echtes Zuhause und ich bin froh, wenn ich nirgendwo hinmuss. Der schönste Urlaub ist, wenn ich in den Garten gehe. Und wo ich laufe, ist meine Mutter schon als Kind gelaufen.

Also ich würde es nicht verkaufen. Das Haus von meiner Oma wurde verkauft da war ich erst 15 und hatte kein Mitspracherecht. Ich vermisse es sehr dort zu wohnen obwohl es schon Jahre her ist. Die Mieten für Wohnungen sind teuer oder in vielen Regionen gibt es kaum Wohnungen. Schau mal auf Immobilienscout24 oder ähnlichem nach Wohnungen in der Region wo du hinziehen würdest wollen. Mit Kindern brauchst du später eine große Wohnung und Garten wäre dann auch schön. Neues Haus irgendwann kaufen ist auch sehr teuer. Vermieten ist noch eine gute Idee oder eine WG gründen, dann hast du Mitbewohner und bist nicht allein. Die finanziellen Bedenken verstehe ich würde aber mir viel Zeit lassen mit der letztendlichen Entscheidung.