Durch Umzug noch längere Fahrzeit zur Uni - Eltern zahlen keine Wohnung

10 Antworten

Zieh dahin, wohin du möchtest. Deine Eltern haben dabei gar nichts zu melden und keine andere Wahl, als Unterhalt zu zahlen. Neben Kindergeld steht dir ja eben noch der Unterhalt zur Verfügung, je nach dem wieviel deine Eltern verdienen mehr oder weniger und zusätzlich noch Bafög, dass ebenfalls nach Gehalt deiner Eltern variiert. Insgesamt kommst du so auf ca. 870 € und diese Summe steht dir auf jeden Fall zu. Weigern sich deine Eltern zu zahlen, beantrage das auf dem Bafög-Amt, das zahlt es dir aus und treibt das Geld von den Eltern ein...sollten Sie nicht zur Vernunft kommen. Du sagst du hast keinen Bafög-Anspruch, weil deine Eltern soviel verdienen. Das bedeutet der zu zahlende Unterhalt beträgt den Bafög-Höchstsatz. Letzten Endes hat jeder diesen Betrag vom Staat zu gesichert.

Also mit 20 Jahren kannst du, vor allem neben dem Studium, selbst Geld verdienen für eine kleine Wohnung / WG / Studentenheim. Ich selbst fahre auch 70 Minuten pro Richtung zur Uni, ist eben so. Da ich berufsbegleitend studiere und nach einem 8 Stunden Tag mal 70 Minuten hinbrauche, un um 21 Uhr 70-80 Minuten zurück (seltenere verbindungen), ist es zwar anstrengend, aber durchaus machbar.

Hast du schon mal versucht Bafög zu beantragen? Wenn nicht, hol das unbedingt nach. Aber vorallem nimm das Beratungsangebot an einer Uni in Anspruch. Es gibt zwei Gürnde warum du in einem Gerichtsverfahren vermutlich gegen deine Eltern gewinnen würdest. Der erste Grund ist die Distanz. Bei der Bundesagentur für Arbeit geht man davon aus, dass 2,5h Pendeln pro Tag zumutbar wären. Da liegst du schon knapp drüber. Lass dich hierzu aber nochmal konkret beraten. Ein weiterer Grund ist gegeben, "wenn die Eltern unangemessene Überwachungsmaßnahmen ergreifen". Da dein Freund mit 20 immer noch nicht bei dir übernachten darf dürfte dieses Kriterium erfüllen.

Setzt dich doch erst nochmal in aller Ruhe mit deinen Eltern zusammen und erklär ihnen wie sehr dich die Pendelei in deinem Studium belastet. Es geht dabei ja einersets um deine Leistungen im Studium z.B. durch erschwerten Zugang zur Bibliothek, andererseits auch einfach darum, dass du aufgrund der Distanz kaum am normalen Studentenleben teilhaben kannst. Beides sollten Eltern eigentlich verstehen. So wie du die Sache schilderst scheint dein Vater Angst davor zu haben dich nicht mehr kontrollieren zu können. Lass das nicht mit dir machen. Du bist 20 JAhre alt und darfst und solltest ein eigenes Leben haben. Wenn deine Eltern argumenten überhaupt nicht zugänglich sind, dann würde ich den Konflikt nicht scheuen und im Zweifelsfall ebenfalls Druck machen.

Wieso steht dir nur das Kindergeld zu? Deine Eltern sind unterhaltsverpflichtet und notfalls kannst du das einklagen. Je nachdem, was du so gespart hast und was deine Eltern verdienen, könntest du noch BaFöG beantragen.

Trotz allem wird es wahrscheinlich knapp und je nach deinen Ansprüchen könntest du noch über einen Studentenjob nachdenken.

stellaallegra 
Fragesteller
 30.04.2013, 10:40

Der Unterhaltsverpflichtung kommen sie ja nach, indem sie mir ein Zimmer in dem neuen Zuhause bereitstellen würden. Da ich lieber ausziehen würde, muss ich die Mehrkosten dann demnach selber tragen. BaFöG bekomme ich dem Verdienst meiner Eltern nach leider nicht.

Ein Job scheint mir hier auch die einzige Möglichkeit und hoffe dann, dass es für eine eigene Bleibe reicht.

MausSarah  30.04.2013, 11:01
@stellaallegra

Darüber würde ich mich mal genau informieren. Zum einen kann der lange Weg zur Uni wohl durchaus ein Grund sein, dass deine Eltern dir eine eigene Wohnung finanzieren müssen. Ich weiß aber nicht, wo die genaue Grenze liegt. Außerdem können auch schwere Konflikte mit den Eltern ein Grund sein. Aber ich bin kein Jurist und weiß nicht, was genau vorliegen muss, damit du das einklagen kannst.

Also wenn deine Eltern dich finanziell nicht unterstützen wollen, gibt es immer noch das Bafög. Oder du ziehst kurzfristig zu deinen Eltern und sparst dir für eine eigene Bleibe. Am Besten wäre aber noch mal mit den Eltern zu sitzen und darüber reden.