Dem Chef ausversehen Gefälschtes Zeugnis gegeben?

Hallo Sonnenscheinxyz

irgendwie ja ein bisschen lustige Situation... Kann mir gut vorstellen, dass Du in 10 Jahren darüber lachen wirst. Aber aktuell steckst Du natürlich etwas in der Tinte, das ist klar. Und zu lachen gibts erst mal gar nichts für Dich.

Also Situation durchdenken: 1 Option: Du kannst Deiner Chefin die Geschichte erzählen, ihr sagen, wie es dazu gekommen ist, dass Du Dich in die Lage versetzt sahst, ein Zeugnis zu fälschen.

Danach gibt es folgende Möglichkeiten:

1a) darauf hoffen, dass sie Deine kreative Art Probleme zu lösen wertschätzt.

1b) Oder aber sie sieht das als Urkundenfälschung und entlässt Dich, weil sie Dich auf Basis von falschen Informationen eingestellt hat und Angst hat, dass Du auch bei ihr irgendwie betrügen könntest. Aber immerhin könntest Du Dir dann sagen, dass du ehrlich warst...

1c) Oder sie sagt Dir, dass dies nicht ok ist, dass sie es aber schätzt, dass Du ehrlich bist.

1d) .... ect.

Zweite Option: Du sagst nichts und hoffst, dass das ganze nicht irgendwie rauskommt.

2a) Es kommt bis zum Ende Deiner Anstellung dort nicht raus. Du bist froh, hast Du nichts erwähnt.

2b) Es kommt raus und Du musst dann erklären, weshalb Du nicht sofort ehrlich warst. Was dann passiert, und welche Konsequenzen das hat ist aktuell noch schwer abzuschätzen.

2c) Du hast ein schlechtes Gewissen und hast die ganze Zeit Angst davor, dass Du erwischst wirst und Du hast Angst vor den Konsequenzen.

2d) .... ect.

Es gilt also einzuschätzen, wie wichtig es Dir ist, Dich moralisch korrekt zu verhalten (dann müsstest Du es ihr jetzt erklären) bzw. wie risikofreudig du bist, wenn Du es ihr nicht sagst (kannst Du dann damit leben, dass das jederzeit rauskommen könnte?).

Meiner Ansicht nach wirst Du auf lange Sicht mit Ehrlichkeit besser auskommen. Es sind die schwierigen Entscheidungen, die unsere Werte deutlich machen.

Ach und noch: Ein Gedankenexperiment, dass dir evtl helfen könnte: Was würde Dein lachendes 10-Jahre-ältere-Ich, das die Geschichte grad im Freundeskreis als Witz erzählt, Deinem heutigen-Ich raten?

Wünsche Dir Klarheit in Deiner Entscheidung.

An Deiner Stelle würde ich ganz offen mit der Chefin reden, dass Du damals aus Spaß dieses Zeugnis geschönt hattest und Dir überhaupt nicht mehr bewusst war, dass es in Deinem Besitz war. Erst beim Zusammenstellen der Unterlagen für die Schule, ist es Dir aufgefallen.

Ehrlichkeit ist hier extrem wichtig, denn stelle Dir vor, vor Deinem letzten Ausbildungsjahr würde der "Schwindel" auffliegen, dann siehst Du ganz alt aus. Beim Gespräch mit Deiner Chefin kannst Du auch das richtige Zeugnis mitnehmen.

Deine Chefin hat Dich bzw. Deine Arbeit bereits kennen gelernt und aus dem Grund hast Du wohl auch den Ausbildungsplatz bekommen. Wahrscheinlich hat Dein Zeugnis hierbei keine große Rolle gespielt. Schon deshalb solltest Du das Missverständnis aufklären...

Nunja schwierige Situation. Bedenke, wenn es auffällt kann es auch im Nachhinein böse enden bezüglich Urkundenfälschung.

Wenn du es gestehst kommst du zwar vielleicht ohne Strafe von Rechtlicher Seite davon aber verlierst wenn es blöd läuft deinen Ausbildungsplatz.

Ich will gerade nur beide Möglichkeiten aufzeigen, dir jedoch keinen Weg vorsetzen. Wäge ab und entscheide bedacht.

Hast du den Ausbildungsplatz denn schon fest? Wenn ja, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auffällt, verschwinden gering. Der Ärger wäre in beiden Fällen aber wahrscheinlich recht groß.

Also, wenn du es gestehst, dann bekommst du den Platz sicherlich nicht.

Gruß Cody

Du hast zu Recht angst um deinen Arbeitsplatz und dir drohen sogar strafrechtliche Konsequenzen nach §267 StgB. Dir bleibt jetzt die Wahl ob du hoffst es fällt nicht auf oder ob du dich selbst anzeigst.