BU, Unfallversicherung oder beides?!

8 Antworten

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Alle Antworten sind zwar mehr oder weniger richtig, aber nur die halbe Wahrheit.

Die BU ist eine Wirkungsversicherung - das bedeutet: es passiert etwas, aus dessen Grund du berufsunfähig wirst und die Versicherungsleistung bekommst.

Es gibt aber noch andere Versicherungen, die sind eine Ursachenversicherung - das bedeutet: dir passiert etwas und aus der Diagnose heraus wird die Versicherungsleistung fällig. (Es gibt 4 Gesellschaften, die diese Versicherung anbieten - heißen Existenzschutz oder Unfallkombirente o. ä.)

Ein weiterer Unterschied: Die BU zahlt im Leistungsfall nur bis zum Vertragsende, maximal bis zur Altersrente. Die "Existenzschutz" zahlt bei Leistung lebenslang.

Ergebnis: Die Unfallversicherung ist verzichtbar. Wichtig ist der kombinierte Abschluss der BU mit der Existenzschutz. Nur dann ist man weitestgehend gut geschützt.

Nachtrag: Der Abschluss einer Bu heißt im Leistungsfall meistens Krieg mit der Versicherung, die sich wehrt, zu zahlen oder die Leistung verzögerrt. Da würde ich den Abschluß einer Rechtsschutzversicherung anraten.

Beide Versicherungen decken ein unterschiedliches Spektrum ab. Die BU soll Deinen regelmäßigen Einkommensverlust aufgrund Unfall + Krankheiten ausgleichen. Eine Unfallversicherung soll den eher einmaligen Kapitalbedarf bei Unfall (Umbauten, Reha, Hilfsmittel...) bezahlen. Bei der Unfall ist das Ereignis versichert (Unfall), bei der BU die Folge (Berufsunfähigkeit) egal aus welchem Grund.

Wichtiger ist die BU, wenn noch Geld übrig ist und das Risiko von zusätzlichen Kosten im Raum steht, ist die Unfall der iPunkt auf der BU.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung dient als Ersatz für dein Einkommen (im Falle der Berufsunfähigkeit - egal ob durch Krankheit oder Unfall). Die Unfallversicherung bietet dir Leistungen für eine unfallbedingte Invalidität. Die Leistungen machen durchaus Sinn um z. B. Kosten für einen Wohnungsumbau zu finanzieren. Eine Invalidität bedeutet nicht unbedingt auch Berufsunfähigkeit....

Ob man beides will, ist Geschmackssache. Benötigen tut man eigentlich nur die Absicherung des größten Risikos und das ist die BU. Da darin auch automatisch Unfälle eingeschlossen sind, reicht diese zur Absicherung dauerhaften Einkommensausfalles aus. Eine zusätzliche UV wäre unnötig.

Einzig für Einmalbeschaffungen (Umbau, Neuanschaffung) macht eine Unfallversicherung Sinn.

Dazu hat man als Arbeitnehmer noch die gesetzliche Unfallversicherung, die einen Teil des Unfallrisikos schon abdeckt (natürlich nicht im Freizeitbereich).

Sich nur für die UV zu entscheiden, halte ich für die ungünstigste Wahl. Rechnen Sie sich mal aus, wenn sie morgen aufgrund eines Unfalles für den Rest Ihres Lebens nicht mehr arbeitsfähig wären, wie lange Sie von der Invaliditätssumme leben könnten! Und wenn sie aufgrund einer Erkrankung nicht mehr arbeiten können, bekommen Sie gar nichts!

Fazit: Zuerst BU, die deckt das umfassendere Risiko ab, dann über UV nachdenken. Auf die kann man eher verzichten.

wanger1860 
Fragesteller
 20.09.2011, 11:31

Das heißt im klartext wenn ich jetzt nächstes Jahr einen Hausbau starte wäre eine UV sinnvoll!?

nersd  20.09.2011, 11:39
@wanger1860

Wie kommst du darauf???

Wenn du unfallbedingt dein Haus umbauen musst oder ein speziell umgebautes Auto benötigst z.B., dann braucht man ja mit einem Mal eine größere Summe Geld. Die erbringt die UV, wenn Leistungspflicht besteht. Aber dann bleibt natürlich noch weniger zum Leben übrig ;)

wanger1860 
Fragesteller
 20.09.2011, 23:04
@nersd

Aja sorry hab oben was falsch verstanden

Bei einem Unfall kann persönlicher Schaden entstehen, der es erfordert, z. B., eine Wohnung behindertengerecht umzubauen ! Da müssen kurzfristig sehr hohe, durchaus fünfstellige Beträge, verfügbar sein. Das kann eine BU alleine nicht abdecken. Es gibt mittlerweile auch Tarife einer Unfallversicherung, die in besimmten Fällen leisten, wenn die Ursache kein Unfall war - z. B. Unfall als Folge eines Herzinfarkts, etc.

Auf jeden Fall hat die BU die Priorität 1, die Unfall Prio 1a . Beste Grüße