Bruder seit 10 Jahren arbeitslos - wie motivieren?

9 Antworten

Die Motivation muss er selbst entwickeln, sonst wird er wohl nicht lange arbeiten.

Zeig ihm, was er sich leisten könnte, wie sein Leben aussehen könnte. Wenn er natürlich liebend gern den ganzen Tag daheim rumhockt und auch noch in den entsprechenden Kreisen verkehrt, dann wird das schwer bis unmöglich.

Jeder Hilfebedürftige, der grundsätzlich erwerbsfähig ist, und daher ALG II erhält, wird vom Jobcenter betreut und muss dem Jobcenter gegenüber Pflichten erfüllen.

Erfüllt er die Pflichten nicht, wird er sanktioniert, und zwar bis auf komplette Leistungseinstellung.

Deine Aussage kann also soooo nicht richtig sein.

Wenn er also kontinuierlich arbeitslos ist, obwohl er ja gesund und im passenden Alter ist, liegt das vor allem am Unvermögen des Jobcenters, ihn in Arbeit oder in eine Ausbildung zu bringen.

Für jedwelche Motivation dürfte es nach zehn Jahren (!) mittlerweise viel zu spät sein.

Ihr Bruder hat keinen Schulabschluß. Ihr Bruder hat keinen Beruf erlernt. Bis jetzt hat er nur so viel "gelernt": Er kommt auch ohne jedwelche Anstrengung durch's Leben. Er hat ein Dach über dem Kopf. Er hat etwas zu futtern. Er hat eine Krankenversicherung. Er hat sein "Vergnügen" (sich beispielsweise mit seinen Kumpels treffen). Wozu sollte er sich denn dann überhaupt anstrengen?

Leider kenne ich zwei solcher "Fälle" aus eigener Anschauung: Die beiden Söhne meines Lebensgefährten aus erster Ehe sind auch so "veranlagt". Wir - mein Lebensgefährte, meine Wenigkeit, die restliche Familie - haben die Beiden "aufgegeben", denn alle Bemühungen (Reden, auf Jobs hinweisen etc.) verliefen im Sande; Kontakte sind auf ein Minimum reduziert worden; finanzielle Hilfen oder Zuwendungen wurden eingestellt ... eigenartigerweise kommen die Söhne (immer noch) recht gut klar. Selbst Freundinnen hatten keinen positiven Einfluß.

also nach 10 Jahren hat er sich schon daran gewöhnt nichts zu tun. Das Problem ist, dass man nach so langer Zeit auch immer unsicherer wird und denkt, dass man auf der Arbeit nicht klar kommt. Solche Leute lernen es nur durch den Sprung ins kalte Wasser, wenn auf einmal gar nichts geht, er dringend Geld braucht und nirgendwo etwas bekommt. Ich glaube nicht, dass du es schaffst, ihn zu motivieren.

Nicht unbedingt ich habe mich nicht daran gewöhnt. Ich würde lieber heute als morgen eine Umschulung machen

Brech den Kontakt ab, wenn Du dich (zu Recht) schämst für ihn. Vielleicht entwickelt er so die Motivation sich zu ändern. Denn das muss von ihm selbst kommen, da kannst du ihm nicht helfen, nur ihn fallenlassen (hilft auch bei Süchtigen, die müssen auch erst ganz unten sein, bevor sie sich das eingestehen).