Betriebskostenabrechnung - Wasser / Abwasser
Hallo liebe Betriebskostenabrechnungsspezialisten! :)
Habe gerade meine Betriebskostenabrechnung für 2012 erhalten. Wir sind erst Ende des Jahres hier eingezogen, sodass der Zeitraum vom 12.9 bis zum 31.12.12 betroffen ist, laut Abrechnung 111Tage. Mal davon abgesehen, dass die Abrechnung schon hier Fehler auffweist (2013 statt 2012 geschrieben, einmal sogar 20113), denn ich weiß ja, welcher Zeitraum gemeint ist, finde ich es fragwürdig, dass ich für diesen Zeitraum 450€ nachzahlen soll.
Mit einer eventuellen Nachzahlung aufgrund von Heizkosten (da ja keine Vorauszahlung im Sommer stattgefunden hat und die Heizperiode direkt begann) habe ich ja gerechnet. Diese sind mit ca. 150€ für diesen Zeitraum aber nicht erwähnenswert.
Was mir aber fragwürdig erscheint, sind die zwei höchsten Posten auf der Abrechnung: - "Wasserversorgung": 177€ - "Abwassser": 301€ (der mit Abstand höchste Posten auf der gesamten Rechnung)
Beides soll laut Abrechnung nach dem Umlageschlüssel "Verbrauch" abgerechnet worden sein. Das würde ja bedeuten, dass ich im letzten Jahr bei einem 30Tage-Monat 81,44€ Abwasserkosten verursacht haben soll, also rund 2,7€ am Tag und das die gesamten 111 Tage!?! Auch die Spalte "Ihr Anteil" ist hier anders als bei allen anderen Posten der Abrechnung. Sonst wurde z.B. bei der Heizkostenabrechnung und dem Umlageschlüssel "direkt" hier der Faktor "1" abgewandt oder z.B. bei der Grundsteuer der Umlageschlüssel "m²", als "Ihr Anteil" ist die entsprechende Berechnung pro m² und Zeit, die wir dort wohnen angegeben (ist erläutert). Aber nun: Bei der Kostenart "Abwasser" und dem Umlageschlüssel "Verbrauch" handelt es sich um eine Gesamtsumme von "13.524,00€" mit angegebenen Gesamtanteilen von "4962,84". In der Spalte "Ihr Anteil" wird hier ein Wert von "110,5900" angegeben (? keine Erläuterung, keine Ahnung wie dieser Faktor entstanden sein soll), der zur Spalte "Ihre Kosten" und "301.36€ führt. Kann das stimmen??? Ich kann es mir einfach nicht vorstelllen ....
Zudem noch eine Frage: Ich weiß nicht, ob es eine große Relevanz hat, aber die Wohnung haben wir als 96m²-Wohnung angemietet, in der Betriebskostenabrechung werden für Berechnung der Anteile aber immer 100qm angesetzt. Ist das normal bzw. in Ordnung?
Als Hintergrundinformation: Wir wohnen hier zu zweit in einer Anliegerwohnung. Darüber hinaus wird das Gebäude als Geschäftsgebäude genutzt. Insgesamt hat es knapp 590 m².
Über schnelle Hilfe würde ich mich sehr freuen und ich danke im Voraus allen, die sich die Zeit nehmen mir zu antworten!
Gruß barpe
6 Antworten
Da angeblich nach Verbrauch abgerechnet wurde (Frischwasser 1,60 €m³ und Schmutzwasser 2,73 €/m³, zus. 4,33 €/m³) müsstest du bei einer Summe von 478 € für Frisch- und Schmutzwasser in den 2,5 Monaten 110,39 m³ verbraucht haben. Realistisch sind allgemein aber p.P./Monat ca. 3 m³. Es ist also äußerst fragwürdig, wie diese Anteile zu Stande gekommen sein sollen. Wenn tatsächlich nach Verbrauch abgerechnet wurde, müsste es in deiner Wohnung Zähler für Kalt- und Warmwasser geben. Deren Anfangswert bei Einzug und Endwert zum Jahresende müssten in der Abrechnung stehen. Die Differenz wäre dann der Verbrauch. Lege deshalb unbedingt Einspruch gegen die Abrechnung ein und fordere Einsichtnahme in die Rechnungen des Ver- als auch Entsorgers. Auch das Ableseprotokoll wäre selbstverständlich zu prüfen.
Für die Grundsteuer ist die Umlage nach Wohnfläche korrekt, allerdings nur zeitanteilig.
Hallo , ich hatte die gleichen Probleme mit meiner Wohnung - aus der ich mittlerweile seit fast 5 Jahren ausgezogen bin. Geh mit dieser Abrechnung am besten zum Mieterschutz und lass es von einem Experten ausrechnen. Das wäre doch die beste Alternative,denn aufgrund deiner Angaben ersehe ich nur,das du zuviel nachzuzahlen hast. Ich empfehle dir auch die laufenden Abschläge (Nebenkosten) dort aufzuzeigen und dort wird dir am besten geholfen.
Ja, habe natürlich auch dran gedacht mir direkt "professionelle" Hilfe zu holen. Wollte aber vorher mal hier nachfragen. Vielleicht hat ja jemand direkt ne logische Erklärung parat oder zumindest einen Tipp, was ich morgen im Gespräch mit der Dame, die die Abrechnungen macht, anmerken kann / muss und was ich vielleicht einfordern sollte.
zu den enormen Kosten Frisch-/Abwasser vermute ich das keine Abgrenzung zu der Gewerbeeinheit besteht.
Kann es sein, dass das Gewerbe übermäßig viel Wasser verbraucht?
Zahle zunächst aus der vorliegenden BK-Abrechnung die unstrittigen Positionen und zu den anderen fordere dein Vermieter zur Darlegung/Zusammensetzung auf.
Dürfen die das einfach entscheiden?
Mit einer Ankündigungsfrist erfolgt das im Lastschriftverfahren
Die Ankündigung reicht nicht, es muss vereinbart sein.
Hi,
Bei der Kostenart "Abwasser" und dem Umlageschlüssel "Verbrauch" handelt es sich um eine Gesamtsumme von "13.524,00€" mit angegebenen Gesamtanteilen von "4962,84".
Jetzt fehlen uns noch zur Nachrechnung die Angaben:
die Gesamt-Kosten Wasser und
die angegebenen Gesamtanteile Wasser.
Gruß Distel
Hallo, Kostenart "Wasserversorgung" nach Umlageschlüssel "Verbrauch", Gesamtsumme: "7.929,41€" Gesamtanteil ist auch hier bei "4962,84" (ebenso wie bei dem Abwasser) und mein Anteil ist hier auch bei "110,5900" (ebenso wie beim Abwasser). Meine Kosten belaufen sich hier für die 111Tage auf 176,70€.
Ich hoffe das hilft weiter. Danke im Voraus! Gruß barpe
Hi Barpe,
nach meinen Berechnungen ist die Abrechnung rechnerisch richtig.
Beachte auch, dass der Gewerbemieter einen Faktor von ca. 44 bei den Anteilen, jedoch nur einen Faktor ca. 5 bei der Fläche hat.
D.h. er zahlt ca. 8,5 mal mehr als du!
Gruß Distel
Vielen Dank.
Also ist es doch eher ein subjektiver Eindruck, dass diese Abrechnung (nach 3,5 Monaten in der Wohnung) sehr hoch ist? Dass die anderen Mieter (es sind zwei unterschiedliche Gewerbe) sehr viel mehr zahlen, ist mir natürlich bewusst. Ich frage mich dennoch, wie es sein kann, dass für mich derart hohe Kosten entstehen. Oder sind sie gar nicht so hoch und ich empfinde es nur so? (Bsp. Abwasser mit über 80€ pro Monat im Durchschnitt)
In jedem Fall weiß ich jetzt, dass die reine Rechnung stimmt. Danke dafür!
Vielen Dank.
Also ist es doch eher ein subjektiver Eindruck, dass diese Abrechnung (nach 3,5 Monaten in der Wohnung) sehr hoch ist? Dass die anderen Mieter (es sind zwei unterschiedliche Gewerbe) sehr viel mehr zahlen, ist mir natürlich bewusst. Ich frage mich dennoch, wie es sein kann, dass für mich derart hohe Kosten entstehen. Oder sind sie gar nicht so hoch und ich empfinde es nur so? (Bsp. Abwasser mit über 80€ pro Monat im Durchschnitt)
In jedem Fall weiß ich jetzt, dass die reine Rechnung stimmt. Danke dafür!
Die Idee finde ich nicht schlecht. Aber: Zitat aus dem Brief des Vermieters:
"Da uns eine Einzugsermächtigung von Ihnen vorliegt werden wir die vorgenannte Nachzahlung von Ihrem Konto per Lastschrift einziehen".
Wie bitte? Natürlich haben sie eine Einzugsermächtigung - für die Miete habe ich das bisher immer so gemacht - problemlos. Eine BK-Abrechnungs-Nachzahlung is aber nie eingezogen worden. Dürfen die das einfach entscheiden?