Arbeitszeugnis gut oder schlecht?
Hallo liebe Ratgebende,
Ist das folgende Arbeitszeugnis gut oder schlecht? Ich freue mich auf Eure antworten und bedanke mich bereits im Voraus dafür.
Bereits nach kurzer Einarbeitung beherrschte XY Ihren Aufgabenbereich umfassend. Sie erledigte die ihr übertragenen Aufgaben aufgrund ihrer raschen Auffassungsgabe und der praxisorientierten Denkweise mit guten Resultaten. XY war eine engagierte Mitarbeiterin die durch ihre häufige Leistungsbereitschaft überzeugen konnte. Auch in Situationen mit hohem Arbeitsaufkommen erwies Sie sich als belastbar.
Ihre Aufgaben führte Sie mit Umsicht und Verantwortungsbewusstsein aus. Sie war gewissenhaft und arbeitete zügig. Bei wichtigen Aufgaben arbeitete XY zuverlässig und gewissenhaft.
Sowohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht erzielte Sie zufriedenstellend Arbeitsergebnisse. Wir waren mit den Leistungen von XY stets Zufrieden.
Wegen ihres freundlichen und ausgeglichenen Wesens wurde Sie allseits geschätzt. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen sowie Kundinnen und Kunden war zuvorkommend und korrekt.
5 Antworten
Hallo Gesundundfit,
der von dir hier eingestellte Textausriss lässt auf eine unterm Strich kaum noch befriedigende Wertung schließen. Die tatsächliche Falltiefe ergibt sich aber erst in Kenntnis des vollständigen Zeugnisses.
Grundsätzlich gilt auch hier- für die sinnvolle Bewertung und Kommentierung eines Zeugnisses benötigt man das vollständige (anonymisierte) Zeugnis, quasi von der Über- bis zur Unterschrift. Grundsätzlich sollten der zu würdigende Zeitraum, die erlernte bzw. bekleidete Tätigkeit, die Branche und die Unternehmensgröße genannt werden.
Bereits der einleitende, den Zeugnisempfänger benennende Absatz enthält erste wertende Aussagen, genauso wie die Auflistung der Tätigkeiten. Diese wiederum korrespondieren mit den darauffolgenden Bewertungen der einzelnen Aspekte von Arbeits- und ggf. Führungsweise bzw. -leistung sowie von Fachwissen und Sozialverhalten.
Möglicherweise bedarf es in gerade diesem Fall aber auch weiterer Angaben, die einen erheblichen Einfluss auf die in deinem Zeugnis enthaltene Wertung haben können.
Der Text eines Zeugnisses beginnt nunmal mit dem Wort Zeugnis oder einem seiner Verwandten und er endet mit einer Unterschrift. Nur in diesem Kontext lässt er sich halbwegs seriös werten. Fast jede Formulierung in einem Zeugnis kann in einem geänderten Zusammenhang für eine gänzlich andere Aussage stehen. Jede der auf den ersten Blick positiven Aussagen kann durch den ausgelassenen Teil abgewertet werden.
Ein Arbeitszeugnis kann nur im Original bewertet werden. Persönliche Angaben kann man schwarzen. Zusätzlich zum Text müssen noch das Layout und der gesamte Aufbau einbezogen werden.
Auch sind die Rechtschreibfehler dann besser zu erkennen. Also, ob du diese beim Abtippen gemacht hast oder ob sie im Original auch sind. Das könnten nämlich auch Hinweise sein.
Auch ist nicht ersichtlich ob es keinen Abschlussatz gibt, oder du diesen weggelassen hast. Auch dieser ist wichtig.
Ich schrieb bereits, nur Textpassagen abtippen sind nichtssagend. Es muss jedes Wort und das Layout bewertet werden.
Das reisst's auch nicht mehr raus. Ausserdem wird das Ausscheiden nicht bedauert.
Das wissen wir ja nicht, daher muss man alles sehen. Vielleicht steht es dort.
Ja klar. Wenn er und immer nur mit Zeugnisfragmenten versorgt, kann da noch so einiges drin stehen (oder auch - was ja nicht minder wichtig ist - NICHT drin stehen). Aber von der Tendenz her kann man schon sagen, dass da wohl nix Gutes mehr bei rauskommen duerfte.
Die Leistungsbeurteilung ist sehr schlecht, die Verhaltensbeurteilung nicht ganz so schlecht.
Der (von dir nachgereichte) Schlusssatz ist etwas besser, steht aber im Widerspruch zum zuvor Gesagten.
Unterm Strich ein wirklich schlechtes Zeugnis.
Für mich klingt das manchenteils nicht schmeichelhaft. Z.B. gefällt mir das "Zufriedenstellend" anstatt "sehr gut" ganz und gar nicht. Schulnote 4.
"häufige Leistungsbereitschaft" = Du warst faul.
Es fehlen die überschwänglichen Adjektive. Also wohl eher eine 5 als eine 4.
Abschluss: Wir wünschen XY für die Zukunft weiterhin Erfolg und alles Gute. Ist dies gut oder Schlecht?