Altenpflege...wie würdet ihr euch verhalten?

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Hallo mareike,
ich kann Deine Verärgerung nachvollziehen. Der Schreibkram ist wichtiger als die Bewohner und für einen Bettlägerigen bekommt man schneller eine höhere Pflegestufe und somit mehr Geld. Warum soll man sich dann bemühen jemanden zu mobilisieren. Das ist ja dann unwirtschaftlich.
Der Teufel steckt eindeutig in den Vorschriften, das sieht man ja schon an der Beurteilung des MDK. Darum wird es auch nichts nutzen, ihn zu informieren.
Der Heimleiter steht unter dem Pantoffel der Bereichsleitung? Was ist mit der Pflegedienstleitung?
Wenn Du eine dienstliche Anordnung hast, mußt Du Dich daran halten. Dir sind wohl die Hände gebunden. Du kannst nur versuchen auch weiterhin so zu arbeiten, wie Du es für richtig hältst. Das kostet aber Nerven. Versuch Deine Kollegen von Deinen Ansichten, die ich durchaus für richtig halte, zu überzeugen. Ihr habt ja während des Urlaubs auch gut zusammen gearbeitet.
Du kannst auch versuchen, Dich mit den Angehörigen zusammen zu setzen und die konkreten Mißstände schriftlich mit Datum und Uhrzeit aufzuschreiben und dann als Beschwerde an den Heimbeirat oder/und an die Heimleitung zu schicken. Mit de Bitte um Stellungnahme und Klärung. Dann mußt Du aber mit viel Widerstand bei der Arbeit und einer evtl. Kündigung rechnen.
Also alles nicht so einfach. Ich wünsche Dir viel Kraft und Energie und weiterhin Freude an der Arbeit.
Menschen wie Du werden gebraucht aber leider oft niedergemacht.((-:
Mir fällt gerade noch ein, kannst Du nicht eine Weiterbildung machen und selbst zur Wohnbereichsleitung werden??

Du kannst Dich, wie schon geschrieben wurde an die Heimaufsicht oder den MDK wenden, oder auch an den Verein Pflegeliga e.V. (www.pflegeliga.de). Dort wird man Deine Informationen oder Fragen vertraulich behandeln und versuchen das Problem zu lösen.

Desweiteren gibt es in Aachen eine Pflegesachverständige, die könnte Dir sicherlich auch einen Rat geben - Pflegeberatung Aachen (einfach mal googeln) - Sie ist auch hier bei GuteFrage vertreten...

Das ist leider kein Einzelfall. Auch bei uns ist Menschenwürde in Leitungskreisen ein Fremdwort. Und auch wir schneiden bei den MDK-Prüfungen immer gut ab. Unsere Leitung weiß immer vorher, wann der MDK "unangemeldet" vorbeikommt und sie weiß auch ganz genau welche Bewohner "zufällig ausgewählt" überprüft werden. Diese Dokus werden natürlich auf Vordermann gebracht, da stimmt dann alles. Und auch nur das wird überprüft, alles andere interessiert den MDK nicht. Selbst Bewohner, die die MDK-Prüfer persönlich ansprechen und sich über den Dreck und die menschenunwürdigen Zustände beschweren, werden ignoriert und als völlig dement hingestellt, obwohl sie es nicht sind. Das ganze System ist durch und durch krank.

Gibt es da nicht eine "Prüfende Stelle", Heim-Trägergesellschaft oder Krankenkasse / Pflegeversicherung, die da etwas ändern könnte

Das ist aber wirklich schwer zu beantworten. Hat denn die Leitung nicht jemand über ihr, an den man (Pfleger, ebenso wie Angehörige) sich wenden kann? Die Leitung scheint von Lebensqualität auch im Alter noch nichts gehört zu haben und sollte eigentlich nicht diese Stellung einnehmen. Letztendlich hilft u.U. nur, an die Öffentlichkeit zu gehen mit schriftlichen Anweisungen und Video Aufnahmen. Vielleicht rüttelt das auf... Oder eine Besprechung mit Personal, Betroffenen und Angehörigen...