Als Praktikant schikaniert und ausgenutzt. Was kann man dagegen tun?

14 Antworten

Mir scheint, dass auf der Station allgemein ein sehr rauer Ton herrscht und jeder den Druck nach unten weitergibt. Wenn die Stationsleitung sagt, dass Krankenschwestern nur überbezahlte Putzfrauen sind, wird sie das den Krankenschwestern dort ebenfalls vermittelt haben. Sie könnte also versuchen, sich ein bisschen mit diesen zu "verbrüdern". Aber vermutlich ist der Zug abgefahren, weil alle diese Praxis, den Schwächsten auszunutzen, schon verinnerlicht haben. Wobei ich teilweise die Schwestern verstehen kann. 

Ich habe letztes Jahr mitbekommen (als regelmäßiger Besucher), wie schwierig es auf einer unterbesetzten Station ist und zufällig direkt danach einen Artikel in Spiegel oder Stern (verwechsele ich immer) über ein Hamburger Krankenhaus gelesen, in dem massiv zu wenig Personal (Ärzte, Pfleger) war, so dass Patienten auch mit dreckigen Verbänden etc. liegen bleiben mussten und alle so überfordert waren, dass für Freundlichkeit keine Kraft mehr blieb und es nur ums Überstehen der Schicht ging (dagegen wurde erfolglos protestiert, da das Krankenkaus wie ein Unternehmen auf Gewinn ausgerichtet geführt wird - nicht als Einziges).

Das Problem: Zu viel Arbeit, daher Stress, daher Muffeligkeit, Frust und Aggression, Bewusstsein, Aufgaben zu vernachlässigen und daher gegenseitig Schuldzuweisung oder Abschiebung der unbeliebtesten, aber wichtigen Aufgaben. Bei zu wenig Personal bleibt halt auch mal Erbrochenes etc. liegen, weil jemand klingelt, der möglicherweise in Lebensgefahr ist.

Sie könnte versuchen, die Station zu wechseln - vorgeschobener Grund: Interesse an besonderen Aufgaben, z.B: auf der Kinderstation - oder das Krankenhaus. Aber das ist keine Garantie, dass es woanders besser wird. Der Ton kann allg. freundlicher werden, aber wenn alle überarbeitet sind, bleiben halt auch die gleichen Aufgaben überall liegen. Ich habe z.B. mitbekommen, dass Patienten Aufgaben übernahmen, die eigentlich Krankenschwester machen sollten, weil einfach zu viel Zeit verging, bis jemand kam. In einem Fall kümmerte sich eine Frau komplett um die Anliegen ihrer Zimmergenossin, für die sie sonst geklingelt hätte, bis auf die Hilfe beim Toilettengang. Weil es auf der Station mit 40 Betten (keine Ahnung, ob da schon die zahlreichen auf dem Flur stehenden Betten einberechnet waren) nur 2 Schwestern gab aufgrund von Krankheit und Personalmangel. Diese Frau, die sich kümmerte, erzählte, dass sie einmal aus dem Bett gehechtet sei - nach einer OP! - um zu verhindern, dass ihre Zimmergenossin aus ihrem Bett herausfiel. Klingeln hätte zu lange gedauert.

Sie kann aber mal einen Bericht schreiben und den in Ärzteforen und Foren für Medizinstudenten sowie Pflegefachkräfte posten. Ggf. auch nach dem Praktikum anonymisiert (ohne Namen der Schwestern etc.) im Krankenhaus abgeben mit dem Hinweis, dass möglicherweise zu hohe Arbeitsbelastung zu solchen Ergebnissen führt.

Sie Sollte das 'Ordnungsamt und auch das Jugendamt informieren Eine Praktiken   finanziell schädigen ist  auch nicht erlaubt also  sollte sie  die finanzielle Schädigung durch eine Anwalt zurückfordern.Da Hält sie niemand an    Gesetze    zb.  Arbeitszeit Gesetz!

Sie Kann das Praktikum  überall  anders auch machen! 

Hatte auch mal  einige Chefs die    ständieg  neue aufgaben   einem    vor beendigen des aktuellen  Arbeit gaben    einem der letzten haben ich gesagt er  kann ja nicht erwarten das ich  10 Sachen mache und      keine zeit habe um  das   in  folge zu erledigen der das angenommen hatte wunderte sich das  die Arbeit  die erledigt auf einmal schnell fertig und gründlich war!

Sie muss  sich nicht anschreien lassen !

Sie muss auch nicht akzeptieren Stunden nachzuarbeiten die durch die Unfähigkeit der Schwester die die Schichten einplant verursacht!

Es gibt nicht viele Optionen. Entweder die Zähne zusammenbeißen und das Praktikum absolvieren, oder abbrechen.

Wenn die Leitung für solch grobe Verletzungen der Gesetze kein Interesse zeigt, dann kann sie erst recht nichts machen.

Was ich aber an ihrer Stelle machen würde, wäre ein Artikel oder ein Leserbrief in der lokalen Zeitung. Auf jeden Fall publik machen.

Gespräche aufzuzeichnen ist übrigens gesetzlich verboten, ich würde sie aber aufheben. Für alle Fälle. Vor Gericht sind auf diese Art beschaffte Beweismittel nicht explizit verboten. Können also durchaus verwertet werden.

Hallo, 

das sind ja wirklich unhaltbare Zustände, so etwas muss sich keiner gefallen lassen.

Wahrscheinlich bekommt sie bei ihrer jetzigen Stelle "zum Dank" auch noch eine saumäßige Beurteilung. 

Deine Freundin findet bestimmt schnell einen neuen Praktikumsplatz. Ich wäre schon längst gegangen denn ich kann mir nicht vorstellen dass es woanders noch schlimmer sein kann.






1. Vorkommnisse detailliert protokollieren. Beweismittel sichern.

2. Pausenzeiten und Feierabend akribisch einhalten ("Tut mir leid, ich habe Pause"). Arbeiten dafür unterbrechen. Wenn sie sie auffordern weiterzuarbeiten, dann eine spätere Pausenzeit einfordern.

3. Ohren auf Durchzug stellen. Wenn die Kollegen ausfallend werden, einfach umdrehen oder "Ich sehe dass Sie im Moment etwas aufgebracht sind. Können wir weiterreden, wenn Sie sich beruhigt haben?" und Abgang.

4. Mehrere kurzfristige Schichtwechsel hintereinander ablehnen. Das Krankenhaus kann dadurch ja nicht stillstehen - sie ist ja nur Praktikantin.

5. Die Arbeiten in aller Ruhe zuende bringen. Nur nicht hetzen lassen.

6. Wenn jemand eine zweite Aufgabe drauflegen will: "ich bin gerade beschäftigt. Was soll ich zuerst machen". Die erste Aufgabe dann aber nicht selbständig wieder aufnehmen.

7. Immer mal wieder einen Tag krank melden, wenn der Schichtbetrieb zu belastend wird.

8. Wenn sie mit einem schlechten Zeugnis drohen oder eines ausstellen, Beschwerde im Personalbereich oder beim Geschäftsführer (oder dem medizinischen Leiter - ich weiß nicht wer zuständig wäre) mit dem Hinweis, dass sie gemobbt wurde, sie ein lückenloses Protokoll vorlegen kann und auch zu einem Anwalt gehen würde. Gerne auch mit der Presse. Sie wird dann wohl  nicht um einen Anwalt herum kommen.

9. Vorsicht bei Mitschnitten von Gesprächen. Scheidet oft als Beweismittel aus und ist in bestimmten Situationen strafbar.

Mal ehrlich, wäre es nicht besser zu gehen?