Aarbeitszeugnis Gut oder nicht bitte bewerten?

6 Antworten

Dieses "stets" ist gut. Es bescheinigt Dir, dass Deine vielen Aufgaben zu jeder Zeit (stets) schnell erledigt hast und die Ergebnisse immer zur vollen Zufriedenheit der Anforderungen des AG waren.

Du warst immer belastbar, hast alles schnell gelernt und warst auch immer bereit andere Aufgaben zu übernehmen und diese auch zur Zufriedenheit zu erledigen.

Die Verhaltensbeurteilung ist gut, die Reihenfolge (Vorgesetzte, Kollegen, Geschäftspartner) stimmt.

Es steht drin, dass Du auf eigenen Wunsch ausscheidest und vor allem der Schlußsatz ist sehr gut.

Da steht alles, was man sich als AN wünschen kann. Das Bedauern über Dein Ausscheiden, der Dank für die "stets sehr gute" Zusammenarbeit und die guten Wünsche für die Zukunft sowohl beruflich als auch privat. Wichtig ist auch, dass hier "weiterhin" viel Erfolg steht. Das bedeutet, Du hattest Erfolg.

Das ist ein gutes Zeugnis, dass Du überall vorlegen kannst.

rotreginak02  31.03.2019, 13:31

Ich weiß deine üblichen guten Antworten sehr zu schätzen, aber diesmal scheint mir deine Aussage zu euphorisch / oberflächlich.

Vorab: die "stets" in dem Zeugnis sollten dich überhaupt nicht beunruhigen, im Gegenteil, wenn sie selten oder gar nicht vorkommen. Aber dein Zeugnis hat so einige Schwachstellen.

Um ein Arbeitszeugnis solide bewerten zu können, muss man es im Ganzen betrachten, das bedeutet, dass man jede Aussage im Kontext lesen muss. Es zählt jedes Wort, aber auch jedes Weggelassene. Auch Ton und Ausführlichkeit spielen dabei eine Rolle, sowie die richtige Reihenfolge in der Nennung der Aufgaben. Es darf auch keine Form- Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten. Der (freiwillige) Schlusssatz kann ebenfalls ein Zeugnis komplett abwerten oder aber alles im (einklagbaren) Bewertungsteil bestätigen. Daher lesen viele Personaler diesen auch zuerst.

Zu deinem Zeugnis:

Es ist aus verschiedenen Textbausteinen zusammengesetzt, denen in manchen Sätzen individuelle Ergänzungen zugefügt wurden, die im Kontext eher negativ wirken. Nur ein Beispiel: einerseits werden dir hervorragende Fachkenntnisse (Note 1-2) bescheinigt, andererseits hinzugefügt, dass du auch wegen einer geplanten Weiterbildung als Arbeitsvorbereiter eingesetzt wurdest. Das impliziert, dass du diese WB nicht absolviert hast, man betont dies ...[und es sind Zweifel gestreut, ob du mit den Aufgaben, die dir ab 2017 zugeteilt wurden, vielleicht (teils) überfordert warst, gut 1,5 Jahre danach die Kündigung...]

Insgesamt ist das Zeugnis -gemessen an deiner relativ langen Betriebszugehörigkeit von über 8 Jahren- sehr kurz und abgehackt, gerade einmal 6 Sätze zu deiner Leistungsbeurteilung, das zeigt dem Leser, dass sich der Autor keine große Mühe mit dem Zeugnis gemacht hat. Ein Grammatikfehler kommt noch obendrauf:
"Aufgrund seinen hervorragenden Kenntnissen", richtig ist: "Aufgrund seiner hervorragenden Kenntnisse"....

Lesen wir mal den Schlusssatz zuerst:
Dank und Bedauern ist hier positiv formuliert, aber dann kommt "für die weitere berufliche und private Zukunft wünschen wir ihm alles Gute und viel Erfolg" Diese Formulierung ist ein großer Unterschied zu der Formulierung, die tatsächlich bisherigen Erfolg bescheinigt, die lautet nämlich zwingend: "weiterhin viel Erfolg"
[ - Da hat sich "Hexle2" offensichtlich verlesen, und war daher etwas euphorischer in Ihrer Beurteilung -]

Geht man dann dein Zeugnis konkret durch, so fällt auch auf, dass hier in keinem Satz deine erfolgreiche Arbeit erwähnt wird, man lässt es weg. Bei insgesamt guten Zeugnissen wird eine solche Aussage aber immer, zumindest in Teilsätzen erwähnt, entweder im Zusammenhang mit den Fachkenntnissen (die er stets erfolgreich in der Praxis anwendete) oder aber mit Arbeitsweise und/ oder Auffassungsgabe (dank seiner raschen Auffassungsgabe, war er in der Lage, komplexe Zusammenhänge zu erfassen und fand stets für alle auftretenden Probleme gute und erfolgreiche Lösungen..)

In der Gesamtbeurteilung hast du in der Note ein gut erhalten. Dennoch halte ich es insgesamt eher für ein durchschnittliches Zeugnis, also Bereich befriedigend, da wichtige Aussagen fehlen und Widersprüchlichkeiten vorhanden sind.

Aufgrund von Formfehlern bezüglich der Reihenfolge (z.B. Kenntnisse werden nicht vor und als Begründung für Aufgabengebiete genannt, Leistungszusammenfassung kommt erst vor dem Sozialverhalten und nicht vor der Auffassungsgabe, diese sollte am Anfang direkt nach den Fachkenntnissen kommen...) und Grammatikfehlern (siehe oben + mindestens ein fehlendes Komma) würde ich das Zeugnis an deiner Stelle reklamieren.

Dabei könnte man auch direkt die unschönen Formulierungen wie "der geplanten Weiterbildung" streichen lassen, um Erfolgserwähnung bitten und last but not least ein "weiterhin viel Erfolg" im Schlusssatz vorschlagen.

Formfehler muss der Ex-AG korrigieren, die Vorschläge nicht, kann ja sein, dass er das absichtlich so geschrieben hat.....

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich kann dir hier auch nur mit Vermutungen helfen. Ich darf zwar als Zeugnisse lesen, bin aber mit Übersetzung nicht vertraut.

Mein Eindruck: für einen Kleinbetrieb wäre es ein sehr gutes Zeugnis.

Für ein führendes Unternehmen in der Branche? Halte ich es für nicht gut formuliert. Ich stolpere tatsächlich über deine stets. Von einem Unternehmen in der Größe könnte ich eine bessere Ausdrucksweise erwarten ( eben weil das Zeugnis sich liest wie gewollt, aber nicht gekonnt)

Führt die Arbeiten rationell aus ? kann wirtschaftlich bedeuten, kann aber auch meinen gerade das Nötigste?.

Was hast du zwischen 2014 und 2017 gemacht? Fehlt komplett.

Weiterhin irritiert mich der Gesprächspartner, redest du zuviel? Ich schätze dich im Betrieb entweder als Mensch/Kollege oder als Verhandlungspartner. Um Gespräche zu führen?

Ich würde es als befriedigend einstufen, lasse mich aber gerne berichtigen.

Hexle2  30.03.2019, 21:46
Was hast du zwischen 2014 und 2017 gemacht? Fehlt komplett.

Du hast das Zeugnis nicht komplett gelesen. Da fehlt nichts.

Nach der Ausbildung als Feinmechaniker/CND-Dreher unbefristet übernommen

kabbes69  30.03.2019, 21:57
@Hexle2

Das habe ich gelesen :-) .

Nur kenne ich es so, dass dann auch dort steht mit welchen Aufgaben (zB Schwerpunkt x in unserer Abteilung.Y ) man ihn in der Zeit betraut hatte.

das stets ist die Steigerung, genauso wie "vollste" statt volle.

Damit bescheinigt man dir zB, dass die gelobten Leistungen dauerhaft so gut waren.

Ein gutes Arbeitszeugnis ohne versteckte Hinweise, sage ich mal.

kingallex1 
Fragesteller
 30.03.2019, 13:51

Danke für die schnelle Antwort. Ich werde später noch ein Bild hochladen. Vom Handy klappt es irgendwie nicht.

Stets bedeutet 'immer', zu jeder Zeit!

Da es ja keine negativen Formulierungen in Arbeitszeugnissen geben darf, werden negative Aussagen immer iwie 'versteckt' untergebracht! Richtige Erfahrungen habe ich mit denen nicht, aber soweit ich das beurteilen kann, steht sowas überhaupt nicht drin! Ich finde das Arbeitszeignis ziemlich gut! Steigern ließe es sich mMn nur, in dem man überall ein 'sehr' und ab und zu ein 'excellent', oder 'überragend' einfügen würde! Es scheint mir in allen Bereichen mit 'gut' bewertet worden zu sein!