Kann man Liebhaberei selber anmelden?

1 Antwort

Wenn Du Waren, die Du selbst hergestellt hast, verkaufst, liegen Einkünfte aus Gewebebetrieb vor.

Zu den Betriebseinnahmen zählen alle Erlöse durch den Verkauf der Waren. Zu den Betriebsausgaben zählen alle Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Gewerbe. Wareneinkäufe sind daher nur Betriebsausgaben, soweit Du diese Waren anschließend verkaufst.

Beispiel:

Du kaufst 10 Ballen Wolle. Davon verwendest Du 2 Ballen um etwas zu stricken, was Du verkaufen willst und 8 Ballen für private Zwecke. Betrieblichen Bezug haben nur die 2 Ballen. Du kannst somit nur die (anteiligen) Kosten dafür geltend machen.

Betragen alle Nebeneinkünfte im Jahr unter 410 € werden er bei der Einkommensteuer nicht mitgerechnet. Darunter fallen der Gewinn wie oben beschrieben aber auch Einkünfte aus Renten, Vermietung usw.

Von einer Liebhaberei geht das Finanzamt in der Regel nur aus, wenn Du dauerhaft Verluste erwirtschaftest.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachbearbeiter Veranlagung

Danke für die Antwort!

Ja, ich weiß, dass ich nur die Kosten für die Materialien geltend machen könnte, die ich dann tatsächlich verkaufen würde, aber der Gewinn wäre wie gesagt so gut wie nichts.

Bleiben wir beim Strickbeispiel: wenn ich eine Mütze für 30€ verkaufen würde, Wolle dafür sind 20€, kommt dazu noch Verpackung und Versand und andere eventuelle Ausgaben... höchstens 5€ Gewinn für ein Einzelstück?

Mir ist ganz klar: aus unternehmerischer Sicht ist das absoluter Blödsinn und kein Geschäftsmodell. Und das ist genau der Punkt: mein Ziel wäre gar nicht ein Geschäft/Unternehmen zu gründen, sondern nur nebenbei etwas Geld aus meinem Hobby zu machen, um das Hobby selbst zu finanzieren.

Theoretisch könnte man sogar viel Glück haben und viel verkaufen und ein relativ großes Umsatz/Nebeneinküfte haben, aber mit einer sehr niedrigen Marge und am Ende kaum Gewinn. Toll als Hobbyist, blöd als Unternehmer. Daher auch meine Frage, ob in den 410€ nur Gewinn oder das ganze Umsatz berücksichtigt wird. Weil dann kommt das Finanzamt gerne und fragt was man da macht und man muss sogar Geldbuße zahlen für 100€ Gewinn im Jahr...

Als Hobbyist, der sowieso Geld für sein Hobby ausgibt, freut sich man auch über wenig Geld, das wieder reinkommt (und auch darüber, dass man die vielen Mützen, Taschen usw. loswerden kann... man kann selber nur so viele Mütze tragen und irgendwann ist die ganze Familie und Freundeskreis schon gut versorgt...).

Ich finde es nicht nur ärgerlich sondern auch wirklich schade, dass es keine Optionen für die "Hobbygründer" gibt. Einem bleibt nur, gar nichts tun (tolle Entrepreneur-Förderung...) oder ein Gewerbe anzumelden und warten bis das Finanzamt kommt und sagt "Das ist aber doch Liebhaberei!" ... Schade. Das Finanzamt hat auch schon genug große Konzerne zu kontrollieren statt die Paar Mark mehr oder weniger, die ein Hobbyist machen kann...

Danke und Grüße

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@Noufrils

Hallo,

ich habe im Grunde dieselbe Frage.

Hast Du bereits eine Lösung oder eine Antwort erhalten, mit der Du etwas anfangen kannst?

Viele Grüße.

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