Zu viele Gedanken beim Autofahren - Beinahe Unfälle!

5 Antworten

Hallo du,

es gibt einige Möglichkeiten, seine Konzentration zu trainieren, von Bogenschießen bis Entspannungstechniken. Gerade wenn du zu den "Zuviel-Denkern" gehörst, bietet sich doch z.B. Autogenes Training oder Tai Chi an, oder?

Was das Autofahren betrifft: Es gibt ja Fahrschulen, die auf Menschen mit Angst vorm Autofahren spezialisiert sind. Vielleicht kann man dir auch da ein paar Tipps geben? Fahranfängern hilft es auch oft, möglichst keine Ablenkung im Auto selbst zu haben. Also z.B. Handy stumm, Radio aus, usw.

Zusätzlich kannst du ja mit einem Psychologen sprechen, welche Möglichkeiten es gibt, Chaos im Kopf zu sortieren.

Oder du lässt dich mal auf Borderline-Störung oder ADHS untersuchen? Bei beiden Erkrankungen hat man auch Probleme mit zu viel Input. Falls du weißt, dass das auf dich zutrifft, weil du ja Medikamente nimmst, kannst du dich ja vielleicht in Selbsthilfegruppen austauschen oder eine spezielle Therapie machen.

Alles Gute jedenfalls, VG Veggimaus

Warte bitte auf autonome Fahrzeuge. Dauert nicht mehr lange. Wahrscheinlich nur noch 3-5 Jahre.

Fang mit Überlandstrecken an. Ein wenig Autobahn,Landstraße, Stadt. So holst du dir Sicherheit.

Selektion. Du musst das unwichtige ausblenden. Am Anfang ist das sehr anstrengend, die meisten Fahranfänger können davon ein Lied singen. Später fährst du beinahe meditativ, sprich du reagierst ohne zu denken, quasi instinktiv, jedoch muss der Instink erst darauf trainiert werden.

Wichtig ist mal alle Ablenkung zu vermeiden, so begabt wie du bist solltest du die Regeln ja alle kennen. Wichtig ist jetzt Situationen in Sekundenbruchteilen bewerten zu können und darauf zu reagieren, dafür muss man Gefahren erkennen.

Ich weiß zum Beispiel oft nicht wieviel ich fahren darf weil ich auf diese Schilder kaum achte, nein ich bin kein Raser. Andere Schilder dagegen nehme ich sofort wahr. Auch Situationen ... wie Fahrradfahrer, das leuchtet sofort eine Lampe bei mir auf.

Auch so Sachen wie Zebrastreifen, haltende Busse, spielende Kinder, Leute die sich ungewöhnlich Verhalten in ihrem Fahrstil, sowas muss dich sofort aus deiner meditativen Fahrweise reissen.

Mit deinem fahrrad fährst du doch auch durch den Verkehr und da geht es doch auch.

GelberHirsch 
Fragesteller
 05.09.2013, 18:32

Oh.. mit meinem Rad fahre ich meditativ, aber auch da passieren mir die lustigsten" Sachen... Radfahren bedeutet für mich noch viel mehr Denken, dafür habe ich mehr Sicht und fahre auf begrenzten Arealen und selten durch Kreuzungen, alles ist reguliert und ich kann schnell bremsen und weiß, dass ich so schnell niemanden "überfahren" kann.

Die Regeln kenne ich, aber wie lernt man das Unwichtige vom Wichtigen zu trennen bzw. vice versa? Genau das kann ich ja nicht, letztendlich muss ich ja immer alles wahrnehmen und dann sofort bewerten... mein Fahrlehrer hat bei mir oft nen Raptus gekriegt.

lupin1981  05.09.2013, 19:04
@GelberHirsch

Ja ist schwierig. Also Gefahren erkennen, Ball spielende Kinder etc. solltest du ja hinkriegen, sprich dort dann mit Bremsbereitschaft und erhöhter Wachsamkeit fahren, evtl. Geschwindigkeit reduzieren.

Mir viel der Schulterblick sehr schwer, kurz rumdrehen und gucken da seh ich doch nichts. Ist auch so ich seh da eigentlich nicht viel, mein Fahrlehrer sagte mir damals passt schon, wenn da was ist dann siehst du das, da hin starren brauchst du nicht. Das klappt auch, wichtig ist auch den Blick stets schweifen zu lassen, also Nirgendwo längere Zeit hinschauen. Du hast die Frontscheibe, die Seitenscheibe, einen Rückspiegel und zwei Seitenspiegel, eine Tachoanzeige und den Schulterblick. Benutze das alles. Den Blick schweifen lassen, aber eben nicht abschweifen lassen.

Mit der Zeit lernst du zu Unterscheiden, was ein richtige Manöver ist das deine Konzentration erfordert und was du meditativ machen kannst. Im Grunde, bzw. als Anfänger solltest du jedes Manöver als solchen Moment erachten, ebenso die Manöver anderer die dich beeinflussen.

Dein Beispiel du fährst vom Parkplatz runter das ist ein Manöver, Fahrradfahrer oder Fußgänger, Blinker setzen, Verkehr anschauen und kalkulieren wann man abbiegt. Mehr nicht das Gefasel das Beifahrers ausblenden, die Leute auf der anderen Seite die gerade in deine Richtung schauen ausblenden - dann solltest du auch den Radfahrer nicht übersehen.

Manchmal macht mir Autofahren auch Angst, wenn ich so über die Autobahn düse und dann mit 100 wo 80 erlaubt ist auf der nur 2 Meter breiten Spur überhole, da denke ich mir auch, wie geht das das hier keiner einen Fehler macht, das ist doch voll gefährlich. Lenke ich hier so eine Blechdose mit 100km/h und habe nur ein Spiel von ca. 20 cm, WAHNSINN.

Es gibt auch Sachen die sind extrem stressig für mich, zB wenn ich meine Schwester in Frankfurt besuche, mich mal wieder verfahre, um mich rum alle wie irre rumdüsen und ich nicht mal weiß wo ich lang muss, wo mich einordnen usw. da denk ich mir jedesmal wenn ich von der Autobahn runterkomme jetzt gehts wieder ab. Den Weg suchen und sich auf so einen überlaufenen Verkehr zu konzentrieren geht echt ab, da ein Radler, Zebrastreifen, Ampel, wo einordnen und vor allem wie die Strasse ist doch voll, pass ich schon rein .... da steigt einem schnell das Adrenalin in die Ohren. Sehr entspannend wirkt es dann zu fluchen.

Fluchen im Auto, geschützt, ungehört, ist meiner Meinung sehr wichtig zum Stressabbau, aber da ist jeder anders.

"Genau das kann ich ja nicht, letztendlich muss ich ja immer alles wahrnehmen und dann sofort bewerten"

Nein musst du nicht nur das was für deine Fahrt eben relevant ist, das ist Grundlegend immer die Strasse auf der du fährst, die dir vorausfahrenden Fahrzeuge und alle Regeln die für diese Straße gerade jetzt gelten. Dahinzu kommen dann weitere Dinge bei Manövern, Spurwechseln - schauen ob frei ist, Seitenspiegel, Schulterblick, Blinker, nochmal gucken, rüber. Zudem die Manöver anderer, neben dir fährt einer und will rüber - Blinker, ah entweder Gas geben soll der sich hinter dir einordnen oder Gas wegnehmen und Platz lassen.

Ich plane nach Möglichkeit auch alles, sprich vorausschauend fahren, ein Manöver spontan auszuführen ist ja wieder stressig mit Bremsen, Schalten, Gas geben, Blinken, das vorher schon planen zu können macht es wesentlich leichter.

Dinge wie ein Gefühl für die Geschwindigkeit und immer den richtigen Gang kriegt man mit der Zeit drauf, aber wenn du erst auf den Tacho schauen musst wie schnell du bist dann rumschalten oweia, schon haben wir den Radfahrer übersehen, weil wir uns ja bewegen und die Zeit eigentlich nicht haben.

Somit sei zu sagen durch Übung kommt Routine und mit Routine kommt Sicherheit und hier Stop, sei dir niemals sicher sondern pass auf. Dann sollte das auch klappen.

Fahr lieber nicht, wenn du unkonzentriert bist! Frag mal bei einem Psychiater nach was das sein könnte!

GelberHirsch 
Fragesteller
 05.09.2013, 18:27

Schon getan, zu viele Gedanken sagen sie.