Wozu gibt es Kirchensteuer, kann die Kirche nicht sich selbst finanzieren?
Warum muss der STAAT sich um die Kirche kümmern und damit noch mehr Bürokratie verursachen, statt die Finanzierung der Kirche selbst zu überlassen? Sollen die Kirchengänger doch, wenn sie wirklich was von ihrer Sache halten, dann einfach mehr in die Kollekte tuen? Oder was war die ursprüngliche Idee hinter der Kirchensteuer?
8 Antworten
Es gab eine Zeit, in der sich die Kirche selber finanziert hat. Dann kam die Säkularisation und der Staat hat der Kirche widerrechtlich alles weggenommen. Die Konsequenz war, dass fortan der Staat Sorge um die Finanzierung der Kirche tragen musste.
Es gibt seit vielen Jahren die Übereinkunft, dass der Staat die Kirchensteuer einzieht, gerade um die Bürokratie nicht noch größer zu machen. Der Staat lässt sich seine Arbeit aber auch teuer bezahlen. So haben beide etwas davon.
Im Zuge der Sekularisierung (Trennung von Staat und Kirche) vor ca. 200 Jahren hat alleine die katholische Kirche etwa 2.600 Quadratkilometer Grundbesitz an den Staat abgetreten und erhält auf Grund der damals geschlossenen Verträge eine jährliche Entschädigungsleistung, auch die Kirchensteuer ist eine Folge dieser Verträge.
Ursprünglich konnte die Kirche sich tatsächlich selbst finanzieren:
Je nach Schwere des Vergehens/Sünde, umso mehr musste man in die Kollekte werfen, um die Absolution vom Pfarrer zu bekommen.
Es ging dann so weit, dass man wirklich von jeglichem Verbrechen, sich "freikaufen" konnte. Aber dann kam Martin Luther und zerstörte bzw. hinterfragte dieses Geschäftsmodell.
Daher haben wir jetzt stattdessen eine "Kirchensteuer".
Die Kirchensteuer gibt es ja nicht überall! In Amerika muss jede Religion selbst Geld machen, um überleben zu können. Die Kirchen in Deutschland profitieren maßgeblich von unserem System.
In Amerika hat die Kirche auch nicht erhebliche Grundeigentümer an den Staat abgetreten!
Das tut sie doch durch die Kirchensteuer.
Der Staat zieht diese nur im Auftrag der Kirchen ein und leitet sie weiter. Dafür erhält er von den Kirchen eine Vergütung.
Ansonsten hat der Staat mit dieser Steuer nichts zu tun.
Gibt es für diese Aussage belastbare Quellen?
Das wissen eigentlich alle informierte Bürger.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/60326.wie-finanziert-die-kirche-ihr-sozialsystem.html
Du machst mir Spaß.
Ein Artikel aus dem Jahr 2004, veröffentlicht von einem Medium, dessen jornalistische Qualität nach einer Studie der Neuen Züricher Zeitung einen ziemlich zweifelhaften Ruf genießt.
Um mich zu überzeugen bedarf es schon etwas mehr Seriösität.
Schlaf weiter, du Schäfchen.
Wer schon mal Erfahrung mit Diakonie oderCaritas zu tun hatte, weiß dass die keinen Handschlag ohne Bezahlung durchs Sozialamt oder Pflegeversicherung tun. Selbstzahler bevorzugt
Danke für die Unterstützung. Das Märchen vom barmherzigen Samariter, der sich von Kirchensteuern ernährt, hält sich hartnäckig.
Mein Mutter wurde von der Diakonie betreut und kam dann in ein Altersheim der Caritas. Bin ihr gebranntes Kind.
Die kirchlich getragenen Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kindergärten, Pflegeheime, Hospize....werden auch zu über 90% der Kosten von Steuergeldern finanziert.