wovon soll man eine beerdigung bezahlen!?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

andere antwort 67%
Billigbestattung (auch ohne hartz4?) 33%
Kredit 0%
Ratenzahlung 0%

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
andere antwort
  • Ja, du hast durchaus recht, dass im Einzelfall Beerdigungen für Angehörige finanzielle Herausforderungen darstellen können. In der Praxis ist dies aber zum Glück in normalen Familien doch eher selten der Fall. Bedenke vor allem, dass fast immer das Erbe die Beerdigungskosten übersteigt und viele alte Menschen über Erspartes verfügen, das hoch genug ist, um die Beerdigungskosten zu decken -- manchmal absichtlich eben dafür angespart, manchmal auch einfach nur aus Sparsamkeit. Da die Haupterben auch die Beerdigungskosten begleichen müssen, ist hier doch meistens ein recht guter Ausgleich gegeben. 
  • Ab etwa Euro 5.000 ist eine würdevolle, übliche Beerdigung möglich, alles darüber hinaus ist eher freiwilliger Luxus. Deine Angabe von Euro 7.000 ist also eher hochgegriffen, aber wahrlich nicht unüblich.
  • Sogenannte Sozialbestattungen sind nur möglich, wenn der Haupterbe sozialhilfebedürftig ist. Übt er einen Beruf aus, so ist eine Sozialbestattung auf Kosten des Amtes nicht möglich. Auch muss selbstverständlich das gesamte Erbe für die Bestattung aufgezehrt werden, bevor das Amt sich an den Kosten beteiligt. Dies tritt also eher in Harzt-IV-Dynastien auf als bei der normalen Bevölkerung.
  • Sterbegeldversicherungen lohnen sich im allgemeinen nicht. Davon profitieren fast ausschließlich die Versicherungsunternehmen. Es wäre beträchtlich sinnvoller, wenn die Senioren einfach selbst sparen würden. Nur in besonderen Konstellationen, etwa hohes Alter bei geringer Lebenserwartung und sehr geringem Vermögen, kann eine solche Versicherung sinnvoll werden, aber dann schmerzt der Monatsbeitrag meistens umso mehr. 
  • Besonders kostengünstig sind häufig Bestattungen in Friedwäldern  oder Ruheforst. Wenn eine Feuerbestattung mit billigstem Sarg (wird ja ohnehin verbrannt, ohne dass es jemand sieht) gewählt wird und die Urnenbeisetzung im Friedwald erfolgt, können die Kosten unter den genannten Euro 5.000 liegen.
  • Noch ein Tipp: Wer zu Lebzeiten ohne Trauer und ohne Belastung und Eile mit Bestattungsunternehmern verhandelt, hat eine deutlich bessere Verhandlungsposition und kann deutlich bessere Preise aushandeln. Niemand verhandelt gut, wenn er gerade weint und trauert. Gerade wenn sich ein Ableben abzeichnet, ist es sinnvoll, schon vorher zu besprechen, an was man alles denken muss, welche Wahlmöglichkeiten es gibt und welche Formalitäten nötig sind. Man kann dann gegebenenfalls auch mit den alten Verwandten offen besprechen, welche Wünsche und Vorstellungen sie haben.
MichaelWardenga  28.08.2015, 09:13

Bei den genannten Zahlen bitte auch die Gegend beachten: In Süddeutschland, Hamburh etc. sind die Kosten grundsätzlich anders als z.B. in Berlin.

Hier gilt "Geiz ist Geil" und die Bestatter haben sich darauf eingerichtet. Hier gibt´s "all in" schon für unter 2.000 €, seriös und würdevoll.

Ich arbeite als Trauerredner und weiß, von wem ich rede.

Entscheidungshilfe gewünscht? r_s_h@email.de

andere antwort

Hallo,

du hast schon viele Antworten bekommen zu der Frage wie man vorsorgen kann und wer was zu zahlen hat.

Guck dir jetzt schon mal Friedhöfe an, hol dir Angebote bei verschiedenen Bestattern ein, guck mal zu einem Friedwald.....

Es gibt viele Arten der Bestattung und 7.000 Euro können sein - müssen aber nicht....(wobei man auch gucken muß was dann wieder der Friedhof kostet, die anderen Kosten drumherum, was man sich vorstellen kann und was man nicht haben möchte)

Also vorher mit der Mutti drüber reden (im besten Fall) und dann Erkundigungen einziehen :-)


andere antwort

google mal "Sozialbestattung" (oder hier ein Link: https://www.bestattungen.de/ratgeber/bestattungskosten/sozialbestattung.html )
 Man bekommt also durchaus Hilfe, wenn es nicht geht, denn selbst eine "Billigbestattung" ist vielen zu teuer.

Im "Idealfall" (wenn man denn das Wort in dem Zusammenhang verwenden kann) hatte der Verstorbene noch genug Geld auf dem Konto, um seine Bestattung selbst zu zahlen. Ich weiß nicht, obs immer so ist, aber bei der letzten Beerdigung in meinem Familienkreis hatte der Verstorbene mehr als ausreichend Geld auf dem Konto. Das wurde dann zu einem "Sterbekonto" umgewandelt, sodass nichts mehr davon abgehen kann (also Kosten für Verträge und so, das würd ja sonst unendlich weiter laufen) außer eben die Bestattungskosten. Was dann übrig bleibt, geht an die Erben.

suessemaus33333 
Fragesteller
 22.07.2015, 14:41

okay super hilfreiche antwort!

ich danke dir :)

ShinyShadow  22.07.2015, 15:12
@suessemaus33333

Danke :) Was mir grad noch eingefallen ist... Frag doch mal deine Mutter ganz hinterlistig... Erzähl ihr von dem Beitrag, sag, dass du dir jetzt Gedanken drüber machst und frag sie dann, was sie davon hält, und ob sie so ne Versicherung o.Ä. machen würde an deiner Stelle. Dann wird sie dir sagen, ob sie zB. eine hat. Und wenn nicht, denkt sie vielleicht drüber nach. 
Klar, wenn die Eltern sterben ist das nicht das Hauptproblem, aber ein wichtiges Thema ist es dennoch.

suessemaus33333 
Fragesteller
 22.07.2015, 15:58
@ShinyShadow

um ehrlich zu sein war das auch meine Idee :D

danke dir :)

andere antwort

Es gibt kosten günstige Sterbegeldversicherung, die diese Kosten abdecken. Sicher hat Deine Mutter etwas ähnliches.

Aber 7.000 € sind schon sehr viel.....

Rechtlich sind die Bestattungskosten eindeutig dem Nachlass zuzuordnen (§ 1968 BGB), also von den Erben zu bezahlen. Wenn es allerdings nichts zu holen gibt bzw. das Erbe ausgeschlagen wird, heißt das noch nicht, dass alle aus der Nummer raus sind.

Es gibt die so genannten "Totenfürsorgeberechtigten" (diejenigen, die nach dem mutmaßlichen Willen des Erblassers eine Bestattung veranlassen sollen). Hierdurch können auch Nicht-Erben für die Bestattungskosten herangezogen werden, z.B. wenn die Gemeinde vorab ein Begräbnis organisiert hat.

Bei einer totalen finanziellen Überforderung der Familie kann auch ein Antrag auf eine "Sozialbestattung" gestellt werden, bei der die Kosten durch das Amt übernommen werden. Hier findet aber nur eine sehr günstige und nicht unbedingt als würdevoll empfundene Bestattung statt.

Abschließend sollte erwähnt werden, dass 7.000 Euro zwar für eine Bestattung zusammen kommen können (auch mehr), dass es aber auch günstiger geht ohne den Rahmen der Würde gleich völlig zu verlassen. Ist halt eine Frage des Sargs, des Grabsteins, der Feierlichkeiten, usw. Dann kommt teilweise (hier auf dem Land recht viel) Geld in Trauerkarten zusammen. Das ist aber vor allem die Frage der Bekanntheit bzw. regionalen Gepflogenheiten.

ShinyShadow  22.07.2015, 14:54

Stimmt, das Thema Trauerkarten ist auch noch so eine Sache. Mein Uropa war immer sehr beliebt, hatte viele Freunde, Vereine und Bekannte, da waren es soweit ich weiß über 3000 €, damit kann man gut was anfangen. Als mein Bruder dann gestorben ist, kamen so auch immerhin 1000 € zusammen. Und das obwohl er ein eher zurückgezogener Zeitgenosse war. Wir wohnen auch eher ländlich.