Wie prüfen ob Mieter ausreichend lüftet?

8 Antworten

Du kannst das nur prüfen (lassen), wenn Schimmel entstanden ist und Messungen ergeben, dass z. B. die betreffenden Wände auf der inneren Oberfläche feucht sind, aber die Wände selbst nach außen hin immer trockener werden. Du kannst es manchmal feststellen, wenn Du von außen beobachten kannst, dass bestimmte Fenster ständig gekippt sind.

Irgendwelche Messgeräte, wie sie Dir vorschweben, könnte ein Mieter verwenden, aber diese an Dich laufend ohne Zustimmung eines Mieters zu übermitteln, wäre ein gravierender Verstoß gegen den Datenschutz.

Aus den Aufzeichnungen ließen sich z. B. Informationen ableiten, die Dich als Vermieter absolut nichts angehen. Wann stehen die Leute morgens auf? Wann gehen sie aus dem Haus, wann kommen sie wieder zurück? Kochen sie selbst oder nicht? Trocknen sie Wäsche in der Wohnung und wenn ja, wieviel bzw. wie lange? Wie häufig suchen sie die Toilette auf und jeweils auch wie lange? Wie oft wird geduscht und wie lange usw. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Das wäre so ähnlich wie mit den auf uns alle zu kommenden Digitalen Stromverbrauchsmessgeräten. Die Auswertung der Daten durch den Netzbetreiber ließe unglaublich viele Rückschlüsse auf das Verhalten der Bewohner zu und wären überdies mit anderen vergleichbar. Aus diesem Grund werden hier sehr strenge Regeln für den Umgang mit diesen sensiblen Daten vorgegeben, die hoffentlich dann auch eingehalten werden.

Ja, es gibt Datenlogger mit denen man das über einen längeren Zeitraum messen kann.

Meinen kann ich so einstellen, dass er alle 5 Minuten Temperatur und Feuchtigkeit aufzeichnet und das für 14 Tage.

Man sieht am Diagramm dann sofort, wann ein Fenster geöffnet wurde und wie lange.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich muss auch mal als Mieter und nun Hauseigentümer (EFH) meinen "unprofessionellen" Senf dazugeben.

Augenmerk heutiger Bausweise ist zu viel auf Wärmedämmung ausgerichtet und zu wenig auf Feuchteschutz, was immer wieder zu Feuchte- und Schimmelschäden führt. Ein gutes Haus lässt an der Fassade Feuchte abdampfen, was aus der Wand nach aussen wandert. Alles andere führt zu frühzeitigen Schäden.

Das oft auf altem Mauerwerk verbaute WDVS mit dem "Witterungsschutz", oft als Kunstharzputz auf der Fassade ausgeführt, bildet eine Grenzschicht, bis zu welcher die Feuchte der Wohnräume wandert - durch Feuchteausgleich. Das dauert einige Zeit, aber dieser Vorgang findet unweigerlich statt.

Durch den Feuchteausgleich findet in einem abgegrenzten Raum eine nahezu gleichmäßige Verteilung der absoluten Feuchte statt. Durch unterschiedliche Temperaturen, ist jedoch die relative Feuchte verschieden hoch. An kalten Stellen macht sich das nun negativ bemerkbar, denn ab der rel. Feuchte von 80% droht Schimmelwachstum an einer Oberfläche. Es muss kein Kondensat bei 100% rF entstehen!

Auch wenn der Großteil der in Wohnräumen entstehenden Feuchte durch Fensterlüftung abgeführt werden muss, ändert das nichts an der Tatsache, dass ein Teil der Feuchte in Baustoffe diffundiert und bestrebt ist, dem Dampfdruckgefälle zu folgen und an der Fassade abzudampfen. Kann das nicht erfolgen, so entsteht ein Feuchtestau in der Wand. Auffeuchtungen und Schimmelschäden in Wohnräumen - trotz Wärmedämmungen - sind die Folge.

Die dicke Ziegelwand mit dem Kalkverputz ist immer noch die beste Bauweise gegen Feuchteschäden.

In meiner alten berliner Mietwohnung gab es auch Feuchteprobleme mit Schimmelwachstum. Die Fassade war im Jahr 2000 neu verputzt worden, mit einem zementhaltigen Putz, der auf Grund der Härte schnell netzförmige Risse auf dem relativ weichen Ziegelmauerwerk ausbildete, welche kapillar das Niederschlagswasser in die Wand saugten. Erschwerend kam hinzu, dass eine Aussenwand völlig ohne angemessene Beheizung war.

Hier bildete sich nun in der Folge Schimmel. Nicht nur bei mir in der Wohnung, auch beim Wohnungseigentümer über mir, der auch etwas ratlos da stand. Lüftungsmaßnahmen brachten keine Besserung.

Besserung brachte bei mir erst die Wiederherstellung der Grundlüftung der Wohnung, durch die Entnahme von etwas lose in einer Nut eingelegtem Dichtgummi (10cm) oben am jedem Holz-Fensterflügel der Wohnung. Dadurch fand wieder eine leichte permanente Grundlüftung statt, was für dauerhaft eine geringere Luftfeuchte sorgte. Zum Nachrüsten gibt es heute auch winddruckabhängige Fensterfalzlüfter.

Mein altes EFH bekam dann nach mehrjährigem Leerstand und entsprechender Befeuchtung (auch durch Neuverputz) eine Heizleistenheizung, die dem Raum viel Wärmestrahlung bot und das Haus innerhalb von nur einer (!) Heizperiode austrocknete. Heute habe ich winterliche Raumluftfeuchten von unter 20% und absolute Schimmelfreiheit.

Wichtig - aus meiner Erfahrung - ist es, die Aussenwänden von untern her mit Heizwärme zu versorgen, dann gibt es auch keine Schimmelprobleme. Das oft nicht ausreichend gelüftet wird, ist nur die zweite Ursache, denn die gleiche Raumluft bestreicht die Innenwände sowie die Aussenwände und nur an den Aussenwänden gibt es Schimmelprobleme, weil es hier kälter ist. Daher ist die Luftfeuchte nicht das Entscheidene - sondern die kalte Wandoberfläche.

Hier hilft oftmals schon eine Heizrohrschleife unten an der Aussenwand entlang geführt, um etwas mehr Wärme an die Wand zu bringen und der Luftauskühlung mit dem Anstieg der rel. Feuchte entgegegen zu wirken. Die Aufrüstung der Heizrohrschleife zur Heizleiste (mit dem System Radia-Therm auf dem 22mm Rohr problemlos möglich) vor allen Aussenwänden, ersetzt dann auch den Heizkörper. Die Möbilierung ist dann relativ problemlos möglich (auch vor der Aussenwand), ohne die Gefahr der Schimmelbildung hinter großen Schränken.

Durch den Trocknungseffekt, den die Heizleiste den Wänden bietet, wird auch der Dämmwert gesteigert, was geringere Heizkosten zu Folge hat. Eine zusätzliche Dämmung wird dann immer unwirtschaftlicher.

Meine Empfehlung für den Vermieter/Eigentümer sind also die Fensterfalzlüfter und die Heizrohrschleife, bzw. die Heizleisten unten vor allen Aussenwänden. Das schützt auch bei schlechtem Mieterverhalten vor Schimmelschäden und spart viel Ärger und wiederholte Sanierungskosten, die oft zu Lasten des Eigentümers gehen.

Um den Aufwand im Rahmen zu halten, würde ich Geräte (mehrere verteilt) aufstellen die die Luftfeuchtigkeit messen und anzeigen. Die gibt es z.B. im Baumarkt (ca.10 Euro) und sobald eine gewisse Feuchtigkeit angezeigt wird, sollte der Mieter halt mal kurz stoßlüften.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In meinem Fall haben die Mieter im Winter Ihre Wäsche im Haus getrocknet .

Evtl. Mal nach vorhandenen Trocknern schauen oder die Mieter fragen wie und wo Sie Ihre Wäsche trocknen .