Wie lange geht eine Beerdigung / Trauerfeier?

6 Antworten

Kommt ganz drauf an, wie die Verwandtschaft die Feier geplant hat. Und welcher Religion die verstorbene Person angehörte. Und ob Sargbestattung oder Urne. Bei den Katholiken dauern Trauerfeiern oft etwas länger, weil mehr gebetet und gesungen wird. Normal läuft das so ab, dass sich alle in der Kirche versammeln, es wird etwas zu der verstorbenen Person gesagt, gebetet und dann zieht danach die Trauergemeinde zum Grab. Dann wird der Leichnam beerdigt. Jeder verabschiedet sich dann im Stillen noch vom Toten. Anschließend lädt die Familie noch enge Freunde und Verwandte zu einem Trauer-Kaffee ein. Pauschal eine Zeitrechnung angeben ist aber leider nicht möglich.  

So eine Beerdigung / Trauerfeier hat verschiedene - auch optionale - Teile, so dass die Dauer variieren kann:

Religiöse Bestandteile wie Aussegnung, Gottesdienst, Gesänge und Gebete bei der Beisetzung

Standard-Bestandteile: Versammlung in der Friedhofshalle, gemeinsamer Gang zu Grab, Beisetzung, Händeschütteln und Nachhause, ggf. Verabschiedung im Haus des Verstorbenen / eines Angehörigen oder sonst wo.

Der kleinste Teil dauert ca. 45-60 min, quasi das Mindestprogramm. Man muss ja noch Hallo und Tschüss sagen (zu den Mit-Trauernden), der Gang und die Einsenkung (inklusive Erde drauf) geht recht fix, man macht alles nur bedächtig - langsam. Gottesdienst + weitere religiöse Ergänzungen dauern nochmals 1 bis 2 Stunden. Ist der religiöse Teile einfach integriert, z.B. in der Aussegnungshalle, vielleicht eine Ergänzung von 15-30 min (dieses Gedenken, diese Trauerrede, wird auch häufig bei weltlichen Bestattungen integriert).

==> Also Minimum 45 Minuten, Klassisch 1 - 2 h, wenn es lang geht, ist ein halber Tag abgedeckt.

Was man macht: Hängt von der Gestaltung ab:

  • Treffen irgendwo (schwarze Kleidung, ruhig, kein Lachen, zumindest äußerlich "trauernd)
  • Kondolieren bei nahen Angehörigen des Verstorbenen (z.B. schweigend die Hand drücken, ggf. vorher (!) sich vorstellen, dann schweigend Hand drücken, Kinder machen das jedoch nicht)
  • Gang zum Gottesdienst oder zu einer Versammlung für die Trauerrede, wenn nicht, dann direkt zum Beginn des Begräbnis-Ganges.
  • Gang mit Sarg zum Grab, ggf. religiöse Begleitung
  • Einsenkung, ggf. mit Schaufel Erde drauf oder anderes Ritual, ggf. keines (gucken, was die anderen machen, auch hier: Kinder machen es nicht)
  • Ggf. Treffen danach ("Leichenschmaus") oder gleich Verabschiedung, in der Regel Small-Talk, weil man Leute trifft, die man sonst nie sieht.

Was man nicht macht: Laut lachen, bunte / helle Kleidung (außer weißes Hemd zum dunklen Anzug). Im Prinzip: Man schaut viel bei anderen ab, wenn man sich unsicher ist und verhält sich zurückhaltend.

Man geht in die Kirche oder sonst wo hin, wo ein Pastor oder irgend jemand bisschen was erzählt. Danach begleitet man den Sarg zum Friedhof. Die Leute stehen alle Schlange um sich dann kurz am Grab von dem Verstorbenen zu verabschieden. Danach geht man, zumindest so wie ich es kenne, noch irgendwo etwas essen. Das muss aber nicht immer der Fall sein. Also so kenne ich diesen ganzen Ablauf, aber im Endeffekt entscheidet dies die Familie des Verstorbenen. Also würde mal so 4 stunden einplanen.

Die Trauerfeier (Friedhof + Kapelle) ca. 45 -60 Min. Bei evtl. späterem Kaffeetrinken - Ende offen. Was meinst du damit: "was macht man da so?" Helfe dir gerne weiter. Inwiefern bist du beteiligt? Trauergast, Betroffener?

Uwearnold 
Fragesteller
 18.08.2017, 11:39

Bin gast, Bei ner Trauer FEIER, trauert man da um den Toten oder feiert man das leben des gestorbenen. Wie ist da so die Stimmung ungefähr ?

Lebenslauf  18.08.2017, 11:44
@Uwearnold

Man trauert um den Verstorbenen und gedenkt seiner in einer sog. Feierstunde.

Meistens mit Kaffee und Kuchen. Natürlich ist die Stimmung gedrückt. Manche spenden den Hinterbliebenen mit lieben Worten und Umarmungen Trost. Du bleibst, solange du möchtest.

Es kommen auch Personen, die nicht mit auf dem Friedhof waren.


Natürlich ist es auch ein Unterschied, ob ein alter oder junger Mensch gestorben ist, ob es ein natürlicher,  sanfter Tod war, ob jemand an einer schweren Krankheit oder an einem Unfall oder durch Gewalt gestorben ist etc.! Es ist häufiger schlimmer, wenn die Frau vor dem Mann stirbt, weil Männer, die zurückbleiben, oft nicht weiterwissen!