Wie kann mein 14 Jähriges Kind Widerspruch einlegen gegen den Antrag auf geteiltes Sorgerecht?

6 Antworten

das kann man garnicht. der vater hat das anrecht auf gemeinsames sorgerecht. du kannst es kostengünstig mit ihm beim jugendamt erklären oder er holt es sich problemlos beim familiengericht zu deinen lasten.

auch wenn er das geteilte Sorgerecht bekommen würde, das Kind kann er nicht zwingen bei ihm auch nur 1 Minute zu bleiben denn Umgangsrecht bedeutet nicht dass er es gegen den Willen des Kindes mitnehmen darf. Somit hat er ein nutzloses Recht

newcomer  27.07.2020, 20:09

Das Kind soll ihm jetzt schon klar sagen dass es niemals bei ihm sein will.
Dann merkt er sehr schnell dass er mit seinem Vorhaben 14 Jahre zu spät ist

leakatze 
Fragesteller
 27.07.2020, 20:13
@newcomer

Ich hab ihn gefragt, warum er das jetzt - nach 14 Jahren - möchte. Da kam keine richtige Antwort. Ich befürchte, da steckt seine neue Frau dahinter...

newcomer  27.07.2020, 20:17
@leakatze

mache ihm mal die andere Seite klar.
Umgangsrecht heißt auch Umgangspflicht sprich er müsste alle 14 Tage sich für Kind Zeit nehmen egal was er sonst vor hat. Das kann er auch nicht auf seine "Neue" abwälzen.
Dies verlangt ihm Verantwortung ab. Diese hat er 14 Jahre nicht gezeigt

Beim Jugendamt kann er beantragen was er will. Die haben gar nicht die Entscheidungsbefugnis etwas zu erteilen oder nicht, wenn nicht Beide der geteilten Sorge zustimmen. Du wirst also im Höchstfall Post bekommen von denen und dann kannst du das Ansinnen höflich ablehnen.

Dafür wird er also das Familiengericht bemühen müssen. Und die Frage ist: warum erst jetzt? Und warum will das Kind dies nicht?

Hat der Kindsvater sich nie gekümmert? Nie Interesse gezeigt? War er schlecht zum Kind? Und was verspricht er sich überhaupt 4 Jahre vor der Volljährigkeit noch davon?

Ein Umgangsrecht hat er doch ohnehin. Wobei dies durchzusetzen gegen den Willen einer 14 jährigen auch schon schwer genug sein dürfte.

Dein Kind muss derzeit gar nichts formulieren! Es wird vom Gericht befragt im Höchstfall.

Gibt es ggf. einen Grund warum er dies nun anstrebt? Wollt ihr vielleicht umziehen und er befürchtet sein Kind nie wieder zu sehen? Gibt es vielleicht andere Gründe, die ihn vermuten lassen es wäre jetzt wichtig die geteilte Sorge zu erlangen?

Das das Kind dies ablehnt muss im ersten Moment ja auch nichts heißen. Und schon gar nicht, wenn es bislang guten und regelmäßigen Kontakt zum Vater hatte. Denn was besagt in dem Alter denn noch das geteilte Sorgerecht?

Ob er also nun eine Chance hat es zu bekommen, kann man so nicht mal im Ansatz beurteilen.

Dazu müsste man mehr Fakten kennen...

leakatze 
Fragesteller
 27.07.2020, 20:47

Sie haben ein gutes Verhältnis und das Kind ist bisher regelmäßig bei ihm (alle 14 Tage und die Ferien teilen wir meist).
allerdings hat das Kind nun gesagt, dass sie nicht mehr so oft zu ihm will.
warum jetzt? Keine Ahnung. Wir wollen nicht umziehen oder auch nix Ähnliches.
bisher hab ich ihn in alle Entscheidungen mit eingebunden und ihn auch informiert - obwohl ich das ja nicht müsste.

auf die Frage: warum jetzt nach 14 Jahren? Kam nur ein „weil er den Herzenswunsch hat“ 🤔

Kessie1  27.07.2020, 20:57
@leakatze

OK, mit dem Herzenswunsch hat er vielleicht auch gute Chancen. Denn es spricht ja nichts dagegen... Das das Kind zur Zeit gar nicht mehr so oft hin möchte kann nun verschiedene Ursachen haben. Pubertät, Freund, andere Interessen derzeit, neue Partnerin des Vaters, das Gefühl dich zu verraten etc.

Ihr solltet euch gemeinsam hinsetzen! Oberste Priorität hat immer das Kindeswohl. Sorgerecht mit 14 zu bekommen ist im Grunde nur noch Makulatur - oder eben ein Herzenswunsch. Denn die schulische Laufbahn steht, die Diskussion ob Nutella oder nicht dürfte abgeschlossen sein, bis wann das Kind auf die Party geht klärt ihr eh gemeinsam... Und der Vater wird sich hoffentlich hüten seinem Töchterchen bei der Wahl des Freundes rein zu reden oder ihr wegen des Sorgerechts zu verbieten dort ggf. mit 16/17 zu übernachten... Also wenn ihr bislang allgemein guten Kontakt hattet, es nie ein großes Erziehungsdrama gab, dann bleibt im Grunde nur die Frage: warum lehnt sie es ab? Vielleicht ist ihr auch nicht ganz klar, dass es dir (hoffentlich) egal ist ob er es hat oder nicht.

Redet gemeinsam darüber. Sachlich, Klartext und dann soll er entscheiden ob er es tatsächlich einklagen möchte und Gefahr läuft seine Tochter (vorerst) zu verlieren oder ob das Kind das Ganze aus "falschen" Beweggründen ablehnt. Und bei der Gelegenheit kann sie ihm auch gleich sagen, dass ihre Besuche in Zukunft etwas spärlicher ausfallen werden. Wegen Teenagerkram und so...

leakatze 
Fragesteller
 27.07.2020, 22:41
@Kessie1

Sie mag kaum mehr zu ihm (derzeit will sie maximal alle drei Wochen übers Wochenende zu ihm) weil er sie sehr einschränkt und sie sich bei ihm nur als Gast fühlt. Sie darf nichts selber machen - nicht kochen zB. Sie weiß nicht, was sie mit ihm reden soll und ist - an „seinen“ Wochenenden - immer allein in ihrem Zimmer. Meist sehen sie sich nur zum Essen. Sie kennt dort niemanden im Dorf und sie haben keine Gemeinsamkeiten...

Ich vermute inzwischen, dass seine neue Frau dahinter steckt. Und er möchte über das Geld seiner Tochter „wachen“ - was sehr witzig ist, da er schon privat insolvent war und durch mein alleiniges Sorgerecht das Geld des Kindes geschützt war...

alles sehr eigenartig grad 🤔

Kessie1  28.07.2020, 09:23
@leakatze

Das ist total schade :-(. Könntest du als Mutter nicht einmal mit ihm ein klärendes Gespräch führen? Es sollte doch in seinem Sinne sein, dass die Tochter sich dort wohl fühlt. Aber das hört sich leider ganz und gar nicht so an. Oder die Tochter schreibt ihm einfach einen Brief, wenn sie die persönliche Konfrontation scheut.Denn so stellt es für ihn ja erstmal sich so dar, dass es keinen Grund gegen die geteilte Sorge gibt. Und wenn es erst vor Gericht zur Sprache kommt, dann sieht es auch komisch aus.

BBPB21  31.07.2020, 22:15
@leakatze

Das Geld des Kindes ist auch bei gemeinsamen Sorgerecht geschützt.

Eltern dürfen nur gemeinsam an die Konten der Kinder.

Nur weil er es einreicht muss er es nicht bekommen. Man wird das Kind mit 14 definitiv fragen ob er das auch will, da ist er schon in einem alter in dem seine meinung berücksichtigt wird

Das Kind hat kein Antragsrecht, wird aber vom Richter nach seiner Meinung gefragt. Wenn es das nicht will, dürfte der Vater auf Granit beissen.

Vor allem, selbst wenn er ein Umgangsrecht bekommt, das Kind kann nicht gezwungen werden, zu ihm zu gehen.