Wie kann ich ein selbstgeschriebenes Lied schützen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, oetschai und Janoschka123 geben dir die Richtung. Hier nochmals ausgeschrieben: ein gesetzlicher Notar und wie Janoschka123 schreibt, kann man diesen über Webseiten erreichen, die sich auf Beglaubigungen spezialisieren.

Zu deiner Frage: Ja, du bist durch das deutsche Urheberecht geschützt, egal ob die Werke bei einer Verwertungsgesellschaft wie der GEMA oder C3S eingetragen wurden oder bei einem Notar. Ab dem Zeitpunkt in dem du etwas erschaffst, bist du auch rechtlich als der Urheber eingesetzt. Das was oetschai beschreibt ist auch gängige Praxis. Wenn ein Schaden einzuklagen ist, sind für die Beweislage, dass du der Urheber bist, solche Dokumente wichtig.

ABER: Ich bin Musiker. Und aus meiner Erfahrung nach, ist das Überstrapazieren von deutschen Recht eher hinderlich, da man als neuer Künstler erstmals auf eine Fanbase setzt. Schau dir zB. Youtube an, viele der GEMA Videos haben Schwierigkeiten viral zu gehen. Da jeder der das Werk nochmals hochlädt, vielleicht es irgendwie verändert einen Rechtsbruch begeht und deswegen angeklagt werden kann. Es sei denn er hat die Erlaubnis vom Urheber, das Werk auf seinem Kanal zu veröffentlichen etc. Und viele gerade junge Fans wollen erstmal spontan handeln und sich nicht mit Mails rumschlagen. Also ich rate dir dich mit Creative Commons zu beschäftigen. Und deine erste Platte auch unter diesem Rechtssystem zu stellen. So kann zB. auch ein Idie Filmmaker, dem deine Musik gefällt, diese spontan verwenden (unter Einhaltung einiger von dir selbst getroffenen Regeln). Oder eben irgendwelche Kids, einfach mal ein Remix von deinen Werken erstellen, oder in der Dorfdisco abspielen. Und ja, meist gib es dafür kein Geld, aber die Community und eben die Fanbase, die deine Werke weiter verteilt.

UND ES GEHT WEITER:

das Problem ist jetzt Vine. Vine hat eine eigne AGB, dh. was du dort veröffentlichst gehört Vine. Also Vine darf damit Einkaufszentren bespielen ohne dass du einen Pfennig dafür bekommst.(glaube ich zumindest) Und wenn du dann doch in einen Rechtsstreit mit der Firma gehst, wird es Jahre dauern bist dein Content von ihrer Seite genommen wird und die Kosten trägst du. Also lese dir die AGB von Vine durch, genau wie Facebook, Instagram, Youtube übergibst du manche deiner Urheberrechte an den Betreiber.

Es gibt viele Platformen, die sich auf Musik spezialisiert haben, siehe soundcloud, reverbnation, bandcamp.

Viel Erfolg.

Erstmal vielen vielen Dank für deine so ausführliche Antwort! Bei Vine ist es ja so dass man eh nur 6 Sekunden Videos postet, also so viel zum abspielen hätten die da nicht. Meine größte Sorge ist eher dass jemand meine Melodie oder Text oder beides klaut und dann als seins verkauft. Aber bin ich davor nicht schon geschützt weil man ja am Video nachweisen kann dass es vorher von mir gepostet wurde?

@katziimatzii

Hm. Also der Vorschlag von oetschai ist am unkompliziertesten auch für den Anwalt. Vielleicht auch eine gute Übung um Lieder in Notation zu übertragen.

Und ganz ehrlich es gibt sooooviel Musik, besonders, wenn es um Unterhaltungsmusik geht, die meist auf simplen Akkordfolgen und Melodien aufbaut. Auch da die Mittel mit den man Musik macht, leichter zugänglich sind, als noch vor 15 Jahren - also Software. Da muss man erst mal zu der Oberfläche durchdringen um überhaupt bei einem breiteren Publikum Gehör zu finden. Irgendwo gibt es auch eine Seite, die Songs von Künstlern vergleicht aus harmonischer Sicht. Ich will damit sagen: G/ D/ C/ Oh die Son-ne scheint so schön ist zwar ein tolles, von mir selbst komponiertes Lied aber mit einer leichten Variation wir es zu Knock knock knockin on heavens door, klar hat mir Bob Dylan die Melodie und die Akkorde geklaut. Und hier fängt auch der eigentliche Streit um den Plagiatsvorwurf an, wieviel von meiner Idee ist in dem Werk des Anderen enthalten. Besonders im Hip-Hop wo mit Sampels gearbeitet wird, die aus dem Jazz, sonstwas "geklaut" wurden. Was ich damit sagen will, es ist zwar ganz toll das du eins, zwei Lieder geschrieben hast, aber das haben 100 Tausend Millionen anderer vor dir auch gemacht. Klar wird besonders auf Soundcloud geklaut, irgendwelche Dj schnappen sich ein Sampel und heizen damit die Disco an, auch deswegen ist dem Schein nach die Plattform Mixclound entstanden, dort ist jedem klar, was da gemacht wird und wie. Also ich denke das die "Dunkelziffer" an Plagiaten hoch ist und wie viel Leben damit, außer wenn bekannte Künstler, also die viel Geld verdienen, gegenseitig das eine oder andere "Abschauen", dann wird geklagt.

Also nochmal kurz: Du postes ein Lied auf VINE. Und plötzlich hörst du es im Radio von einem Anderen mit einer leichten Veränderung, ja, du bist geschützt und darfst klagen und wirst mit guter Gewissheit entschädigt.

Viele bekannte Musiker "schauen sich das eine oder andre ab" Timbaland macht das gerne, oder Dieter Bohlen: http://www.youtube.com/watch?v=X0q1eA3cUF0

@atfrom

Okay du hast Recht. Tut mir leid dass ich dir vielleicht dumm vorkam oder so aber für mich ist das alles sehr neu weil ich grade erst anfange. Aufjedenfall vielen Dank und noch viel Erfolg mit deiner Musik!

@katziimatzii

Dumm - Nein, absolut nicht. Jeder hat diese Fragen, das Internet ist voll davon. Danke, dir auch! Beste Grüße

Das Manuskript EINGESCHRIEBEN an dich selbst schicken (per Post) und UNGEÖFFNET lagern - im Zweifelsfall kannst du damit deine Urheberschaft beweisen.