Wie hoch ist die Marge von einem Autohändler?

5 Antworten

Die Frage kann man pauschal nicht beantworten, weil es im Autohandel neben einer festen Marge auch variierende Bestandteile gibt. Die feste Marge liegt im Bereich von 5-15%. Die variierenden Bestandteile sind z.B. Boni, die ein Händler am Jahresende bekommt, wenn er eine gewisse Anzahl an Fahrzeugen verkauft hat oder seine Werte bei der Kundenzufriedenheit einen bestimmten Grad erreicht haben. Solche variierenden Bestandteile liegen insgesamt im Bereich von 2-6%. Dann gibt es noch zeitlich begrenzte Sonderaktionen, die nur für bestimmte Modelle gelten, oder bei einer Inzahlungnahme von einem Gebrauchtwagen. Sowas sind häufig feste Beträge (z.B. 500 Euro), die der Händler dem Kunden meistens auch geben muss, um sie selbst vom Hersteller zu bekommen und diese Beträge werden oft auch direkt in der Werbung genannt (z.B. "1000 über DAT-Wert für Ihren Gebrauchtwagen!").

Insgesamt betrachtet ist die Marge also je nach Hersteller, Modell und Händler irgendwo zwischen 5 - 25%, der Großteil bewegt sich aber eher im Bereich von 12-18%. Etwas vereinfacht lässt sich sagen: Je gefragter die Marke und das Modell, um so geringer die Marge.

Wenn einem Händler aber z.B. am Quartalsende noch 5 Autos fehlen, um in eine höhere Bonusstufe für die verkaufte Menge zu kommen, dann kann es auch mal sein, dass er mehr Nachlass gibt, als er selbst Marge hat. Denn bei 5 Autos je z.B. 3% mehr geben als man hat, kann bedeuten, dass man für 50 Fahrzeuge 2% mehr Bonus bekommt, als man für nur 45 verkaufte bekommen würde. Und das rechnet sich dann unterm Strich auch.

Die Margen sind von Hersteller zu Hersteller völlig unterschiedlich. Manchmal werden einzelne Modelle vom Importeur bezuschusst - über einen bestimmten Zeitraum oder eine definierte Ausstattungsvariante/Motorisierung.

Was bringt es dir denn beim Kauf einen niedrigen Preis zu erzielen, wenn die Karre einen um so größeren Wertverlust erleidet? Die Franzosen sind nicht ganz so wertstabil, eben weil sie mit relativ hohen Nachlässen verkauft werden.

Also, ich war mal eine Zeit lang bei Skoda. Die laufen bekanntermaßen. Das weiß auch Skoda und verkaufte die Fahrzeuge vergleichsweise teuer an das Autohaus. Zuschüsse gab es immer mal wieder über gezielte Marken-Programme oder Sondermodelle.

Der Gewinn ändert sich auch ständig. Steht der Wagen drin oder draußen, jeden Tag kalkuliert man Standgebühren ein, dann Nachlässe - bei Neuwagen musst du immer was rausrücken. Winterreifen noch dazu.

Dann hast du irgendwann den Nettoerlös, davon bekam ich dann 10% als mein Brutto. Das waren bei einem Fabia mal 120 Euro, bei einem Octavia mal das doppelte. Bei rabattierten Ausstellungswagen kann das schon mal auf nahe Null schrumpfen. Aber man musste schon um die 10 Autos im Monat mindestens verkaufen, um mit dem Basisgehalt genug Provision zu machen, damit man einigermaßen grün über den Monat kommt. Und das musst du erstmal schaffen! Ein gute und etablierter Verkäufer schafft das, auch sind durch Leasing und Dauerfinanzierungen ("drei Jahre sind um, neues Auto kommt") zu jedem Jahresanfang quasi schon 50 Autos verkauft.

Das Autohaus, meist mit Werkstatt, verdient das meiste über den Service. Daher ist die Kundenbindung sehr wichtig. Nur mit Autos verkaufen kann man nicht überleben.

Gewinn macht der Verkäufer mit Gebrauchtwagen. Niedrig ankaufen, hoch verkaufen. Da bleibt mehr hängen.

Tipp: Zeige dich zweifelnd, nicht direkt nach Prozenten fragen, das verschafft dir eher eine schlechte Position, man mag das nicht. Zweifle, warte ab, sag, du müsstest noch andere Angebote einholen. Dann kommt der Verkäufer schon aus der Ecke...

Bei den Franzosen sehe ich eher gute Chancen, nennenswerte Nachlässe auszuhandeln. Natürlich gibt es Marken, die sich gut verkaufen, wo man Rabatte gar nicht erst diskutiert, Satz Winterreifen ist da schon das höchste. Aber die Franzosen gehören keinesfalls dazu.

Die Margen der Händler liegen bei Neuwagen zwischen 8 und 20 %. Das ist von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell unterschiedlich. Dazu kommen dann noch Abnahmeprämien, Zulassungsprämien, Inzahlungnahmeprämien, Finanzierungsprämien uvm. Was hilft es dir jetzt, dass du das alles weißt ? Vor Ort im Autohaus kommt es immer auf dein Verhandlungsgeschick und das Mitziehen des Verkäufers an. Du bekommst in jedem Autohaus für das gleiche Modell einen anderen Preis genannt.

Ein Händler lässt sich ganz sicher nicht den Gewinn pro verkauftem Fahrzeug von einem Kunden diktieren und legt auch nicht offen, wie viel er an einem Fahrzeug verdient um seinen Betrieb wirtschaftlich und auch Gewinnbringend zu führen.

Du kannst ihn möglicherweise als Barzahler nach einem Hauspreis fragen.
Der gilt dann aber auch in den meisten Fällen nicht für aktuelle und gut zu verkaufende Modelle.

Ich hatte ähnliches als Barzahler bei einem Angestellten eines Subaru - Händlers erlebt.
Ein Angestellter wohl gemerkt.
Er sagte mir klipp und klar: Wenn ich handeln will, soll ich zum Pferdemarkt gehen und mir dort ein Pferd kaufen.
Er muss mir kein Auto verkaufen.
Der Besitzer des Autohauses war der gleichen Ansicht.
Entweder ich akzeptiere den Preis oder ziehe weiter.

Was die Presse gelegentlich herum posaunt: Modellwechsel ! Satte Rabatte winken bla, bla, geht meistens an der Realität vorbei.
Selbst wenn sie ein Superschnäppchen und sonst was Angebot offerieren, zahlst Du am Ende genau die Summe die sie kalkulieren ohne Miese dabei zu machen.

Dir bleibt nur das Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben.