Wer hat Erfahrung mit einem Fertighaus (Hanse)?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dein Mißtrauen ist berechtigt, aber nicht nur bei Fertighäusern.

Ein Fertighaus ist auf dem Gebrauchtmarkt schlechter zu verkaufen und hat einen höheren Wertverlust als ein massives Haus, weil man ihm weniger Lebensdauer zutraut. Ob das zutrifft, wird man erst nach Jahrzehnten wissen.

Die real gebauten Fertighäuser haben meist auch eine relativ preiswerte Ausstattung, das sieht in den Ausstellungen immer ganz anders aus.

Der Feind eines Fertighauses ist Feuchtigkeit, sei es Kondenswasser durch lückenhafte Dampfbremsen und Wärmebrücken, durch Undichtigkeiten oder Erdfeuchte am Sockel usw. Es kann oft unbemerkt über Jahre im Wandaufbau gammeln, bevor man es merkt.

Manchmal setzt sich auch die Mineralwolldämmung in der Wand und es gibt Lücken in der Dämmung.

Ein wesentlicher Vorteil von Fertighäusern ist der bessere U-Wert bei gleicher Wanddicke. Ein Nachteil ist der deutlich schlechtere Schallschutz sowohl im Haus als auch nach außen.

Für die Bewertung solltest du unbedingt jemand mit Fachkenntnissen mitnehmen, aber eine 100%ige Sicherheit hast du nie.

rainfarn 
Fragesteller
 09.01.2011, 21:07

Danke, ich glaub, wir lassen das mit dem Fertighaus. Das Grundstück ist sehr schön, das verführt zu Dummheiten.

bauteufel  10.01.2011, 02:00
@rainfarn

Das wollte ich eigentlich nicht erreichen.

Eine alte Makler-Regel lautet : Lage, Lage, Lage.

D.h. die äußeren Randbedingungen müssen erst einmal stimmen, die Immobilie selbst kann man, soweit möglich, umbauen oder sanieren. Das muß sich dann einfach im Preis niederschlagen.

Ich würde ein Fertighaus ohne größere Mängel sehr wohl nehmen, wenn es mir denn gefällt. Nur, zur Beurteilung des Zustands muß man eben sehr genau hinsehen.

Versuche doch erst einmal euch handelseinig zu werden und schließlich für ein paar Tage zu reservieren. So weißt du, ob sich weitere Investitionen überhaupt lohnen. Dann laß einen Gutachter das Haus prüfen und ziehe die Kosten für festgestellte Mängel vom gebotenen Kaufpreis ab.

Wenn es schiefgeht, hast du zwar die Gutachterkosten in den Sand gesetzt, aber in Relation zum Gesamtpreis ist es das Risiko wert.

rainfarn 
Fragesteller
 10.01.2011, 20:56
@bauteufel

Ich brauchte einfach nochmal feed back. Das Haus wirkte vom ersten Moment an "billig" und hat doch einen stattlichen Preis. Der Umbau, ohne zu wissen, was noch an Mängeln auf uns zukommt, würde allein schon 50000 Euro beanspruchen, und die Makler sind nicht bereit am Preis zu handeln. Dafür ist das Grundstück eben zu gut. Es ist entschieden.

  • Fertighäuser sind für eine kürzere Lebensspanne als ein massiv gebautes Haus ausgelegt (80 Jahre bei Massivbauweise).

  • Wegen der kürzeren Lebensdauer liegt der VK natürlich auch darunter.

  • Ohne einen Baugutachter (z.B. bei www.vpb.de) würde ich nicht mal im Traum daran denken, eine gebrauchte Immobilie zu kaufen. Du hast nämlich keine Ahnung, was für Baumängel in einem Haus stecken können (so wie 99% hier im Forum auch, mich eingeschlossen).

  • Sehr wichtig ist auch das Grundstück und die Lage. Wenn du lärmempfindlich bist und an der Autobahn wohnst wirst Du nicht glücklich. Und Wenn Du keine Lust auf Gartenarbeit hast, ist ein 2.000m²-Grundstück eine blöde Idee. So etwas kann man auch nicht mehr ändern. Ein Haus kann man aber noch umbauen...

rainfarn 
Fragesteller
 09.01.2011, 21:09

Danke für Deine Antwort. Das Grundstück ist super, aber das Haus wirkt billig.

Also ich bewohne ein Fertighaus was ich selber abgebaut und an anderer stelle wieder aufgebaut habe ( mit neuer Wärmedämmung und sannierung der Innenwände) kann nur sagen besser und billiger kann man nicht Wohnen Heizkosten mit Warmwasser liegen unter 500 Euro im Jahr bei 150qm Wohnfläche