Fertighaus (1980 erbaut) kaufen ja oder nein?

12 Antworten

Ich finde diese Hetzkampange gegen die Fertighäuser skandalös. Wir haben ein in 1977 erbautes Fertighaus. Aufgrund der im Internet kusierenden Anschuldigungen haben wir ein Schadstoffgutachten sowie eine Raumluftmessung in allen Räumen durchführen lassen.

Hier die Antwort:

wir stellen seit langem fest, dass im Internet massiv und pauschal gegen ältere Fertighäuser ein Negativimage betrieben wird. Da dies sicher nicht von den Eigentümern kommt, ist die Frage von wem und zu welchem Zweck. Will man hier ganz gezielt Werte von Fertighäusern gegenüber Massivbauten minimieren? Die meisten Beschwerden werden von Firmen ins Netz gestellt, die sich mit Sanierungen der Fertighäusern beschäftigen.

Zunächst sollte man mal bedenken, dass in Eigenleistung gebaute Massiv-Einfamilienhäuser aus dieser Zeit sicher mehr Baumängel haben als in Serie gefertigte Fertighäuser. Und wenn bei den Massivhäusern die ersten Deckenpanelbretter mit Xyladecor gestrichen wurden, ist dort der Wert der Schadstoffe sicher höher.

Aber nun zu den Tatsachen meines Fertighauses:

 Die Aussenfassade selbst besteht dann (von innen nach außen gesehen) aus Mineralfaserdämmstoff, Spanplatten und Eternitzementplatten.

Zu den Spanplatten haben wir ein Prüfzeugnis von der Bundesanstalt für Materialforschung und -Prüfung (BAM) mit folgendem Text:

"Auf die Bestimmung des Formaldehydgehaltes wurde verzichtet, weil deren Herstellung unter ausschließlicher Verwendung von Isocyanat (Polyharnstoffbindung) geschieht, das bekanntlich frei von Formaldehyd ist."

Ebenso haben wir eine Herstellerbescheinigung von G+H ISOVER (Hersteller der Mineralwolle)mit der Aussage: "keine gefährlichen Eigenschaften" und "nicht gesundheitsschädlich" sowie "frei von Asbest".

Auch das Raumluftgutachten ist ohne Befund.

Ich sehe auch eine übertriebene Hetze gegen ältere Fertighäuser. Wir haben ein Fertighaus Baujahr 1984 gekauft. Es ist in einem tadelosen Zustand. Ich habe vorher immer in Steinhäusern gewohnt. Und ganz ehrlich. Häuser in Holzbauweise fühlen sich angenehmer an Innen. Kann es nicht sagen warum. Aber vielleicht wissen die die ganzen Nordeuropäer warum sie lieber in Holz und nicht in Stein leben. Die Isloiereigenschaften von Holz sind auch viel besser. Diese ganze Isloierungswut der letzten Zeit bei Steinhäusern ist gruselig. Weil Stein so schlecht ist als Baustoff muß man den jetzt einbacken in Styropor oder anderen Stoffen. Wir sind jedenfalls absolut zufrieden und fürchten uns auch nicht davor das unser Haus älter wird.

Nein, lasst das lieber. Erkundigt Euch mal, weshalb es verkauft wird. Lasst Euch nicht von schönen Äußerlichkeiten blenden!

Die Hypothekenbanken rechnen im Stillen bei Fertighäusern mit einer Beleihungsgrenze von 40 Jahren, bei massiven Gebäuden von 60 bis 80 Jahren.

Habe noch nie gehört, dass Fertighäuser nur 30 Jahre halten sollten. Wenn ihr Zweifel habt, dann lasst doch einen Gutachter das Haus durchsehen. Kostet zwar ein paar Euro, aber dann seid ihr sicher. Wenn das Haus richtig gebaut wurde, kann es auch 100 Jahre stehen.

Einen Gutachter würde wir sowieso beauftragen, wenn das Haus denn in Frage käme.. Aber mein Mann schließt dieses Haus ja nun schon kategorisch aus :( Dachte, ich kann ihn vielleicht noch irgendwie überzeugen.. Aber dafür benötige ich einschlägige Argumente ;)

@Noni55

Wir würden uns niemals im Leben ein Fertighaus kaufen. Schon gar nicht eines, das schon so "alt" ist.

Tatsache ist eben, dass vor 30 Jahren nach dem Stand der damaligen Technik gebaut wurde.

Da wurden eben noch Materialien verwendet die schadstoffbelastet sind, aber erlaubt waren. Z. B. Formaldehyd.Kleber, Farben, Imprägnierstoffe für die Dachbalken.

Heute sind diese Materialien in der damaligen Zusammensetzung verboten.

Diese Materialien wurden auch in Massivhäusern eingesetzt.

Deshalb muss man die Fertighäuser nicht negativ beurteilen.

Es gab damals auch Fertighäuser , dem Preis entsprechend, die auch nach 30 Jahren noch keine Mängel aufweisen. Fertighaus ist eben nicht Fertighaus. Qualitätsunterschiede gibt es da allemal.

Um den reellen Preis des Hauses und mögliche Bedenken zu ermitteln, bedarf es eben eines oder mehrerer Sachverständiger unterschiedlicher Fachrichtungen.

Ein Bausachverständiger wird die Bausubstanz beurteilen. Ein anderer eben Schadstoffgutachten erstellen.

Es gibt Menschen die unterschiedlich auf Schadstoffe reagieren. Manchen macht es gar nichts aus, wenn sie in einem mit Schadstoffen belastetem Haus wohnen, andere hingegen reagieren allergisch darauf.

Ich finde in so einem Häus, wie von dir beschrieben, kann man leben ohne gesundheitliche Schäden berfürchten zu müssen.

Anders sähe das aus, wenn Feuchtigkeit oder gar Schimmelpilzbildung zu erkennen wäre. Dann würde ich vom Kauf abraten.

Woher ich das weiss ? berufliche Erfahrung

so generell kann man über Fertighäuser nicht urteilen, es gibt solche und solche. Die einfachste Art sich abzusichern liegt darin einen Gutachter zu Rate zu ziehen. Der dürfte schon für wenioge hundert Euronen zu finden sein, aber diese Investition ist IMMER wichtig weil der Gutachter dir sagen kann was Sache ist.

Und wenn dein Mann sagt dass Fertighäuser nach 30 Jahren Schrott sind ist das Unsinn. Bei JEDEM Haus fängts nach 30 Jahren meist mit dem Dach an, Fassade etc. Das hat aber nichts mit dem Fertighaus zu tun. Google nach nem Baugutachter ( da gibts auch Spezialisten für Fertighäuser ) und gut is......und dann entscheiden. Du kannst dich aber auch an die HWK, IHK oder die Dekra wenden, die geben dir dann seriöse Adressen von Gutachtern. Bei Kauf einer Immobilie !!!! immer nen Gutachter zu Rate ziehen....

Und der Gutachter schaut dann sowohl auf die Beschaffenheit vom Haus, als auch eine mögliche Schadstoff-Belastung?

@Noni55

Der Gutachter begutachtet die Bausubstanz. Über eine mögliche Schadstoffbelastung kann er gar nichts sagen - wenn so etwas drin wäre, müsste man ja Kernbohrungen usw. vornehmen.

Bei jedem Haus? Das ist ja nun Unsinn.

Wir haben damals "Deutsch gedeckt", vor mehr als 40 Jahren - da ist noch kein Dachdecker zum Sanieren dran gewesen. Alles tiptop. Fassade streichen ist kein sonderlicher Kostenfaktor.

Einen Gutachter für wenige hundert Euro....... wo soll es den denn geben?

@turalo

Ich habe beim TÜV angefragt und dieser sagte mir, ein Schadstoff Gutachten würde ca. 2000€ kosten.